2024-05-08T14:46:11.570Z

Der Spieltag
Der Offinger Florian Ferner (links) kann nur zusehen, wie der Glötter Tobias Mielke den Ball ins Tor wuchtet. Der Dreierpack zieht dem TSV den Zahn.
Der Offinger Florian Ferner (links) kann nur zusehen, wie der Glötter Tobias Mielke den Ball ins Tor wuchtet. Der Dreierpack zieht dem TSV den Zahn. – Foto: F.: Aumiller

Dreifacher Mielke schockt Offingen

Glött zieht dank Mielke an Offingen vorbei +++ FCG U23 zeigt Comeback-Qualitäten +++ Wiesenbach gewinnt Sieben-Tore-Derby

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Der TSV Offingen fuhr in ohne Derbypunkte wieder nach Hause. Denn die SSV Glött hatte mit Tobias Mielke den Mann des Tages in ihren Reihen, der mit drei Toren einen glücklichen Heimsieg sicherstellte. Die Siegesserie der Gundelfinger U23 war ebenfalls akut gefährdet. Bis zur 70. Minute führte der SV Mindelzell, ehe der FCG mit einem Doppelschlag und einem Konter den Heimsieg erarbeitete. Das torreichste Spiel der Kreisliga West gab es beim Derby der TSG Thannhausen gegen die SpVgg Wiesenbach zu sehen. Sieben Tore fielen insgesamt, vier davon für die Wiesenbacher, die damit die Krise des Lokalrivalen verschärfen.

SSV Glött - TSV Offingen 3:2
Ein Mielke-Festspiel sicherte der SSV im Nachbarschaftsduell den Heimsieg. Mit dem Last-Minute-Treffer zum 3:2 drehten die Lilien zugleich den Spieß gegenüber dem Hinspiel um. Doch das Derby war alles andere als ein fußballerischer Leckerbissen. Die Gäste agierten überwiegend abwartend und hofften auf Konter und Fehler der Glötter. Denen merkte man die Verunsicherung nach den schwierigen Wochen deutlich an. Schon nach fünf Minuten unterlief den Blau-Weißen ein folgenschwerer Abspielfehler. Nutznießer Philipp Schönberger schloss über Keeper Trenker zum 0:1 ab. Doch Glött hatte die passende Antwort parat: Eine Flanke von Mehmet Taner fand im Zentrum Tobias Mielke, der per Kopf zum 1:1 traf (19.). Der Glötter Angreifer setzte nur sechs Minuten später noch einen drauf, als er eine erneute Hereingabe von Taner per Direktabnahme unter die Querlatte versenkte. Zur Halbzeitführung sollte es für die SSV dennoch nicht reichen. Kurz vor dem Pausenpfiff nutzte Andreas Bayr aus wenigen Metern die flache Hereingabe von Wohnlich zum 2:2. Nach dem Wechsel wurde die Partie zunehmend hektischer mit phasenweise total verunsicherten Hausherren. Offingen verpasste es, die haarsträubenden SSV-Fehler zu nutzen. Stattdessen trat kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit erneut Mielke auf den Plan. Aus sechs Metern ließ er Keeper Patrick Wild beim 3:2 keine Abwehrchance.
Schiedsrichter: Norbert Süss (TSV Ellgau) - Zuschauer: 60

Tore: 0:1 Daniel Schönberger (5.), 1:1 Tobias Mielke (18.), 2:1 Tobias Mielke (25.), 2:2 Andreas Bayr (41.), 3:2 Tobias Mielke (89.)

FC Gundelfingen II - SV Mindelzell 3:1
Zum Auftakt der Rückrunde gastierte ein stark ersatzgeschwächter SV Mindelzell bei der Gundelfinger U23. „Wir haben es selber in der Hand, den Abstand auf unsere Verfolger beizubehalten und uns hinter dem Spitzenreiter festzusetzen“, betonte FCG-Coach Florian Strehle nach dem Abschlusstraining. In den ersten 45 Minuten schaute alles nach einem typischen 0:0-Spiel aus. Der FCG schaffte es nicht, sich entscheidend vor das Gästetor zu spielen, die Mindelzeller versuchten es erst gar nicht.
Mit Beginn der zweiten Hälfte stellte Strehle seine Mannschaft um, das 1:0 lag in der Luft, doch der Pfosten rettete. Dagegen schaffte Mindelzell mit einem abgefälschten Ball den Führungstreffer. Es dauerte ein paar Minuten, ehe die Gastgeber wieder in die Spur fanden und durch Elias Oberling den verdienten Ausgleich erzielten. Peter Matkey markierte kurz darauf das 2:1. Chancen zur Entscheidung hatten die Heimelf nun genügend, trotzdem dauerte es bis zur letzten Minute, als Johannes Hauf nach einem Konter mit dem 3:1 einen Deckel draufmachte. Es war aufgrund der zweiten Hälfte der hochverdiente siebten Sieg in Folge. „Das war heute eine extrem schwere Geburt“, sagte nach dem Spiel ein sichtlich erleichterter Coach Strehle.
Schiedsrichter: Matthias Wituschek (TSV Erbach) - Zuschauer: 25

Tore: 0:1 David Berger (59.), 1:1 Elias Oberling (70.), 2:1 Peter Matkey (72.), 3:1 Johannes Hauf (90.)

