Drittligist KFC Uerdingen hat am Samstag sein erstes Testspiel mit 4:2 (2:0) beim Landesligisten 1. FC Mönchengladbach gewonnen. Knapp 150 Zuschauer verfolgten das Spiel, obwohl es unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden sollte. Am Spielfeldrand stand auch Edelfan „Kalle“ Krahn, den Kevin Großkreuz in seinem Privat-PKW mit in die Vitusstadt genommen hatte.
KFC-Trainer Heiko Vogel hatte seine beiden Königstransfers – Torwart Lukas Königshofer und Defensivallrounder Jan Kirchhoff – in die Startelf beordert. Kirchhoff spielte vor der Viererkette auf der Sechserposition und deutete 90 Minuten an, dass er der Schlüsselspieler der Uerdinger Mannschaft der kommenden Saison werden kann. Stets anspielbar und häufig auch hinter der offensiven Dreiermittelfeldkette zu finden, bestimmte er so den Rhythmus des Uerdinger Spiels.
Es war aber auch das Spiel der Rekonvaleszenten. Ersatztorwart Robin Udegbe – im Januar verpflichtet und danach direkt an der Schulter verletzt – löste in den zweiten 45 Minuten Königshofer zwischen den Pfosten ab. Nach drei Monaten Verletzung stand Angreifer Adriano Grimaldi – neben Maximilian Beister – wieder im Sturm. Noch länger – sieben Monate – waren Dennis Daube und Ali Ibrahimaij zum Zuschauen verdammt. „Jetzt bin ich total platt“, gestand Daube, nachdem er 45 Minuten im rechten Mittelfeld geackert hatte. Eine dicke Narbe ziert den linken Oberschenkel von Angreifer Ibrahimij – Sehnenabriss am Oberschenkelmuskel lautete die Diagnose. „Der Ferrari unter den Verletzungen hat mir der mich operierende Dr. Christian Schoepp vom BG-Unfallklinikum gesagt. Entsprechend froh bin ich, heute wieder gespielt zu haben, merke aber auch, dass ich die Vorbereitung brauche“, sagte Ibrahimaij, der in der zweiten Hälfte für Grimaldi kam.
Dass angesichts dieser Vorzeichen und dem frühen Stadium der Vorbereitung noch nicht alles rund laufen konnte, liegt auf der Hand. Und so sah auch Trainer Vogel den einen oder anderen schnell vorgetragenen Konter der Gastgeber, bei denen die Uerdinger Defensive nicht immer sattelfest wirkte. „Diese Konter haben wir aber auch durch falsche Entscheidungen im Spielaufbau selbst eingeleitet“, analysierte Vogel.
Dennoch führte Uerdingen durch Tore von Maximilian Beister (Handelfmeter), Roberto Rodriguez und die eingewechselten Tobias Rühle und Selim Gündüz nach einer guten Stunde mit 4:0. Im Gefühl dieses Vorsprungs schlichen sich Nachlässigkeiten in der Abwehr ein, die den Gastgebern noch zwei Treffer zum 4:2-Endstand ermöglichten. „Die ärgern mich schon sehr“, sagte KFC-Trainer Vogel. „Ich glaube nämlich nicht, dass es in einem Pflichtspiel einen Schalter gibt, den man dann so einfach umlegen kann.“
Am Sonntag hatte die Mannschaft trainingsfrei, ehe sie am heutigen Montag in ihre zweite Vorbereitungswoche mit zwei Testspielen startet. Angesichts dieser gleich zwei Spiele und den angesagten tropischen Temperaturen, „wird es darauf ankommen, die Trainingsbelastung richtig zu dosieren“, erklärte Vogel nach dem Spiel. Die am Samstag mit Magen-/Darminfekten erkrankten Mario Erb und Osaymen Osawe werden diese Woche im Training zurück erwartet.