2024-05-10T08:19:16.237Z

Der Spieltag
So sehr sich Fran Dashi (rechts) auch streckte, die 1:2-Derbyniederlage gegen den FC Günzburg (Mitte Yahya Dinc) konnte er niht verhindern.   F.: Ernst Mayer
So sehr sich Fran Dashi (rechts) auch streckte, die 1:2-Derbyniederlage gegen den FC Günzburg (Mitte Yahya Dinc) konnte er niht verhindern. F.: Ernst Mayer

Im Derby endet die Serie

Jettingen muss sich dem FC Günzburg geschlagen geben +++ Altenmünster Rekordpleite kostet Platz zwei +++ Zoff in Mindelzell

Verlinkte Inhalte

Nur ein Miniprogramm ging in der Kreisliga West über die Bühne, doch das hatte es in sich. Noch relativ normal war da das Derby zwischen dem zuvor fünfmal ungeschlagenen VfR Jettingen und dem FC Günzburg, das die Kreisstädter mit 2:1 für sich entschieden. Eine richtige Überraschung war das deutliche 0:5 des SC Altenmünster gegen die SpVgg Ellzee, was den SCA auch den zweiten Rang kostete. Nerven und Punkte kostete derweil das Heimspiel gegen den SV Waldstetten Spieler, Verantwortliche und Fans des SV Mindelzell.

VfR Jettingen - FC Günzburg 1:2
„Heute haben wir uns selbst geschlagen. Denn wer keine Tore schießt, braucht sich am Ende nicht zu wundern, wenn er ohne Punkte dasteht.“ Selbstkritische Worte des VfR-Abteilungsleiters Christoph Hoss nach dem Derby gegen den FC Günzburg. Zuvor hatten er und die 150 Zuschauer im Jettinger Sportpark ein Spiel gesehen, in dem für seinen VfR durchaus mehr drin gewesen wäre.
Das Spiel begann erwartungsgemäß abtastend. Die erste Viertelstunde neutralisierten sich beide Mannschaften fast total. Dabei war den Günzburgern anzumerken, dass „Gegentore verhindern“ als erste Bürgerpflicht ausgegeben war. Und zur Umsetzung bekamen die Kreisstädter nach gut 20 Minuten ausreichend Möglichkeit. Denn da drehte der VfR mächtig auf. Man erspielte sich nicht nur ein optisches Übergewicht, sondern drängte den FCG mächtig in die Defensive. Logische Folge daraus: Chancen über Chancen für die Heimelf. Allein zwischen der 20. und 40. Spielminute waren fünf bis sechs hochkarätige Möglichkeiten zu verzeichnen, die vermutlich allein schon ausgereicht hätten, das Spiel siegreich zu gestalten. Doch hier zeigte sich auch das Manko an diesem Tag. Die VfR-Stürmer hatten ihr Zielwasser vermutlich zu Hause vergessen und scheiterten an sich selbst und auch am Günzburger Keeper. Doch man muss den Günzburgern zugutehalten, dass sie sich den Angriffen entschlossenen entgegenstemmten und in der Abwehr geordnet standen.
Und wenn den Chessa-Schützlingen im bisherigen Saisonverlauf das Glück nicht immer zur Seite stand, so schien Fortuna diesmal die Günzburger Seite zu bevorzugen. Denn kaum hatte Schiedsrichter Hayrettin Karakus die Partie wieder angepfiffen, segelte es als ein langer Ball aus dem Mittelfeld in den Strafraum, die VfR-Defensive schlug ein Luftloch und Marco Baumgärtner vollendete zur FCG-Führung aus dem Nichts. Die Heimelf reagierte prompt und erspielte sich wiederum einige gute Möglichkeiten, die man jedoch vergab. Unkonzentriert und unsortiert war dann auch der Abwehrverbund der Jettinger in Minute 74. Und das nutzte der FCG-Stürmer Andreas Buchta zum umjubelten 2:0 für seine Farben. Damit war die Sache im Sportpark entschieden. Jettingen kam durch Stefan Gottwald zwar noch zum Anschluss (89.). Doch dieser Treffer kam zu spät.
Schiedsrichter: Hayrettin Karakus (FC Gundelfingen) - Zuschauer: 150

Tore: 0:1 Mario Baumgärtner (42.), 0:2 Andreas Buchta (74.), 1:2 Stefan Gottwald (89.)