FC Grün-Weiß Ichenhausen - Türk Genclerbirligi Günzburg 3:3
Nichts für schwache Nerven war die Partie zwischen den beiden Aufsteigern. Marc Sirch brachte Ichenhausen früh in Front (3.). Doch die Kreisstädter konterten eiskalt binnen 120 Sekunden durch ein unglückliches Eigentor von Valon Belaqua (19.) und einen Treffer von Veli Duran (21.). Doch Grün-Weiß zeigte in diesem Match Stehvermögen. Eine Stunde war gespielt, als Denis Mehic zum verdienten Ausgleich traf. Doch nur vier Zeigerumdrehungen später schaffte Günes Yilmaz für TGB die neuerliche Führung. Auch hierauf wusste Grün-Weiß eine Antwort. Fünf Minuten vor Schluss traf Sirch mit seinem zweiten Treffer zum verdienten 3:3.
Schiedsrichter: Krzysztof Biront (Hammerschmiede) - Zuschauer: 120

Tore: 1:0 Marc Sirch (3.), 1:1 Valon Bellaqa (19./Eigentor), 1:2 Veli Duran (21.), 2:2 Denis Mehic (60.), 2:3 Günes Yilmaz (64.), 3:3 Marc Sirch (85.)


SG Reisensburg-Leinheim - SpVgg Ellzee 1:4
Gnadenlos effektive Ellzeer zogen einer überlegenen SG den Zahn. Die Zuschauer sahen einen stürmischen Beginn der Reisensburger, die ihre Chancen, die beste durch Niklas Fink, nicht nutzen konnte. Anders die Gäste. Individuelle Fehler im Abwehrverhalten nutzten zweimal Benjamin Haug (35., 45.) und Lukas Möller (37.) zur 3:0-Pausenführung. Nach dem Wechsel kam bei der SG kurz Hoffnung auf. Nach einem Foul an Patrick Hartmann verwandelte Niklas Fink (47.) den Elfer souverän. Danach das gleiche Bild wie in Halbzeit eins. Reisensburg hatte die Chancen, die Gäste trafen aber – diesmal in Gestalt von Norbert Pop in der Nachspielzeit.
Schiedsrichter: Alexander Hartmann (Wortelstett.) - Zuschauer: 120

Tore: 0:1 Benjamin Haug (35.), 0:2 Lukas Möller (37.), 0:3 Benjamin Haug (45.), 1:3 Niklas Fink (47./Foulelfmeter), 1:4 Norbert Pop (90.+4)


Michael Müller (rechts) und seine TSG Thannhausen tun sich derzeit schwer, ihr Potenzial auf den Platz zu bringen. Gegen Wiesenbach (links Tobias Holdenrieder und Andreas Schnatterer) blieben sie nach großem Kampf ohne Punkt.
Michael Müller (rechts) und seine TSG Thannhausen tun sich derzeit schwer, ihr Potenzial auf den Platz zu bringen. Gegen Wiesenbach (links Tobias Holdenrieder und Andreas Schnatterer) blieben sie nach großem Kampf ohne Punkt. – Foto: Ernst Mayer

