2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht

Kiral knackt Wormatia

SSV-Joker schießt Ulm zum 2:0-Sieg im Kellerduell / Eller-Elf verliert völlig den Faden

WORMS. Die Mission Klassenerhalt gerät für den Fußball-Regionalligisten Wormatia Worms zum Himmelfahrtskommando. Nachdem die Eller-Truppe zuletzt ansteigende Form unter Beweis gestellt hatte, legte sie im mit Spannung erwarteten Kellerduell gegen den SSV Ulm eine bittere Bauchlandung hin. Durch einen verdienten 2:0 (0:0)-Erfolg zogen die Gäste wieder an den Wormaten vorbei und stehen damit auf Platz 15, der unter günstigen Umständen zum Ligaerhalt reichen könnte.

Dabei sah es zumindest zu Beginn der Partie danach aus, als könnten die Gastgeber an die vergangenen Wochen anknüpfen und den derzeit ärgsten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg distanzieren. Ulms Coach Oliver Unsöld sprach nach der Begegnung von einer starken Anfangsphase des VfR: „Wormatia ist dominant aus der Kabine gekommen. Da haben wir uns sehr schwer getan.“ Wenngleich die Platzherren die Initiative ergriffen, fehlte der Zug zum Tor. Der letzte Pass in die Spitze? Fehlanzeige. Es gehört viel Phantasie dazu, die Abschlüsse von Benjamin Himmel (10.) und Alan Stulin (21.) als Chancen zu bezeichnen. Dem Tor am nächsten kam noch Marcel Kunstmann, der den gesperrten Adam Jabiri in der Spitze vertrat. Nach toller Flanke von Johnathan Zinram verpasste er die Kugel hauchzart (12.). Mitte der ersten Hälfte tauten die Ulmer auf. In der 34. Spielminute bot sich David Braig auch die beste Chance des ersten Durchgangs, sein Heber verfehlte aber sein Ziel. Wormatia verlor gleichzeitig immer mehr den Faden. Der Spielaufbau lahmte, der zuletzt starke Kevin Wölk wurde schmerzlich vermisst. Trainer Sascha Eller wurmte die plötzlich aufkommende Passivität: „Wir haben uns leider immer mehr nach hinten zurückgezogen und versteckt.“

In der Halbzeit nahmen sich die Wormaten noch mal viel vor. Eller erinnerte an die taktischen Vorgaben („Wir wollten ein Pressing spielen“), doch die Hausherren verkrampften nach Wiederanpfiff immer mehr. Die robuste Ulmer Hintermannschaft ließ ihre Gegenspieler immer wieder mühelos auflaufen, während die Offensive stets Nadelstiche setzte. Oliver Unsöld bewies mit der Hereinnahme von Ugur Kiral zudem ein goldenes Händchen. Der Angreifer machte mächtig Alarm. Drei Minuten war er drin, als er eine Flanke von rechts direkt abnahm und im linken Eck unterbrachte (63.).

In der Folge war Ulm dem zweiten Tor näher als der VfR dem Ausgleich. Keeper Lucas Menz klärte gegen Florian Treske (65.), bevor er erneut Kopf und Kragen riskieren musste, um den Schuss des Ulmer Spielmachers zu vereiteln (72.). Vorausgegangen war eine simple Freistoßfinte, welche die Wormaten auf dem falschen Fuß erwischte. So dauerte es bis zur 73. Minute, ehe die „Spatzen“ den Sack zumachten. Erneut stand Kiral goldrichtig, diesmal musste er nach punktgenauer Ludmann-Vorarbeit - erneut über rechts - nur noch einschieben.

Wormatia versuchte sich an einem Comeback, blieb aber zahnlos. Ein harmloser Kopfball von Erdal Celik, der zu zentral geriet (80.), und ein Schussversuch von Kevin Feucht (88.) waren noch das Gefährlichste. Ulms Übungsleiter Unsöld bejubelte letztlich einen wichtigen Dreier. Für ihn gewann die Mannschaft, die - gerade nach dem 1:0 - den „größeren Willen“ zeigte. Es nötige ihm Respekt ab, wie sich die Spieler gegenseitig motivieren - ungeachtet der ungewissen Klub-Zukunft. Wirtschaftliche Wasserstandsmeldungen bezüglich der Lizenz wollte er nicht abgeben.

Wormatia Worms:

Menz - El Hammouchi, Abele, Wolf, Stulin - Himmel, Feucht, Zinram, Weisenborn (71. Celik) - Oppermann (80. Loechelt), Kunstmann (46. Hiemeleers).

SSV Ulm:

Betz - Reichert, Hess, Reith, Ludmann (90. Gavric) - Bachl-Staudinger (84. Lahyani), Trkulja, Lovre, Sohm, Treske - Braig (60. Kiral).

Schiedsrichter:

Meisberger (Heusweiler).

Zuschauer:

914.

Tore:

0:1 Kiral (64.), 0:2 Kiral (73.).

Gelbe Karten:

Abele / Bachl-Staudinger, Kiral


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Aufrufe: 011.5.2014, 20:08 Uhr
Lukas GutzlerAutor