2024-05-02T16:12:49.858Z

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Stefan Krämer beim Training mit der SG Gießmannsdorf. F: Bock
Stefan Krämer beim Training mit der SG Gießmannsdorf. F: Bock

Krämer setzt in Gießmannsdorf auf Attacke

Energie-Coach absolviert Trainingseinheit mit dem Kreisligisten SG Gießmannsdorf

So viele Zuschauer hatte die SG Gießmannsdorf beim Training wohl noch nie: Stefan Krämer, Coach des Drittligisten Energie Cottbus, war am Mittwochabend in den Luckauer Ortsteil gekommen, um mit dem Kreisligisten eine Einheit zu absolvieren. Die mehr als 20 Aktiven und rund 100 Zuschauer rund um den Übungsplatz zeigten sich beeindruckt von der offenen und lockeren Art des FCE-Trainers.

Krämer war selbst überrascht über das ungewöhnlich hohe Interesse bei einem Training: 25 Aktive - darunter auch acht Spielerinnen des Frauen-Landesliga-Teams der SG Gießmannsdorf - tummelten sich unter den vier Flutrichtstrahlern neben dem Vereinsheim. „So viele Spieler habe ich noch nicht mal bei Energie im Training“, scherzte er vor dem Beginn. Von der SG wollte kein Spieler diese Einheit verpassen. Einige hatten sogar extra einen Tag Urlaub genommen, nur um einmal unter den Augen eines Profitrainers kicken zu können.


F: Bock

Nach dem Aufwärmprogramm ging es sofort in den Hauptteil der Einheit. Krämer wollte dem Kreisligisten, der in dieser Saison in zehn Spielen schon 33 Gegentore kassiert hat, die Viererkette näher bringen: „Mit Libero hat man vor 40 Jahren gespielt.“ Immer wieder korrigierte er das Stellungsspiel und die Laufwege der Spieler und Spielerinnen. Und vermittelte dabei gleich seine Art Fußball zu spielen: „Es gibt Teams, die traben den Gegner an und versuchen so Druck aufzubauen bei gegnerischem Ballbesitz. Bei Energie wollen wir ihn aber ansprinten. Wir müssen versuchen, dem Gegner richtig auf den Geist zu gehen.“

Das setzten die Gießmannsdorfer auch gleich gut um: „Ich wusste, dass sie irgendwann mal auf Viererkette umstellen wollen, aber sich noch nicht so richtig trauen. Dafür habe ich ihnen ein paar einfache Basics gezeigt. Und bei mir gibt es kein Training, wo nicht auch Gegenpressing Thema ist. Die Mannschaft soll hoch bleiben und sofort wieder angreifen. Gegen den Ball haben sie es schon echt gut gemacht“, lobte Krämer nach der Einheit die Aktiven. "Es hat großen Spaß gemacht. Ich mag sowas, back to the roots sozusagen."


F: Bock

Auffällig war dabei unter anderem der unermüdliche Einsatz von Maren Hoffmann. Die Spielerin scheute im Abschlussspiel keinen Zweikampf gegen ihre männlichen Vereinskollegen und konnte mehrmals mit ansehnlichen Grätschen klären. Für sie war die Trainingseinheit auch eine besondere Erfahrung: „Es waren zwar wenig Übungen, aber dafür sehr intensiv. Das hat mir sehr gut gefallen. Die Tipps, die uns Herr Krämer gegeben hat, kann man gut umsetzen, weil er es uns auch verständlich erklärt hat. Er ist sehr sympathisch und locker drauf“, so Maren Hoffmann. Ähnlicher Meinung war auch Kevin Ätzt aus dem SG-Kreisliga-Team: „Es hat megaviel Spaß gemacht. Die Einheit war mal etwas ganz anderes als sonst. Es war toll, dass alle mitgezogen haben.“

Das hat auch Stefan Vogt, den Gießmannsdorfer Fußball-Abteilungsleiter, gefreut. Da die SG seit zwei Jahren keinen richtigen Trainer für das Männer-Team hat, ist er am Wochenende mit für die Aufstellung verantwortlich und hatte sich bei FuPa Brandenburg um das Training beworben. „Die Jungs haben sich hoffentlich viel abgeguckt. Stefan Krämer schaut während des Trainings auf viele Kleinigkeiten, auf die wir gar nicht achten. Daraus kann sicher jeder etwas mitnehmen und es war für alle eine coole Sache“, so Vogt. Und er hofft, dass durch die Einheit vielleicht auch der ein oder andere Trainer Interesse an der Arbeit mit den Gießmannsdorfern gefunden hat: „Wir suchen nach wie vor weiter. Wir sind auch schon mit einem oder zwei Kandidaten im Gespräch, aber die haben sich noch nicht wieder geäußert. Ein fester Trainer, der sich nur um die Jungs kümmert, wäre schon schön.“

Aufrufe: 013.11.2014, 15:20 Uhr
Sven BockAutor