TSG Thannhausen - SpVgg Wiesenbach 3:4
Sieben Tore und viel Offenivfußball bekamen die Fans im Mindelstadion zu sehen. Klar, von einem Derby erwartet man sich auch Action. Schade nur, dass am Ende eine Mannschaft den Platz als Verlierer verlassen musste. Und das war die Heimelf. TSG-Abteilungsleiter Tobias Klein fasste seine Eindrücke nach 90 Minuten ernüchtert zusammen: „Momentan fehlt uns das Quäntchen Glück, das man sich aber auch erarbeiten muss. Ein Unentschieden wäre sicher gerecht gewesen, aber wenn du unten drin stehst, verlierst du eben solche Spiele kurz vor Schluss.“
Die Partie begann schon schlecht für die TSG. Gerade mal fünf Minuten waren verstrichen, als Steffen Brennig Wiesenbach in Front schoss. Damit waren alle taktischen Überlegungen der Thannhauser erst mal über den Haufen geworfen. Doch das Team von Trainer Rainer Amann kämpfte sich zurück und versuchte, das Spiel unter seine Kontrolle zu bekommen. Und nach einer halben Stunde schienen die Bemühungen der Thannhauser dann auch belohnt zu werden. Zunächst schaffte Andreas Brugger nach einem sehr schönen Spielzug über außen und einem platzierten Schuss ins lange Toreck den Ausgleich (29.). Und nur kurz später zeigte der gut leitende Schiedsrichter Michael Rommel nach einem Foul im Strafraum auf den Punkt. Davor Grmaca (33.) versenkte den fälligen Strafstoß für die TSG und plötzlich führte Thannhausen.
Doch die Freude währte nur kurz. Keine 120 Sekunden später zeigte der Unparteiische neuerlich auf den Elfmeterpunkt. Diesmal aber zugunsten der Gäste. Und der Torschütze vom Dienst bei den Schwarzbächlern, Daniel Steck, ließ sich nicht zweimal bitten und schaffte den Ausgleich (35.). Danach wogte die Partie hin und her mit dem besseren Ende für die SpVgg. Denn zum aus Thannhauser Sicht psychologisch ungünstigsten Zeitpunkt, praktisch mit dem Pausenpfiff, schaffte wiederum Steffen Brennig die 3:2-Führung für die Wiesenbacher.
Nach dem Pausentee mobilisierte die TSG dann nochmals alle Kräfte und zwang die Gäste in die Defensive. Lohn der Mühen der erneute Ausgleich durch Leutrim Tafaj nach exakt einer Stunde Spielzeit. Irgendwie schien man sich nun mit dem Remis abgefunden zu haben. Nur der Wiesenbacher Angreifer Daniel Steck nicht. Dieser nutzte fünf Minuten vor dem Ende eine Unachtsamkeit der TSG-Abwehr zum glücklichen 4:3-Siegtreffer aus.
Schiedsrichter: Michael Rommel (Großaitingen) - Zuschauer: 70
Tore: 0:1 Steffen Brennig (5.), 1:1 Andreas Brugger (29.), 2:1 Davor Grmaca (32. Foulelfmeter), 2:2 Daniel Steck (35. Foulelfmeter), 2:3 Steffen Brennig (45.), 3:3 Leutrim Tafaj (60.), 3:4 Daniel Steck (81.)

FC Lauingen - TSV Ziemetshausen 1:3
Tabellenführer Ziemetshausen bestimmte zu Beginn das Spiel und ging auch Führung, als Spielmacher Thomas Pietsch gegen Lauingens Keeper Alexander Singer die Nerven behielt (8.). Der FCL sortierte sich dann besser, doch der finale Pass kam noch nicht an. Die größte Möglichkeit zum Ausgleich hatte Lauingens Kai Klement, scheiterte aber an TSV-Keeper Andreas Mayer (23.). Mitten in die Drangphase des FCL erhöhte Pietsch mit einem unhaltbaren Freistoß in den Winkel – 0:2 (40.). Trotz des Zwei-Tore-Rückstandes steckte der Gastgeber nicht auf und wurde kurz vor der Pause belohnt: Stefan Pertler tankte sich auf der rechten Außenbahn durch, Goalgetter Kai Klement traf zum Anschlusstreffer (44.). Auch nach dem Wechsel hielt der FCL das Spiel offen. In der 60. Minute setzte sich Janik Schreitmüller durch, doch sein Zuspiel auf den einschussbereiten Kai Klement wurde in letzter Sekunde entschärft. Zehn Minuten später bot sich Fabian Kraus die Chance zum 2:2. Beim anschließenden Eckball hatte Daniel Müller Pech, der Ball ging über das Gehäuse. Kurz vor Spielende setzte Ziemetshausen durch Jonas Leitenmaier den alles entscheidenden Treffer zum 1:3-Endstand.
Schiedsrichter: Sebastian Deak (TSV Rain) - Zuschauer: 120

Tore: 0:1 Colin Fendt (7.), 0:2 Thomas Pietsch (39.), 1:2 Kai Klement (45.), 1:3 Jonas Leitenmaier (86.)


VfL Großkötz - SSV Neumünster-U`schöneberg 2:0
Auch zum Auftakt der Rückrunde gab es für den SSV Neumünster eine Niederlage. Die Anfangsphase waren für den weiterhin punktlosen SSV sehr vielversprechend. Deutlich aggressiver und spielfreudiger trat Neumünster auf, der VfL Großkötz wusste sich überwiegend mit langen Bällen zu helfen. Eher schmeichelhaft ging es daher mit einem 0:0 in die Pause, für die Gäste hatten Pascal Schrodi, Valentin Mayer und Thomas Wink hochkarätige Chancen liegen gelassen. Die zweite Hälfte hingegen war deutlich ausgeglichener, das Tempo ging eher verloren und der VfL erkämpfte sich nach und nach mehr Spielanteile. Das Durcheinander nach einem Freistoß bedeutete die eher glückliche Führung für den VfL durch Simon Itzelsberger (76.). Großkötz bekam kurz vor Schluss noch einen Elfmeter, welchen Fabian Zühringer verwandelte. Wink hatte nach einem Konter noch die Chance zum Anschlusstreffer, vergab jedoch. Neumünster belohnte sich trotz einer Leistungssteigerung nicht.
Schiedsrichter: Clemens Kraus (Altenmünster) - Zuschauer: 80

Tore: 1:0 Simon Itzelberger (76.), 2:0 Fabian Züringer (85. Foulelfmeter)

Aufrufe: 027.10.2019, 21:50 Uhr
Augsburger Allgemeine / tfAutor