2024-05-08T14:46:11.570Z

Der Spieltag
Faire Geste: Der Thannhauser Patrik Merkle, der zwei Treffer erzielte, streckt dem geschlagenen Dominik Lohr im Waldstetter Kasten die Hand entgegen. F.: Mayer
Faire Geste: Der Thannhauser Patrik Merkle, der zwei Treffer erzielte, streckt dem geschlagenen Dominik Lohr im Waldstetter Kasten die Hand entgegen. F.: Mayer

Da hilft auch keine Entschuldigung

Spektakuläres Spiel zwischen Thannhausen und Waldstetten +++ Altenmünster in der Mini-Krise +++ Déjà-Vu beim SV Aislingen

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Zum Rückrundenauftakt der Kreisliga West boten der Tabellenführer TSG Thannhausen und der Aufsteiger SV Waldstetten ein wahren Herbstfestival. Beim Comeback des 50-jährigen TSG-Keepers Peter Miller fielen zehn Tore, alleine sieben davon für die Mindelstädter. Für den Verfolger, den SC Altenmünster läuft es hingegen weniger gut in letzter Zeit. Nach zwei Unentschieden setzte es bei der SG Reisenburg ein 2:3. Wie im Hinspiel, so im Rückspiel. Das galt für den SV Aislingen nach der Last-Minute-Niederlage gegen den BC Schretzheim in zweifacher Unterzahl.

TSG Thannhausen - SV Waldstetten 7:3
Angesichts der jüngsten Ereignisse bei der TSG Thannhausen trat das sportliche Geschehen beinahe in den Hintergrund. Schade drum, denn das Topspiel gegen den besten Aufsteiger dieser Saison bot unter anderem zehn Tore und zwei Platzverweise. Am Ende setzte sich der Gastgeber gegen den SV Waldstetten 7:3 durch.
Die Waldstetter legten ohne großen Respekt vor dem Tabellenführer los. Die ersten zehn Minuten gehörten ihnen und mit etwas Glück hätte der SVW durchaus in Führung gehen können. Wie die Partie dann gelaufen wäre, muss offen bleiben – denn plötzlich befreite sich die TSG mehr und mehr aus der Umklammerung und Arlind Berisha vollendete einen sauber gefahrenen Konter nach zwölf Minuten zur Führung.
Zu allem Überfluss sah der Waldstetter Torhüter Thomas Stegelberger zehn Minuten später die Rote Karte. Mit etwas mehr Fingerspitzengefühl von Referee Philipp Hahn hätte es auch eine Verwarnung getan. So aber waren die Gäste nur noch zu zehnt und da kein Ersatzkeeper auf der Bank saß, musste Feldspieler Dominik Lohr den Platz zwischen den Pfosten einnehmen. Er sollte am folgenden Torhagel schuldlos bleiben.
Irgendetwas hatten Waldstetter an der Ausgangslage falsch verstanden. Trotz eines Mannes weniger und eines Feldspielers im Kasten spielte die Mannschaft weiter fröhlich nach vorne und versuchte in der Defensive, mit unzureichenden Mitteln eine Abseitsfalle aufzubauen. Und so nahm das Unglück seinen Lauf. Patrik Merkle (25. und 33.), Davor Grmaca (27.), Daniel Bobitiu (39.) und zu guter Letzt noch Mesut Yildiz (44.) stellten bis zur Pause auf 6:0 für die TSG.
SVW-Trainer Jürgen Deinhart muss wohl eine gehörige Standpauke in der Kabine losgelassen haben. Jedenfalls traten ganz andere Waldstetter zur zweiten Halbzeit an. Man übernahm wieder das Kommando und erspielte sich eine Feldüberlegenheit. Bereits kurz nach Wiederanpfiff wurde das Bemühen in Zählbares umgemünzt. Johannes Mader stellte auf 6:1 (47.). Zehn Minuten später verkürzte Mathias Gschrey per Foulelfmeter auf 6:2. Und als weitere sechs Minuten vergangen waren, brachte Markus Abenstein die Gäste nochmals ein bisschen näher heran (63.).
Ehe Waldstetten freilich ans Fußball-Wunder glauben durfte, fand Thannhausen zur alten Souveränität zurück und schaffte kurz vor dem Abpfiff durch Mesut Yildiz das 7:3 (88.). Derselbe Spieler kassierte in der Nachspielzeit noch gelb-rot.
Stoff genug zum Diskutieren bot diese Partie auf jeden Fall. Ob der Rücktritts-Flut im Vorfeld dürften die Gespräche aber mehr um Geschehnisse abseits des Platzes kreisen.
Schiedsrichter: Philipp Hahn (Alerheim) - Zuschauer: 130

Tore: 1:0 Arlind Berisha (10.), 2:0 Patrik Merkle (26.), 3:0 Davor Grmaca (28.), 4:0 Patrik Merkle (33.), 5:0 Daniel Bobitiu (41.), 6:0 Mesut Yildiz (44.), 6:1 Johannes Mader (48.), 6:2 Mathias Gschrey (58. Eigentor), 6:3 Markus Abenstein (63.), 7:3 Mesut Yildiz (88.)

