2024-05-22T11:15:19.621Z

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– Foto: Imago Images

"Ich werde noch stärker"

Das jedenfalls kündigt der Niederländer nach langer Pause jetzt im KFC-Trikot an.

Es ist einer der ganz wenigen Vorteile der Corona-Pandemie, dass in einem leeren Stadion bei einem Geisterspiel vieles zu hören ist, was dem Zuschauer ansonsten verwehrt bleibt. So war es eindrucksvoll, miterleben zu dürfen, dass Peter van Ooijen tatsächlich „Heinz, Heinz“ rief, ehe ihm eben jener Heinz Mörschel den Ball maßgerecht auflegte und ihn der Niederländer mit gefühlten 100 Stundenkilometern ins Netz jagte. Dass der Führungstreffer dem KFC Uerdingen gegen den SC Verl (1:2) nicht zum Sieg reichte, ist der Wermutstropfen dieser Szene.

„Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn wir gepunktet hätten“, sagt Peter van Ooijen. Dennoch war der Treffer für ihn „sehr befreiend. Schließlich war ich verletzt und habe lange nicht gespielt. Und ich bin noch nicht wieder auf dem Niveau, das ich von mir kenne.“

Sein letztes Spiel über 90 Minuten hat er im Trikot von VVV Venlo am 8. Februar beim SC Heerenveen bestritten. Dann war er angeschlagen, es folgte Anfang März die Corona-Zwangspause, und noch bevor er sein erstes Pflichtspiel für den KFC Uerdingen absolvierte, erlitt er eine Adduktorenzerrung. Die Folge: Am 31. Oktober stand er erstmals wieder kurz auf dem Rasen.

Vom Niveau in der Dritten Liga ist der 28 Jahre alte Niederländer, der 124 Spiele in der Eredivisie bestritten hat, überrascht: „Die Liga ist vor allem physisch sehr stark. Das hatte ich so nicht erwartet.“ Das trägt sicherlich auch dazu bei, dass er sagt: „Ich muss körperlich noch zulegen, wieder topfit werden. Ich bin nach der langen Pause noch nicht wieder bei hundert Prozent.“

Was die Mannschaft betrifft, so stimmt er in den Chor jener ein, die Aufwand und Ertrag noch in einem Missverhältnis sehen. „Wir verlieren einfach noch zu oft“, sagt van Ooijen. „Wir verschenken noch zu viele Punkte.“ So wie gegen Verl, wo der KFC die Partie lange im Griff hatte. Das wurmt auch Kolja Pusch, den die Niederlage auch am Montag, 65 Stunden nach dem Abpfiff, noch immer schmerzte. „Wir haben nicht nur verloren“, sagte er vor dem Training. „Sondern wir haben gut gespielt und verloren.“

Am Samstag besteht die Möglichkeit, nicht nur die Gefühlswelt, sondern auch das Punktekonto zu verbessern. Dann geht es zu Dynamo Dresden, dem Zweitligaabsteiger, Aufstiegsfavoriten und Tabellenzweiten. All das beeindruckt Peter van Ooijen wenig: „Dresden kenne ich nicht. Ich weiß nur, dass es ziemlich weit dort hin ist.“

Aufrufe: 01.12.2020, 12:00 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor