Aufstieg, aber kein Abstieg

„Das Webinar am vergangenen Samstag hat noch einmal zur umfassenden Information der Vereine beigetragen. Die Resonanz hat gezeigt, wo die Präferenzen der Vereine liegen. Insofern ist der Verbandsvorstand auch nach Empfehlung des Präsidiums einmütig zur Beschlussfassung gekommen“, erklärte NFV-Präsident Günter Distelrath. „Unabhängig davon kann jeder Verein einen Antrag im Rahmen der Antragsfrist stellen.“ Am Mittwochabend hatten sich die dem Verbandsvorstand angehörenden Präsidiumsmitglieder und Vorsitzenden der 33 Kreise auf jene Variante geeinigt.

Neben dem Votum für das Abbruchszenario ergab auch die Abstimmung zur Frage „Wer steigt auf“ ein klares Ergebnis. Mit großer Mehrheit sprach sich der NFV-Verbandsvorstand für die Variante „Regelaufsteiger + Relegationsplatz“ aus. Äußerst zufrieden gab sich auch Hubert Börger, Vorsitzender des NFV Kreis Emsland. „Wir haben uns am Montag auf unserer Kreisvorstandssitzung einstimmig für diese Variante entschieden. Wir hatten zwar zunächst die Annullierung der Saison bei uns oben auf dem Zettel, haben aber über die letzten Tage und Wochen gemerkt, dass die Annullierung keine Chance haben wird. Bei einer Annullierung kämen haftungsrechtliche Probleme auf“, so Börger. „Die Variante, die einen Saisonabbruch nach Quotientenregelung mit Auf-, aber ohne Abstieg vorsieht, war für uns die zweite Option. Von daher bin ich sehr gut damit zufrieden. Ich habe auch den Eindruck, dass die meisten Teams im Emsland für diese Regelung sind.“

Werlte in der Landesliga

Diese Regelung würde unter anderem in der Bezirksliga den derzeit viertplatzierten SV Sparta Werlte an Vorwärts Nordhorn, den SV Meppen II und die U23 vom SC Spelle-Venhaus vorbei auf Rang eins spülen. Das bedeutet: Sparta Werlte spielt in der kommenden Saison in der Landesliga.

Zwar können noch weitere Anträge beim NFV eingereicht werden, aber Börger geht nicht davon aus, dass sich ein anderer Vorschlag durchsetzen wird. „Die anderen Varianten haben keine Chance. Es kann zwar jeder einen Antrag stellen, aber da kann nicht mehr viel passieren“, so Börger.

Laut Paragraf 4 der Geschäftsordnung des NFV müssen Anträge für einen außerordentlichen Verbandstag, die nicht auf der mit Einberufung bekannt gegebenen Tagesordnung stehen, wenigstens drei Wochen vor dem Verbandstag beim NFV eingereicht werden.

Wann geht es wieder los?

Dass der vom Verband vorgesehene Antrag spieltechnische Konsequenzen für die kommende Saison hat und eine große Herausforderung für die jeweiligen Spielausschüsse darstellt, ist den Verantwortlichen bewusst. „Wir müssen darauf achten, dass kein Verein und keine Mannschaft überfordert wird“, erklärte Distelrath.

Für den Emsland-Vorsitzenden Hubert Börger stellt sich nun die Frage, wann es endlich wieder losgeht. Die Pläne für die nächste Saison liegen bereits in den Schubläden. „Es darf aber jeder auch hierfür Vorschläge abgeben.“ Der NFV behalte sich darüber hinaus vor, Sonderregelungen für die Pokal-Wettbewerbe zu treffen oder die kommende Saison bis zum Beginn der Sommerferien am 22. Juli 2021 zu verlängern.

Am außerordentlichen Verbandstag 2020 werden 324 Delegierte teilnehmen. Ihre Zahl setzt sich zusammen aus den 200 Delegierten der Mitglieder aus den 33 NFV-Kreisen, den Mitgliedern des Verbandsvorstandes, den jeweils drei Delegierten der vier NFV-Bezirke und den Delegierten jener Vereine, deren Mannschaften gemäß der letzten Bestandserhebung in den Spielklassen der Herren und Frauen von der Oberliga Niedersachsen aufwärts spielen. Pro Mannschaft gibt es einen Delegierten. Jeder Delegierte hat eine Stimme, die nicht übertragen werden kann.

Die Stimmenzahl eines jeden NFV-Kreises richtet sich nach den Mannschaftszahlen. So verfügt der größte niedersächsische Fußballkreis, der NFV-Kreis Region Hannover, mit aktuell für den Spielbetrieb gemeldeten 1707 Mannschaften über 20 Stimmen, während der NFV-Kreis Holzminden (137 gemeldete Mannschaften) zwei Stimmen hat. Nach dem NFV-Kreis Region Hannover hält der NFV Kreis Emsland (12) die meisten Stimmen.