Gelb-Rot: Mesut Yildiz (90./TSG Thannhausen)
Rote Karte: Thomas Stengelberger (22./SV Waldstetten/Notbremse)


SpVgg Ellzee - FC Gundelfingen II 5:1
Einen extrem starken Beginn bekamen die gut 80 Zuschauer in Ellzee von den Gundelfingern geboten. Einzig im Torabschluss haperte es und Ellzee konnte von Glück sagen, dass es nach einer halben Stunde noch 0:0 stand. Die beste Möglichkeit zur Gästeführung vergab dabei Max Braun (14.). Doch dann fand Ellzee immer besser ins Spiel und präsentierte sich dabei gnadenlos effektiv. Max Lauer bediente nach 32 Minuten Alexander Seitz und dieser verwandelte sicher zur Führung. Ellzee blieb am Drücker und mit einem raffinierten Außenristschuss stellte Max Lauer noch vor der Pause auf 2:0 (41.). Ellzee kam im Unterschied zu den Partien zuvor hellwach aus der Kabine und Dominik Seitz erhöhte nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff auf 3:0. Danach kamen die Gundelfinger etwas auf, scheiterten jedoch am guten Ellzeer Keeper Luca Weiß, der sich nur durch Max Braun geschlagen geben musste (72.). Doch Ellzee legte nach. Dominik Seitz (83.) und Max Lauer (88.) stellten den Endstand her.
Schiedsrichter: Burhan Secgin (Pfaffenhsn.) - Zuschauer: 80

Tore: 1:0 Alexander Seitz (33.), 2:0 Maximilian Lauer (43.), 3:0 Dominik Seitz (48.), 3:1 Maximilian Braun (74.), 4:1 Dominik Seitz (85.), 5:1 Maximilian Lauer (89.)


SV Aislingen - BC Schretzheim 3:4
Schlussendlich erlebten die Aislinger ein Déjà-vu zum Hinspiel. Wieder hätte sie punkten können, wieder unterlagen sie mit 3:4. Die Heimführung durch Andreas Eisenbart egalisierte Nico Hergöth per Kopfball. Die 2:1-Pausenführung von Andreas Eisenbart baute Kapitän Stephan Siegner nach Freistoß von Thomas Bronnhuber gar auf 3:1 aus (55.). Wie aus dem Nichts heraus verkürzten die Gäste durch Denis Belakov (70.). Die 73. Minute sah dann den Bruch in der Partie: Aislingens Matthias Klett brachte einen Gast zu Fall, der Referee entschied auf Elfmeter und bestrafte den Keeper zudem mit „Rot“. Den Strafstoß verwandelte Lukas Schwarzfischer sicher. Wenig später flog der zweite SVAler wegen Notbremse vom Platz (Ulrich Steidle). Die Kapellenbergler warfen in Unterzahl alles in die Waagschale und wollten das Remis unbedingt halten. Schwarzfischer sorgte kurz vor Ende aber für den gleichen Endstand wie im Hinspiel.
Schiedsrichter: Matteo Heiß (Inningen) - Zuschauer: 100

Tore: 1:0 Andreas Eisenbart (13.), 1:1 Nico Hergöth (31.), 2:1 Andreas Eisenbart (38.), 3:1 Stephan Siegner (55.), 3:2 Denis Belakov (70.), 3:3 Lukas Schwarzfischer (73. Foulelfmeter), 3:4 Lukas Schwarzfischer (90.)

Rote Karten: Matthias Klett (73./SV Aislingen), Ulrich Steidle (78./SV Aislingen)

