Was die Erste kann, kann die Zweite...

„Es waren die erwartet engen Spiele, aber ich finde schon, dass wir uns verdient durchgesetzt haben. Wir haben die Nerven behalten und vor allem die Einsatzbereitschaft war großartig. Die Jungs haben alles aus sich herausgeholt“, ist dem MTV-Coach der Stolz über die Leistung seines Teams in den Entscheidungsspielen anzuhören.

Für den direkten Aufstieg hatte es nicht gereicht, da der TSV Klein-Linden II – zuvor Absteiger aus der A-Liga – über die Saison noch ein wenig konstanter daherkam. Um sich hauchdünn vor der FSG Wettenberg für die Relegation zu qualifizieren, reichte es aber dann doch. Und in dieser spielte der MTV sowohl beim A-Ligisten SG Trohe/Alten-Buseck II (3:1) als auch in der entscheidenden Partie gegen Großen-Buseck (2:1) stark auf und feierte daher verdientermaßen den Sprung in die nächsthöhere Liga.

Und obwohl den Jungs vom Heegstrauchweg in 34 Spielen über 150 (!) Treffer gelangen, war es doch die große Ausgeglichenheit, die letztlich den Weg in die Kreisliga A ebnete. Unglaubliche 33 verschiedene Torschützen im Saisonverlauf zeugen davon. „Wir sind eben ein Studentenclub, daher haben immer wieder Spieler gefehlt“, beschreibt MTV-Coach Günther die skurrile Situation lachend. „Für die Trainingsarbeit hat es das natürlich nicht einfach gemacht, aber zum Glück hatten wir einen breiten Kader. Dadurch waren wir in den Spielen immer konkurrenzfähig.“

Günther, der in der Winterpause Thorsten Siegel ablöste, der aus zeitlichen Gründen nur noch als Teammanager für Erste und Zweite fungieren konnte, nennt darüber hinaus die gute Zusammenarbeit mit Patrick Loeper, Trainer der ersten Mannschaft, als Schlüssel des Erfolges. „Wir liegen auf einer Wellenlänge und haben ähnliche Ansichten von dem Fußball, den wir spielen lassen wollen. Und ich denke schon, dass bei uns eine fußballerische Entwicklung zu sehen ist“, betont der 47-Jährige.

Seine Zusage, auch in der kommenden Saison das Traineramt fortzuführen, hat Günther schon gegeben, mit welchem Kader er in der A-Liga antreten kann, weiß er aber noch nicht. „Natürlich hoffe ich, dass unser Stamm zusammen bleibt. Man muss abwarten, was sich in der ersten Mannschaft tut und wie wir dann aufgestellt sein werden. Aber Angst vor der neuen Liga brauchen wir nicht zu haben“, hegt Günther die berechtigte Hoffnung, dass beim MTV 1846 Gießen auch in der kommenden Saison des Öfteren gefeiert werden darf.