TSV Travemünde holt sich erneut den Kreispokal

Und das völlig verdient, wie beide Trainer nach dem Abpfiff der recht einseitigen Begegnung unisono erklärten. „ Travemünde hat den Sieg mehr gewollt. Bei uns war von Gier oder Willen nichts spürbar. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass einige auch gar nicht wollten“, fand FCD-Trainer Sören Warnick deutliche Worte und sprach sogar von der schlechtesten Leistung der Mannschaft seit seinem Amtsantritt. „Es fehlte einfach an allem. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“

Grund zum feiern hingegen hatte Axel Junker. Sein Team hatte den Oberliga-Anwärter bereits in der Verbandsliga am Rugwisch mit 4:1 (2:0) besiegt, allerdings im Rückspiel am Steinrader Damm mit 1:3 den Kürzeren gezogen. „Heute hatten wir wieder das bessere Ende für uns. Das Ergebnis war auch in der Höhe absolut verdient. Bei uns wollte jeder erneut den Pott in den Händen halten und hat alles dafür gegeben“, freute sich der Chefcoach des TSV.

Sein Team hatte vor den 200 Zuschauern auf der Sportanlage „Krummer Weg“ das Geschehen schnell an sich gerissen und gab gleich richtig Gas. Nach einer Ecke von Michel Beckmann hatte dessen Bruder Jan Niklas eine frühe Führung auf dem Fuß, nutzte die Chancen am langen Pfosten stehend aber noch nicht (4.).

Nach einer Viertelstunde war es dann aber soweit. Nach einer erneuten Ecke, dieses Mal von Alexander Witt getreten, war Lennart Kurth zur Stelle, brachte den dominierenden Titelverteidiger in Front. Und was war mit Dornbreite los? Nicht viel. Einzig Maximilian Leischner (23.), Julian Brückner (30.) und Ramazan Acer (36.) kamen zu „Halbchancen“.

Zwischenzeitlich hatte allerdings Michel Beckmann schon von der Strafraumgrenze aus das 2:0 für seine Farben nachgelegt. FCD-Keeper Jan Pekrun war zwar noch mit den Fingern dran. Doch das reichte nicht.

Der zweite Abschnitt begann wie der erste. Nachdem Bastian Zeh im Strafraum zu Fall gekommen war (Junker: „Da wurde er umgelaufen, den kann man geben“) erhöhte Beckmann per Elfmeter auf 3:0. Ein Zwischenstand, der keinen Zweifel mehr aufkommen ließ, wer den Pokal später in der Hand halten sollte.

Der Torhunger der Travemünder war aber noch nicht ganz gestillt. Letztlich sorgte der eingewechselte Toni Rohrbach noch mit seinem Tor aus Nahdistanz für den 4:0-Endstand und Jubelszenen nach dem Abpfiff beim Anhang des TSV.Während Junker nun hofft, dass sein Team den Schwung mit in die Liga nimmt, die Qualifikation zur neuen Landesliga unter Dach und Fach bringt, sieht Bastian Henning etwaige höhere Ziele, wie den Aufstieg in die künftige Oberliga, mit solchen Darbietungen in Gefahr.

„So darf man sich nicht präsentieren. Ohne Wille und Kampfgeist werden wir auch in der Verbandsliga Probleme bekommen. Leider gibt es in der Mannschaft zu viele Spieler, die immer alles besser wissen und meinen, alles läuft von allein“, fand der Stürmer der Dornbreiter klare Worte. „Doch das das nicht so ist, konnte man ja heute sehen.“

FC Dornbreite: Pekrun – Teuber, Venzke, Senghore, Brückner – Leischner (69. Bierle), Schlichte, Schönborn, Worreschck (46. Gomez Abal) – Henning - Acer.

TSV Travemünde: Müller – Jäkel (80.Gronau), J. N. Beckmann, Kamke, Hinz – Kurth, Gramckau – Piesker, M. Beckmann (60. Rohrbach), Witt (72. Stürholdt) – Zeh.

SR: Klausutis (Bad Schwartau).
Zuschauer: 200 (in Siems).
Tore: 0:1 Kurth (16.), 0:2 M. Beckmann (26.), 0:3 M. Beckmann (54., Foulelfmeter), 0:4 Rohrbach (71.).