Als das 0:3 fiel, war für einige Zuschauer der Zeitpunkt gekommen, das Stadion vorzeitig zu verlassen. Andere machten ihrem Unmut nach dem Abpfiff mit einem Pfeifkonzert Luft. Verständlich, denn sie hatten nur eine Viertelstunde lang guten Fußball seitens des KFC gesehen, der nach dem 0:1 quasi zusammen brach. Es gab kein Aufbäumen mehr, es herrschte Niedergeschlagenheit. Am Ende schlichen die Spieler wie geprügelte Hunde in die Kabine.
Was nun? Nach zwei deftigen Niederlagen in Unterhaching (0:4) und gegen Würzburg (0:3) wurde Trainer Stefan Krämer entlassen, nach sieben Spielen ohne Sieg musste Norbert Meier gehen. Nach der Vorstellung gegen Braunschweig drängt sich natürlich die Frage nach der Zukunft von Frank Heinemann auf. Ist er der Trainer, der die Mannschaft noch einmal aufrichten und für den Saisonendspurt motivieren kann?
Mikhail Ponomarev, Vorsitzender und Geldgeber, tut gut daran, jetzt die Ruhe zu bewahren. Nüchtern und rein statistisch betrachtet, ist der KFC vier Spieltage vor dem Saisonende Rang fünf näher als einem Abstiegsplatz. Allerdings spricht das Momentum gegen die Uerdinger, die – auch das sagt die Statistik – die schlechteste Mannschaft der Rückrunde sind.
Ja was denn nun? Spricht die Statistik für oder gegen den KFC? Ist er gut oder schlecht? Er war kein Aufstiegskandidat und sollte auch kein Abstiegskandidat sein. Der größte Feind ist die Unruhe, die Verunsicherung schürt. Sie wirkt leistungshemmend und zerstörerisch – nicht nur in Krefeld. Gelingt es hingegen, einfach Fußball zu spielen, kann das Thema schon am Samstag erledigt sein – durch einen Sieg in Aalen.