SV Mindelzell - SV Waldstetten 1:3
Ein recht kurioses, wenn nicht gar skandalverdächtiges Match bekamen die Zuschauer in Mindelzell zu sehen. Dabei begann Zell engagiert und drückte die Waldstetter zu Beginn in die Defensive. Logische Konsequenz aus dieser Überlegenheit war das 1:0 nach nur sieben Minuten durch Michael Oberhoffner. Danach diktierten die Gastgeber die Partie weiter, bis der Schiedsrichter seinen ersten Auftritt hatte. Für eine vermeintliche Lächerlichkeit zeigte er dem Zeller Philipp Miller nach 21 Minuten die Gelbe Karte. Und zehn Minuten später bewies er dann kein Fingerspitzengefühl, als er demselben Spieler für ein taktisches Foul die Gelbe Karte zeigte. Das war zwar regelkonform, da es jedoch die zweite Karte war, zückte der Referee Gelb-Rot.
Nun in Unterzahl wurden die Hausherren gnadenlos in die Defensive gedrängt und kassierten nach 66 Minuten den Ausgleich durch Marcus Abenstein. Trotzdem verteidigte Mindelzell geschickt und hätte sich einen Punkt durchaus verdient gehabt. Doch es sollte nicht sein. Ausschlaggebend dabei: Schiedsrichter Julian Bunk. Vier Minuten vor Schluss zappelte der Ball nach einer Flanke im Tor der Mindelzeller. Der Linienrichter hatte allerdings eine klare Abseitsstellung zweier Waldstetter Angreifer angezeigt. So versagte der Schiedsrichter zunächst den Gästen den Treffer. Nach massiven Protesten hielt er dann nochmals Rücksprache mit seinem Linienrichter, der nach Aussagen von Zeller Zuschauern die Abseitsposition bestätigt haben soll. Zur Überraschung aller wurde der Treffer nun jedoch gegeben, mit der Begründung, es sei ein Eigentor gewesen.
Zell versuchte jetzt nochmals gegenzusteuern, kassierte dabei jedoch praktisch mit dem Schlusspfiff noch das 1:3 durch ein Kontertor von Marcel Thiel. In der Nachspielzeit sah Michael Wieser auf SVM-Seite noch die Gelb-Rote Karte. Das hatte an diesem rabenschwarzen Tag für Zell jedoch keine Bedeutung mehr.
Schiedsrichter: Julian Bunk (SSV Höchstädt) - Zuschauer: 100

Tore: 1:0 Michael Oberhoffner (7.), 1:1 Markus Abenstein (63.), 1:2 Julian Miller (85./Eigentor), 1:3 Marcel Thiel (88.)

Gelb-Rot: Philipp Miller (40./SV Mindelzell), Michael Wieser (92./SV Mindelzell)


SpVgg Ellzee - SC Altenmünster 5:0
Mit der höchsten Niederlage in der langjährigen Kreisliga-Geschichte kehrten die Fußballer des SC Altenmünster aus Ellzee zurück. Bei der SpVgg setzte es für den SCA eine 0:5-Pleite. Ein Resultat, das den gezeigten Leistungen auf dem nassen Rasen durchaus entspricht. Die Hausherren präsentierten sich mit einem überragenden vierfachen Torschützen Dominik Seitz in Bezirksligaform, Altenmünsters Fehlerketten waren einfach zu viel.
Selbst das rechtzeitige Einwechseln klappte nicht. Als sich der zur Halbzeit gekommene Nico Schuster bereits nach vier Minuten zerrte und das Spielfeld wieder verlassen musste, war sein Vertreter Michael Schubert noch nicht startklar. Die Gäste kassierten in Unterzahl das 0:4 (49.). Beim fünften und letzten Gegentreffer (51.) waren gar nur neun tapfere Gästespieler auf dem Platz. Diesmal musste Sebastian Kaifer nach einem Zusammenprall zur Behandlung kurz raus. Schubert wollte nun zwar rauf auf den Platz, doch der Schiedsrichter übersah dessen Gesten. Seitz vollstreckte zum 5:0. Altenmünsters Torhüter Florian Späth konnte da überhaupt nichts mehr machen, die Treffer zum 2:0 und 3:0 durch Seitz in der 40. und 43. Minute gehörten aber nicht unbedingt in die Kategorie „unhaltbar“.
Neben der Passgenauigkeit, dem hohen Tempo und dem guten taktischen Verhalten der SpVgg führten auch etliche individuelle Fehler der verunsicherten Zusamtaler zu diesem klaren Resultat. Altenmünsters Schicksal nahm beim 1:0 durch Maximilian Lauer (31.) seinen Lauf. Die Hausherren nutzten ihre erste echte Torchance. Der SCA ließ zuvor durch Kahrimanovic (18.) und Glenk (24.) zwei gute Gelegenheiten liegen. Und selbst als alles entschieden war, wollte der Ehrentreffer nicht gelingen.
Schiedsrichter: Andreas Schaudig (Ederheim) - Zuschauer: 170

Tore: 1:0 Maximilian Lauer (27.), 2:0 Dominik Seitz (40.), 3:0 Dominik Seitz (43.), 4:0 Dominik Seitz (51.), 5:0 Dominik Seitz (58.)

Aufrufe: 019.11.2017, 21:46 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor