Bis auf die Langzeitverletzten Jan Kirchhoff, Osayamen Osawe, Gustav Marcussen und Omar Haktab Traore stand Trainer Stefan Krämer der komplette Kader zur Verfügung. Eigentlich wollte er die Elf, die zuletzt in Dresden (0:0) und gegen Türkgücü München (1:0) starke Leistungen gezeigt hatten, aufbieten. „Aufgrund der Leistungen habe ich keinen Grund etwas zu ändern“, sagt er. „Es kann höchstens aus taktischen Gründen oder wegen der Belastungssteuerung in der englischen Woche ein, zwei Änderungen geben.“ Doch dann untermauerte der Coach seine Aussage, dass die Spieler topfit seien und gab sich überaus selbstbewusst, indem er die zuletzt siegreiche Elf auf keiner einzigen Position änderte. Das Signal an sein Team: Wir richten uns nicht nach dem Gegner, sondern werden unser Spiel der Viktoria aufzwingen.
Es war 25 Minuten lang eine ausgeglichene Begegnung, in der die Gastgeber optisch leicht überlegen waren, in der es aber nicht eine einzige Strafraumszene gab. Die gab es dann nach einem Eckball für Uerdingen. Peter van Ooijen beförderte den Ball in den Strafraum, Edvinas Girdvainis stieg zum Kopfball hoch und Assani Lukimya vollstreckte aus dem Gewühl. Es war das erste Saisontor des 34 Jahre alten Kapitäns und Abwehrchefs, der zuletzt im Juli ebenfalls gegen Viktoria getroffen hatte. Zehn Minuten später hatte Mittelstürmer Adriano Grimaldi die große Chance zum 2:0, doch sein Kopfball ging über das Tor. Die Uerdinger waren nun die bessere Mannschaft und hatten durch Mike Feigenspan die nächste Chance, die jedoch Kölns Keeper Sebastian Mielitz vereitelte. So ging es mit dem knappen, aber verdienten Vorsprung in die Pause.
Eigentlich war damit zu rechnen, dass die Kölner nach dem Wechsel die Initiative ergreifen und auf den Ausgleich drängen würden. Doch das Gegenteil war der Fall: Der KFC wollte den zweiten Treffer und die Vorentscheidung. Er fiel nur sechs Minuten nach Wiederbeginn, erneut nach einer Ecke. Erneut war Lukimya daran beteiltigt, doch vollendete diesmal Fridolin Wagner. Es war sein drittes Saisontor.
Die Gastgeber agierte in der Folge offensiver, die Blau-Roten, die über die zweitbeste Abwehr der Liga verfügen, standen jedoch weiterhin kompakt und lauerten auf den entscheidenden Konter. In der Schlussphase geriet der KFC noch stärker unter Druck, weil Tim Albutat das Kunststück fertig bracht, nur zehn Minuten nach seiner Einwechslung die gelb-rote Karte zu sehen.
Am Samstag erwarten die Uerdinger den 1. FC Kaiserslautern.