2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
– Foto: FuPa

KFC im Bereitschaftsmodus

Drittliga-Fußball gibt es frühestens wieder ab dem 1. Mai +++ Beim KFC Uerdingen findet zwar in den kommenden zwei Wochen kein Mannschaftstraining statt, doch die Füße hoch legen dürfen die Spieler nicht

Nachdem die Deutsche Fußball Liga (DFL) den Spielbetrieb für die erste und zweite Liga bis zum 2. April und der Fußballverband Niederrhein bis zum 19. April ausgesetzt hat, ging die 3. Liga noch einen Schritt weiter. Ihre Vertreter vereinbarten mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) zunächst einmal bis zum 30. April zu pausieren. Frank Strüver, Geschäftsführer des KFC Uerdingen war beim DFB in Frankfurt vor Ort, die meisten Vereinsvertreter jedoch per Videokonferenz zugeschaltet.
„An erster Stelle stehen Gesundheit und Solidarität“, bekräftigte DFB-Vizepräsident Peter Frymuth, der für die 3. Liga zuständig ist. „Zur effektiven Bekämpfung des Coronavirus’ und Bewältigung der Krise haben wir alle unseren Beitrag zu leisten und die zuständigen Behörden bestmöglich zu unterstützen. Auf uns warten gewaltige Herausforderungen – in der Gesellschaft, im organisierten Sport, in der 3. Liga. Dessen sind wir uns bewusst.“

Der KFC Uerdingen hat sich der Entwicklung angepasst. Das Mannschaftstraining der kommenden zwei Wochen wurde abgesagt. „Das ist eine doofe Situation für alle“, sagt Trainer Stefan Krämer, der kurz nach seinem Amtsantritt gerne mit den Spielern auf dem Platz gearbeitet hätte. „So nutze ich das Telefon, um mit den Spielern, die ich noch nicht so gut kenne, längere Gespräche zu führen.“

Allerdings haben die Spieler nun nicht etwa zwei Wochen frei. Sie haben Trainingspläne an die Hand bekommen, mit deren Hilfe sie sich fit halten sollen. „Die Pläne sind durchaus anspruchsvoll“, sagt Krämer. Mehr noch, die Spieler werden auch kontrolliert, ob sie die Vorgaben erfüllt haben. Die Digitalisierung macht es möglich: Abends schaut sich Athletiktrainer Fabian Illner die digital übermittelten Werte der Spieler genau an. „Wir tun alles, damit die Spieler in guter körperlicher Verfassung bleiben“, sagt Krämer.

Doch die Trainingspläne sind nicht die einzigen Vorgaben, die der KFC seinen Spielern mit auf den Weg gegeben hat. Sie dürfen das Land nicht verlassen und müssen, wenn nötig, innerhalb von 24 Stunden auf dem Trainingsplatz sein. Zudem bekamen sie Tipps von den Ärzten, wie sie sich verhalten sollen, um das Risiko zu minimieren. „Das ist enorm wichtig, nicht nur für die Spieler“, sagt Krämer. „Denn eines ist doch klar: je länger die Krise dauert, desto schwieriger wird es für die Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft. Daher trägt jeder Einzelne Verantwortung und muss seinen Beitrag leisten. Entscheidend ist, wie wir uns jetzt alle verhalten.“

Auch Krämer sagt den Satz, der in diesen Tagen so vielen über die Lippen kommt: „Wir müssen das Beste aus der Situation machen.“ Der Uerdinger Coach konkretisiert das aber. „Profi bin ich nicht, wenn ich einen Kopfhörer trage und eine Kosmetiktasche unter dem Arm habe, sondern wenn ich professionell mit so einer Situation umgehe und mich auf das Wesentliche konzentriere“, sagt er.

Und er geht sogar noch einen Schritt weiter, indem er die Spielpause als intensive Vorbereitung deutet. „In der jetzigen Phase werden die Voraussetzungen geschaffen, ob wir, wenn die Saison fortgesetzt wird, gewinnen oder verlieren. Nur wer jetzt nicht abschaltet, sondern weiter arbeitet, wird demnächst erfolgreich sein.“ So handelt der KFC nach dem 2000 Jahre alten Motto: carpe diem.

Aufrufe: 018.3.2020, 08:00 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor