2024-04-30T13:48:59.170Z

Relegation
F: Dominik Claus
F: Dominik Claus

"Eine Frechheit, was hier abläuft"

Aufstiegsrunde: SG Einhausen unterliegt 2:4 in Georgenhausen / Keiner weiß, wann es weitergeht

Die KSG Georgenhausen hat zum Auftakt der Relegation zur Gruppenliga die SG Einhausen mit 4:2 bezwungen – und hätte am Mittwoch den Aufstieg perfekt machen können. Soweit die Theorie. Das Problem: Noch steht nicht fest, wer der Vertreter aus der Kreisoberliga Darmstadt/Groß-Gerau ist. Sollte das Urteil des Kreisfußballgerichts Darmstadt Bestand haben, wäre es der SV Traisa, falls es gekippt wird, der VfB Ginsheim II.

Die Hängepartie nervt die Vereine kolossal, Termine für die beiden noch ausstehenden Partien stehen in den Sternen. Selbst wenn das Sportgericht schnell handeln würde, drohen weitere Einsprüche vor dem Verbandssportgericht. Vor Mitte Juni, so die Einschätzung von Klassenleiter Michael Sobota, ist, bedingt durch vorgeschriebene Fristen, nicht mit einer Entscheidung zu rechnen.

„Wir sehen das relativ entspannt, darauf haben wir ja keinen Einfluss. Wir sind froh, dass die erste Partie ausgetragen werden konnte und müssen auch nicht um jeden Preis aufsteigen“, sieht es Horst Moter, Abteilungsleiter der KSG Georgenhausen, noch am lockersten. Nach dem 4:2 am Sonntag steht seine Mannschaft jedoch kurz vor dem Aufstieg, da auch die SG Unter-Abtsteinach in der Relegation zur Verbandsliga erfolgreich war und somit wahrscheinlich zwei Mannschaften in die Gruppenliga aufrücken.
Die Situation ist verzwickt. Selbst bei einer raschen Entscheidung kann die Relegation erst Mitte Juni fortgesetzt werden. Die Frage ist nur: Wer bekommt dann noch eine Mannschaft zusammen? Denn die Teams gehen nun nach und nach auf ihre Saisonabschlussfahrten – und dann in Urlaub.

„Das ist eine Frechheit, was hier abläuft. Man kann doch keine Relegationsrunde anpfeifen, wenn nicht einmal klar ist, wer daran teilnimmt. Wir werden dafür bestraft, dass das Sportgericht nicht rechtzeitig entschieden hat“, kritisiert Jörg Völker, Zweiter Vorsitzender der SG Einhausen: „Das ist absolute Wettbewerbsverzerrung. Wir wissen gar nicht, wer Mitte oder Ende Juni überhaupt noch da ist, um zu spielen.“

In die gleiche Kerbe geht die Kritik von Erich Kögler, Pressesprecher des ebenfalls betroffenen SV Traisa. „Wir haben uns nicht zuschulden kommen lassen und laufen Gefahr, eine Relegation zu einem Zeitpunkt spielen zu müssen, wenn der Großteil der Truppe längst im Urlaub weilt. Aber diese Problematik interessiert offenbar niemanden. Es ist mir ein Rätsel, warum ein Sportgericht neun Wochen braucht, um ein Urteil zu sprechen. Und dass nun Einsprüche aus Sympathie oder Antipathie anderen Vereinen gegenüber eingelegt werden, ist doch keine Basis für einen Protest.“

Unbenommen von dem ganzen Hickhack und der Ungewissheit, wann die Relegation fortgesetzt werden kann, kamen knapp 500 Zuschauer zu der Auftaktpartie nach Georgenhausen. Auf dem holprigen, knochentrockenen Geläuf blieb vieles dem Zufall überlassen, Bälle versprangen zuhauf. Georgi, der es in der Runde auf 40 Treffer brachte (er wechselt nach Unter-Abtsteinach), erzielte beide Einhäuser Treffer zur zweimaligen Führung. Zum Mann des Tages mauserte sich jedoch der ebenfalls zweifache Torschütze Kazeem Adedokun, der den späten Treffer zur 3:2-Führung (90.) markierte. Einhausens Torhüter Max Gebhardt sah in der Schlussminute noch die Rote Karte, als er mit gestrecktem Bein Adedokun rüde foulte. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Christian Palzer zum 4:2-Endstand.

Aufrufe: 01.6.2018, 09:14 Uhr
Jens-Jörg WannemacherAutor