2024-05-17T14:19:24.476Z

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– Foto: Heiko van der Velden

KFC Uerdingen sucht Investor und neuen Präsidenten

Mikhail Ponomarev hat seinen Rücktritt als Präsident des KFC Uerdingen erklärt. Was bedeutet das für den Drittligisten, seine Nachwuchsabteilung, die Mitarbeiter und Mitglieder? Einige Antworten.

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Der jüngst erfolgte Rückritt des Vorstandes beim MSV-Konkurrenten KFC Uerdingen mit Präsident Mikhail Ponomarev an der Spitze hat nicht nur aufhorchen lassen, er hat auch Konsequenzen.
Vorerst wird der Verein interimsmäßig durch den Verwaltungsrat geführt. Der Vorsitzende Andreas Galland und seine Mitstreiter Mustafa Ertürk und Harald Grassen müssen sich auf die Suche von möglichen Nachfolgern begeben.

Der Profibereich ist von den personellen Entwicklungen bei den Verantwortlichen allerdings nicht betroffen. Denn die Profis sind in die KFC Uerdingen 05 Fußball GmbH und die Entertainment GmbH ausgegliedert. Demnach ist der Spielbetrieb bis zum Sommer nicht gefährdet. Allerdings befinden sich die Gesellschaften in wirtschaftlich schwierigem Fahrwasser. Sie leiden unter den Folgen der Corona-Pandemie.

Warum der eigentlich schon lange angekündigte Rücktritt nun so überraschend erfolgte, ist unklar. Denkbar sind aber zumindest zwei Versionen – eine emotionale und eine rationale. Möglicherweise hat sich Mikhail Ponomarev über die Reaktionen einiger Mitglieder sehr geärgert. In einer schonungslosen Analyse hatte er eigentlich nur gesagt, was jedermann weiß: der KFC hat nichts außer einer guten Drittligamannschaft – kein Stadion, kein Trainingsgelände, kein Nachwuchsleistungszentrum, kein Vereinsheim.

Doch zumindest einige Reaktionen zeigten wenig Verständnis. Sie hätten Ponomarev lieber in der Rolle eines guten Verkäufers gesehen, der die schöne Braut anpreist. Möglicherweise sieht Ponomarev den Zeitpunkt auch als günstig an, um den Mitgliedern den Ernst der Lage klar zu machen und sie zu aktivieren.

Ob es für den Verein in Zukunft nun schwerer oder leichter wird, bleibt ebenfalls abzuwarten. Das zerrüttete Verhältnis zwischen der Stadt und Ponomarev steht nun nicht mehr im Weg. Doch nun kann die Stadt vortragen, es fehle ein verantwortlicher Ansprechpartner. Ähnlich dürfte es auch im wirtschaftlichen Bereich sein. Für den Verein dürfte es ohne Ponomarev kaum leichter werden.

Aufrufe: 015.1.2021, 23:00 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor