2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
F: Beate Pauli
F: Beate Pauli

Echter Pokalfight zwischen Niederpöllnitz und Münchenberns.

Um jeden Meter wurde verbissen gekämpft. So entwickelte sich ein echter Pokalfight zwischen Niederpöllnitz und Münchenbernsdorf. Vor einer ordentlichen Pokalkulisse hatte der Unparteiische alle Hände voll zu tun.

Spielbericht von Gerhard Suhr

Dass diese Münchenbernsdorfer Mannschaft nichts, aber auch gar nichts mehr mit dem Fußball vergangener Jahre zu tun hat, war von vornherein klar. Selbstbewusst scherzten und herzten die Gäste sich von vor dem Erwärmen, während Niederpöllnitz bereits in der Mannschaftssitzung darüber grübelte, wie man die Ausfälle von Dennler, Skujat und Rohde kompensieren könnte. Diese here Aufgabe kam auf Coach Lukas Müller zu, der heute Geburtstagskind Steffen Rüdiger vertreten musste. Und so rutschten Tim Seidel aus der Zweiten und Jannik Lippold in seinem gerade mal zweiten Spiel in der Männermannschaft in die Anfangsformation. Mit Kurz, Linsel und Lippold im Offensivbereich bewies Müller Mut. Und der wäre fast in der 1. Minute bestraft worden, als ein Freistoß von Böhme auf Weiise per Kopf verlängert wurde und Winefeld -ebenfalls per Kopf – diese Großchance vergibt. Normalerweise macht er solche Dinge im Nachtgewand. Den insgesamt flotten Beginn untermauerte dann nach 5 Minuten Seidel, dessen Schuss allerdings deutlich drüber geht.

Für den neutralen Beobachter entwickelte sich so ein richtiger Pokalfight. Beide schenkten sich nichts und auch nicht Schiri Schubert, der alles andere als einen geruhsamen Nachmittag verlebte, insgesamt 9mal Gelb und einmal Rot zückte und zahlreiche Gespräche mit Ermahnungsinhalt führen musste.
Bernsdorfs Torjäger dann mit der nächsten Großchance, er schiebt den Ball um Zentimeter am Kasten vorbei (13.). Die Gäste robust, zweikampfstark, auch technisch gereift, aber Niederpöllnitz hielt dagegen, obwohl in der Offensive Linsel und Lippold so ihre Probleme im Durchsetzungsvermögen hatten. „Kampfpanzer“ Jan Wanitschka brachte die Blau-Weißen dann etwas überraschend per Kopf in Front (25.). Es war allerdings nun nicht so, dass die Hausherren von Münchenbernsdorf überrannt worden waren, und deshalb ging das 1:0 zunächst auch in Ordnung, weil die Gäste ihre wirklich guten Chancen nicht genutzt hatten. Kaum war der Jubel der unterlegenen Niederpöllnitzer Fans (bei toller Pokalkulisse von 212 Zuschauern) verhallt, da ertönte der Pfiff von Schiri Schubert und der Arm zeigte unmissverständlich auf den Elfmeterpunkt. Wir konnten aus der Ferne die Situation so nicht einschätzen, in der Halbzeit war sie allerdings heißer Diskussionspunkt. Winefeld jedenfalls ließ sich diese Chance nicht entgehen, schickte Müller in die falsche Ecke – 1:1 (27.). 5mal hagelte es bis zur Halbzeit Gelb, weil das Spiel an Qualität nachgelassen, aber an Kampfkraft zu genommen hatte. Energisch an der Grenze zur Karte wurden die Zweikämpfe bestritten und es prasselte des öfteren. Mit „einem Spiel auf Augenhöhe“ (Faneinschätzung) ging es mit einem entsprechendem Ergebnis in die Halbzeit.

Niederpöllnitz gelang es nach Wiederanpfiff zunächst recht gut, Münchenbernsdorf vom eigenen Kasten fern zu halten. Eigene Freistöße, die sich die Mannschaft erkämpft hatte, gingen allerdings drüber (Otto, Kurz). Das hielt so bis zur 59. Minute, da kam nach dem Elfmeter der nächste Knackpunkt. Es war ohnehin eine Frage der Zeit gewesen, bis es irgendjemand mit Rot erwischt. Beim Foul von Theileis zögerte Schubert keine Sekunde und zeigte ihm Rot. Spätestens da war klar, dass die personell besser besetzten Gäste nun mit einem Mann mehr ihre Vorteile ziehen würden können. Noch einmal kam der Gastgeber durch Ottos Außenpfostenschuss in die Nähe eines Torerfolges, dann aber schlug das Pendel zugunsten von Münchenbernsdorf aus. Eine Viertelsunde vor Schluss wird Böhme nicht angegriffen und zieht ab. Der Ball prallt vom linken Innenpfosten ins Tor. Nur wenig später wird Hein bei BW eingewechselt. Seine erste Ballberührung landet in den Beinen von Peters, der davonstürmt und Danke sagt – 1:3 (83.). Das Spiel war entschieden. Schöppe und Winefeld hatten noch beste Gelegenheiten zum 1:4 – aber das wäre dann auch des Guten zu viel gewesen.

Für Pokalfinalist Niederpöllnitz ist nun bereits nach der 3. Runde Schluss. Zeit, sich auf die Meisterschaft zu konzentrieren und dort die notwendigen Punkte zu holen. Das wird schwer genug.

Aufrufe: 031.10.2017, 18:11 Uhr
Gerhard SuhrAutor