VfR Jettingen - SV Mindelzell 5:3
Nichts für schwache Nerven war dieses Duell vor gut 100 Zuschauern. Dabei ging es einseitig los. Die Jettinger nahmen das Zepter von Beginn an in die Hand und drängten die Zeller in die Defensive. Trotzdem dauerte es bis zur 33. Minute, ehe aus dieser Überlegenheit etwas Zählbares heraussprang. Sebastian Hofmiller düpierte die Gästeabwehr und traf zur Führung. Nun schien der Bann gebrochen, denn ganze 120 Sekunden später stellte Nico Fritz mit einem schönen Kopfball auf 2:0 für Jettingen. Nach dem Pausentee lief zunächst einmal alles so wie in Halbzeit eins. Der VfR dominierte, Mindelzell konnte nur reagieren.
Doch dann versanken die Hausherren, vielleicht im Gefühl des sicheren Sieges, in einen zehn Minuten dauernden Tiefschlaf. Plötzlich wurde nicht mehr konsequent geklärt, man ließ sich in die eigene Spielhälfte zurückdrängen, und so entglitt der Heimelf die Partie total. Das nutzte der Mindelzeller Johannes Wassermann zum Hattrick (60., 63. und 70.); das Spiel war zum Entsetzen der heimischen Fans gedreht. 20 Minuten vor Schluss gab niemand mehr einen Pfifferling auf den VfR. Doch die junge Truppe hatte sich noch längst nicht aufgegeben. Mit einer enormen mentalen Leistungssteigerung fanden die Zachwey-Schützlinge ins Spiel zurück und errangen durch Treffer von Fabian Findler (77.), Sebastian Hofmiller (87.) und Nico Fritz (90.) den nicht mehr erwarteten Sieg.
Schiedsrichter: Hayrettin Karakus (Gundelfingen) - Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Nico Fritz (32.), 2:0 Sebastian Hofmiller (39.), 2:1 Johannes Wassermann (60.), 2:2 Johannes Wassermann (63.), 2:3 Johannes Wassermann (70.), 3:3 Fabian Findler (77.), 4:3 Sebastian Hofmiller (87.), 5:3 Nico Fritz (89.)



SG Reisensburg-Leinheim - SC Altenmünster 3:2
Jedes Gastspiel des SC Altenmünster bei der SG Reisensburg läuft nach dem gleichen Strickmuster ab. Obwohl die Zusamtaler an der Donau alles geben, stehen sie am Ende mit leeren Händen da. So auch bei jüngsten Aufeinandertreffen, das die Gastgeber nach einer packenden zweiten Halbzeit mit 3:2 für sich entschieden.
In den ersten 45 Minuten war Altenmünster noch nicht so richtig im Spiel. Ein schwerer Patzer von Torhüter Florian Späth bescherte den Reisensburgern nach 12 Minuten das 1:0. Tobias Vogler zog bei einem Freistoß den Ball auf die kurze Ecke. Den nicht einmal scharf getreten Schuss warf sich Späth in die eigenen Maschen. Ähnlich wie Stuttgarts Bundesliga-Torwart Ron Robert Zieler am Samstag beim HSV, als Aron Hunt zum Freistoß antrat. Sein zweites Tor erzielte Vogler nach gut einer Stunde. Reisensburg schloss dabei im eigenen Stadion einen Konter zum 2:0 ab.
Das war für Altenmünsters Spielertrainer Goran Boric zu viel. Er, der sich erst kurz zuvor eingewechselt hatte, markierte den schnellen 2:1-Anschlusstreffer (65.). Die Gäste waren nun voll am Drücker und belohnten sich mit dem Ausgleich. Boric jagte einen Freistoß aus 20 Metern zum 2:2 in den Winkel (73.). Doch Reisensburg zeigte Moral und schlug zurück, als erneut ein Konter durch den eingewechselten Andreas Abele zum 3:2 führte (80.). Drei Minuten vor Schluss hatte Patrick Pecher fünf Meter vor dem Tor das sichere 3:3 auf dem Fuß. Völlig freistehend vergaß er jedoch abzuziehen, sodass die Gastgeber noch entscheidend dazwischenfunken konnten.
Schiedsrichter: Martin Faußner (Niederhofen) - Zuschauer: 120

Tore: 1:0 Tobias Vogler (25.), 2:0 Tobias Vogler (62.), 2:1 Goran Boric (66.), 2:2 Goran Boric (75.), 3:2 Andreas Abele (82.)


TSV Burgau - FC Günzburg 2:1
Ein schwaches Spiel bekamen die Zuschauer in Burgau geboten. Günzburgs sportlicher Leiter Dirk Buchner sprach sogar vom schlechtesten Spiel, das er jemals von seiner Mannschaft gesehen hätte. Dabei gingen die Kreisstädter kurz nach dem Wechsel durch den Ex-Burgauer Steffen Benke in Führung. Doch die Markgräfler wollten an diesem regnerischen Nchmittag einfach nicht schon wieder den Kürzeren ziehen. Maximilian Haupeltshofer (55.) und Saliou Sylla mit einem absolut sehenswerten Kopfballtreffer aus gut und gern 14 Metern drehten das Spiel zugunsten der Heimelf.
Schiedsrichter: Felix Wagner (JFG Aschberg) - Zuschauer: 50

Tore: 0:1 Steffen Benke (46.), 1:1 Maximilian Haupeltshofer (55./Foulelfmeter), 2:1 Saliou Sylla (58.)

Aufrufe: 05.11.2017, 21:48 Uhr
Augsburger Allgemeine / tfAutor