2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
TSF-Routinier Chew Mukumbang (rechts) mit artistischer Ballannahme gegen Johannes Götz (links). Cedric Peldzius fliegt im Hintergrund vorbei.	Foto: Ben
TSF-Routinier Chew Mukumbang (rechts) mit artistischer Ballannahme gegen Johannes Götz (links). Cedric Peldzius fliegt im Hintergrund vorbei. Foto: Ben

Alkan dreht Partie im Alleingang

KLA GIESSEN: +++ Vier Treffer bei 5:2-Sieg des Kurdischer FC gegen Besa / SFB siegen mit Mühe / Rödgen standesgemäß +

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GIESSEN (smz.) Spitzenreiter TSV Rödgen hat in der Kreisliga A Gießen erwartungs- und standesgemäß einen 6:1-Erfolg über das Kellerkind aus Utphe gefeiert. Aber die Sporfreunde aus Burkhardsfelden halten Schritt und gewannen ihr Spiel in Ober-Bessingen knapp mit 2:1. Morgen gastiert der dritte und letzte Aspirant auf den Aufstieg, die FSG Wettenberg, bei der SG Trohe/Alten-Buseck II. Wieseck II sagte das Spiel aufgrund des Dramas von letzter Woche, als ein TSG-Spieler zusammenbrach, gegen die Biebertaler FSG ab.

FSG Bessingen/Ettingshausen/Langsdorf – Sportfreunde Burkhardsfelden 1:2 (1:1): „Wir waren sehr nahe dran“, erklärte FSG-Pressesprecher Dieter Geissler teils humorig, teils zerknirscht nach der knappen Niederlage. Dabei begann es gut, ja perfekt. In einer ausgeglichenen Anfangsphase auf schwerem Geläuf schienen beide Mannschaften etwas limitiert zu sein; wenig ging nach vorne. Dann fungierte Pascal Markloff als personifizierter Wecker, als er zur Führung traf (22.). Zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient, aber auch nicht verdient; für solch eine Wertung fehlte es einfach an Offensivaktionen in beiden Spielhälften. Kurz vor dem Halbzeitpfiff profitierte Julian Horst von einer Unaufmerksamkeit in der FSG-Defensive. Nach Assist von Björn Hoffmann – der mit vielen guten Aktionen aufwartete – musste er nur noch einschieben. Horsts zweiter Treffer in Minute 75 war gleichzeitig der Endstand. Erneut spielte Hoffmann quer auf Horst, wiederum jubilierte er, nachdem er aus kurzer Distanz eingeschoben hatte. Am Ende gab auch Geissler zu: „Es war verdient.“

TSF Heuchelheim II – SG Kinzenbach II 4:2 (1:0): Sechs Tore fielen, drei davon, weil im Strafraum Männer fielen. Heißt: Die Hälfte der sechs Treffer resultierten aus Foulelfmetern. Zunächst schoss Tuan Khanh Pham die Gastgeber in Front. Tyron Konrad traf wenige Sekunden nach der Pause zum 2:0. Machart: stehend, wenige Schritte laufend, aus elf Metern. Pierre Kornegay verkürzte, und brachte dadurch wieder etwas Würze in die Partie, die fad zu werden schien (47.). Doch im erneuten Gegenzug stellten die Heuchelheimer den alten Abstand wieder her. Wie geschah es? Richtig, durch einen Foulelfmeter. Klotz wurde gefoult, Auriga verwandelte in cooler Manier. Tyron Konrad ließ fünf Minuten später das 4:1 folgen. Damit war das Spiel entschieden. Nino Wetekams 4:2 war das Ergebnis gut eingestellter, nimmermüder Gäste (75.). Der Treffer fiel, na klar, per Elfmeter.

