Ersatzgeschwächt zum glücklichen Sieg

Ellscheid. Es war eine über weite Strecken hektische, von zahlreichen Fehlpässen gekennzeichnete Partie mit einem am Ende glücklichen Sieger. Die zunächst höhepunktarme, von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld geprägte Partie erfuhr einen ersten Höhepunkt, als Ellscheids Aurelius Tauer mit einem guten Schuss aus 20 Metern Deudesfelds Keeper Marc Hein prüfte. Anschließend schaufelte Deudesfelds Christopher Schmitz die Kugel aus 18 Metern übers Tor, doch klare Chancen blieben im ersten Abschnitt Mangelware. Als die Gäste den Ball nicht entschlossen genug verteidigt bekamen, zog Ellscheids Mittelfeldspieler Andreas Thomas flach ab und erzielte ins lange Eck die Führung für die Gastgeber. Lediglich eine halbwegs gute Möglichkeit besaßen die Gäste, als nach einem langen Einwurf von Daniel Brötzmann Jakob Gieße freistehend zum Schuss kam, aber verzog. Im zweiten Abschnitt waren exakt 42 Sekunden gespielt, als Deudesfeld der Ausgleich gelang. Andreas Zimmer hatte den Bll vor der Strafraumgrenze direkt ins Ellscheider Tor gehämmert - 1:1 (46.). Jetzt erst wurde die in der ersten Halbzeit zerfahrene Partie besser, jetzt sah man auch mal direktes Spiel und ansatzweise gute Kombinationen. Sebastian Dax zwang Ellscheids Keeper Daniel Veldkamp per Kopf zu einer Glanztat, lenkte die Kugel über den Balken. Die Elf von Deudesfelds Coach Harry Dahlem besaß nun ein deutliches Übergewicht auf dem Platz, während Ellscheid zunehmend in der Defensive gebunden war. Nach etwas über einer Stunde drehte sich das Derby wieder und die Hausherren bekamen Oberwasser. Ein Kopfball von Rolf Willems strich knapp am Lattenkreuz vorbei - einen Moment danach wurde Willems von Tauer schön angespielt, verzog aber erneut. Im dritten Versuch war es dann soweit: Ein direkt getretener Freistoß von Willems aus spitzer, linker Position klatschte erst gegen den Innenpfosten und von da aus ins Deudesfelder Netz - 2:1 (70.) In der Schlussphase warf der Gast aus Deudesfeld alles nach vorn und hatte genügend Chancen zum Ausgleich. Erst verzog Sebastian Ewertz nach einer Ecke per Kopf, anschließend hatte Dax eine Riesenchance zum 2:2. Sein strammer Shuss zischte aus wenigen Metern knapp am langen Pfosten vorbei. Die letzten vier Minuten musste Ellscheid in Unterzahl auskommen, denn der gerade erst eingewechselte Matthias Schäfer sah nah einem Rempler, den Schiedsrichter Lukas Frank als Tätlichkeit bewertete, Rot. Die Dahlem-Spiel stürmte mit Mann und Maus, blieb aber am Ende erfolglos. So fiel das Statement von Harry Dahlem entsprechend nüchtern aus. "Wir müssen uns die Niederlage am Ende selbst ankreiden und nicht mit dem Schiedsrichter hadern, der sicherlich einige Abseitsentscheidungen falsch bewertet hat. Denn wir haben einfach zu viele Chancen ungenutzt gelassen. Ein Unentschieden wäre sicherlich gerecht gewesen." Kollege Michael Bros von der SG Ellscheid sprach von einem "dreckigen Sieg. Es war das erwartete Kampfspiel mit dem glücklicheren Ende für uns. Es war wichtig, nach drei Niederlagen am Stück aus dem Loch rauszukommen. Die spielersiche Linie hat freilich gefehlt, denn wir haben heute ohne acht Spieler aus dem Stammkader begonnen."