2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Meiki Graff

Vogel-Entlassung: Nummer sechs unter Ponomarev

Der KFC Uerdingen hat seinen Trainer Heiko Vogel am Dienstag entlassen. Es ist bereits die sechste Entbindung seit der Übernahme von Mikhail Ponomarev.

Seit Juni 2016 ist Mikhail Ponomarev der Chef des KFC Uerdingen. Der russische Geschäftsmann hat seitdem einiges beim Traditionsverein bewirkt. Unter anderem wurde 2018 der Aufstieg in die 3. Liga geschafft, doch seitdem stockt der Motor der Grotenburg-Kicker. Das wurde erst am Dienstag deutlich, als nach Informationen der Rheinischen Post Trainer Heiko Vogel entlassen wurde (siehe nachfolgender Text).

Für den KFC laufen viele ehemalige Erst- und Zweitliga-Profis auf. Große Namen wie Kevin Großkreutz sollen die 05er in die 2. Bundesliga führen, doch davon ist Uerdingen aktuell meilenwert entfernt. Lediglich neun Punkte aus neun Spielen hat der DFB-Pokal-Teilnehmer geholt - und steht deshalb auf einem Abstiegsplatz. Ein spannendes Pokal-Match wie im August gegen Borussia Dortmund (0:2) wird es 2020 nicht geben, da der Klub bereits aus dem Niederrheinpokal geflogen ist (1:2 gegen Rot-Weiss Essen).

Die 0:3-Pleite gegen Waldhof Mannheim hat am Montagabend das Fass zum Überlaufen gebracht. Vogel, der zum Mai übernommen hatte und deutschlandweit einen guten Ruf genießt, wird wohl am Mittwoch offiziell von seinen Aufgaben entbunden. Eine Maßnahme, die es beim KFC in den vergangenen Monaten und Jahren relativ häufig gegeben hat.

Vogel ist nach Michael Boris, Andre Pawlak, Michael Wiesinger, Stefan Krämer und Norbert Meier bereits Trainer Nummer sechs, der vorzeitig seinen Posten räumen musste. Erst im April hatte Ponomarev zu diesem Thema gesagt: "Zwei, vier, sechs - das ist eine seltsame Rechnung. Wenn es nötig ist und uns an unser Ziel bringt, hole ich 18 Trainer." Fußballehrer sieben wird in jedem Fall zeitnah folgen, doch kann Mister X den KFC Uerdingen wieder in ruhigere Fahrwasser bringen? Schwierig.

Vielmehr sollten die Verantwortlichen die Kader-Situation samt Entscheidungsfindung hinterfragen. Ein Coach hat natürlich viel in der Hand, kann aber auch nur mit dem arbeiten, was er zur Verfügung hat. Zwar finden sich im Kader auch Talente wie Franck Evina oder Jean-Manuel Mbom wieder, aber diese Spieler sind nur ausgeliehen und werden wohl nicht langfristig zu halten sein.

Speziell auf Ponomarev und Geschäftsführer Nikolas Weinhart, der in den sozialen Medien immer häufiger kritisiert wird, warten eine Menge Arbeit. Erstmal muss ein Trainer gefunden werden, der sich den KFC antut. Ja, antut. Planungssicherheit kann mit Blick auf die jüngere Vergangenheit niemand haben – und das muss erstmal jemand Namhaftes wollen.

Aufrufe: 024.9.2019, 23:54 Uhr
André NückelAutor