FSG Villingen/Nonnenroth/Hungen – SV Annerod 3:4 (2:2): Beide Teams rangieren auf Mittelfeldplätzen. Nach vorne ist der Zug schon abgefahren. Und auch in Sachen Abstieg wird der Zug, um im Bild zu bleiben, nach aktuellem Stand nicht an den Bahnhöfen in Villingen oder Annerod halten. Wobei gerade Villingen in höchster Alarmbereitschaft sein sollte. Nur zwei Punkte trennt sie vom ersten potenziellen Abstiegsrang. Das Gute vorab: Beide Mannschaften zelebrierten tollen Fußball. Viele Offensivaktionen, offenes Visier, sieben Tore. Nach Abstiegskampf sah das mitnichten aus. Maurizio Berti (7.) traf früh, Denis Yilmaz zog noch schnell nach (10.). Doch Villingen ließ sich nicht aus der Bahn werfen. Sie reagierten beeindruckend unbeeindruckt. Philipp Münch (27.) und ein Eigentor von Gästetorwart Jason Weiss (41.) sorgten für ein Remis zur Pause. Berti erzielte die neuerliche Führung für die Gäste sieben Zeigerumdrehungen nach Wiederbeginn. Doch Villingen rackerte – und glich erneut aus. Florian Schneider ließ 13 Minuten vor Ultimo ganz Villingen jubeln. Doch Robin Kessler gab den Spielverderber; 3:4.

FC Besa Gießen – Kurdischer FC Gießen 2:5 (2:2): „Es war ein schönes Spiel. Und die Tore wurden wunderschön herausgespielt von uns.“ Mesut Yenigün sah zudem ein faires Derby, was freilich der Spielkultur zu Gute kam. Die Partie bot einiges. In der 11. Minuten gingen die Einheimischen durch Irfan Kus in Führung. Berat Zhegrova markierte in der 23. Minute das 2:0. Besa bog auf die Siegerstraße – und verfuhr sich danach immer mehr, der Kurdische FC holte auf. Özcan Alkan traf unversehens zum Anschluss, 1:2 (24.), und egalisierte fünf Minuten vor der Pause (40.). Jener Alkan drehte in der 51. Minute das Spiel via Foulelfmeter auf den Kopf; auch weil die Gäste geordneter agierten. Endgültig zum Matchwinner avancierte der Spielmacher und Torschütze in Personalunion zwanzig Minuten vor Abpfiff, als er nach einem toll vorgetragenen Angriff, den Ball äußerst ansehnlich im gegnerischen Tor unterbrachte. Das war es aber noch nicht. Alkans Teamkollege Üzeyir Ceylan durfte auch noch ran (76.).

SG Utphe/Trais-Horloff/Inheiden – TSV Rödgen 1:6 (0:2): Droht da etwa interner Ärger? Muckt da Etienne Tsiaras (35., 69., 83., 85) gegen Dominique Dearbone (20.) auf? Wobei das Vorhaben, das freilich keines ist, utopisch ist. Nicht ganz so utopisch erscheint aktuell der Aufstieg. Die Spieler, die Fans, ja alle erfreuen sich an den tollen Leistungen, an den Toren und am daraus resultierenden Erfolg des TSV. Die mit Nonchalance bestechen. Woche für Woche. Utphe war nicht letzten Endes nicht mehr als ein kleiner Stein, der aus dem Aufstiegs-Weg geräumt wurde. Die harten Brocken kommen noch. Neben Tsiaras und Dearbone traf zudem Luca Schiller (61.); aufseiten der Gäste war Yannik Hennen erfolgreich (75.).

TSV Allendorf/Lahn - TSV Lang-Göns II 1:6 (1:1): Damals, 2010. Bayern gegen ManU. Champions-League-Viertelfinale. Eckball Ribery. Kurzer Anlauf. Der Ball fliegt in hohem Bogen, und senkt sich erst 17, 18 Meter vor dem Tor. Genau da steht Robben, der in total ausbalancierter Körperhaltung, leicht nach rechts gedreht, den Ball ins linke, untere Toreck setzte. „Und genau so fiel das 1:1 von Fabio Hrachovec“, sagte Pressesprecher Marc Schott. Eigentlich ein Grund zum ausflippen. Doch Schott blieb dazu unpassend eintönig. Es war das einzig Gute, was die TSV-Equipe anbot. „Von der ersten Minute gab es keine Einstellung“, kanzelte er den grottenschlechten Auftritt seiner Mannschaft ab. Und das gegen einen Gegner, der nicht unbedingt als Top-Team firmiert und auch gestern als klarer Außenseiter anreiste. Vor jenem Hrachovec-Tor traf Serdal Kurt zur Gästeführung (7.), die zehn Minuten nach Wiederbeginn nach Justin Raiths kernigem Abschluss wieder auf der Anzeigetafel prangte. Kurts Doppelschlag innerhalb drei Minuten war zugleich die Entscheidung (72., 75.). Maurice Jacobs und Denis Kacin (81., 89.) machten das halbe Dutzend voll.



Aufrufe: 019.11.2017, 08:00 Uhr
Gießener AnzeigerAutor