2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Michael Schnieders

Gro­ten­burg-Kos­ten stei­gen um 60 Pro­zent

Die Sa­nie­rung der tra­di­ti­ons­rei­chen Gro­ten­burg wird 60 Pro­zent teu­rer als bis­lang an­ge­nom­men.

Verlinkte Inhalte

Die Kos­ten für die Sa­nie­rung der Gro­ten­burg sind deut­lich hö­her als ge­dacht: Statt der kal­ku­lier­ten 10,4 Mil­lio­nen Eu­ro dürf­ten es nach Be­rech­nun­gen der Fach­pla­ner min­des­tens 16,7 Mil­lio­nen Eu­ro wer­den. Das ent­spricht ei­nem An­stieg von 60 Pro­zent. Ob der Zeit­plan ein­ge­hal­ten wer­den kann, steht in den Ster­nen. Not­falls muss der KFC in ei­ner Bau­stel­le spie­len.

Die Stadt will zu­sätz­li­che Schul­den ma­chen, um ih­rem Ver­spre­chen nach­zu­kom­men, die Gro­ten­burg wie­der für den Pro­fi­fuß­ball her­zu­rich­ten. Die kal­ku­lier­ten Kos­ten in Hö­he von 10,4 Mil­lio­nen Eu­ro rei­chen bei Wei­tem nicht aus. Das teil­ten Ober­bür­ger­meis­ter Frank Mey­er und die Fach­pla­ner des Bü­ros Al­bert Speer und Part­ner (AS+P) aus Frank­furt am Mon­tag Ver­tre­tern der Rats­po­li­tik mit. Un­term Strich er­war­ten die Ver­ant­wort­li­chen ei­nen An­stieg der Aus­ga­ben zur Sa­nie­rung des Sta­di­ons am Zoo um 60 Pro­zent auf 16,7 Mil­lio­nen Eu­ro. „Die zu­sätz­li­che Sum­me er­gibt aus vie­len klei­ne­ren Teil­be­trä­gen“, sag­te Axel Bi­en­haus, Ge­schäfts­füh­rer von AS+P, ges­tern.

Der Be­trag setzt sich aus den Mehr­aus­ga­ben für Sa­ni­tär und Ki­os­ke, der Ver­le­gung der Steh­platz­plät­ze für die Gäs­te­be­su­cher aus sta­ti­schen Grün­den auf die West­tri­bü­ne,die Ein­fas­sung der Spiel­flä­che mit Ver­bund­pflas­ter, Ab­stell­plät­ze für Rä­der, zu­sätz­li­chen Zu­schau­er­raum für Roll­stuhl­fah­rer, Re­gen­ver­si­cke­rung und ei­ne Po­li­zei- und Sa­ni­täts­wa­che zu­sam­men. Dar­über hin­aus müs­sen Frei­flä­chen und Zu­we­gun­gen neu ge­plant wer­den, weil der be­nach­bar­te Zoo für sei­nen neu­en Af­fen­park grö­ßer wird.

Beim Bau­en im Be­stand er­le­be man im­mer wie­der un­lieb­sa­me Über­ra­schun­gen, be­ton­te Bi­en­haus. Das sei nicht un­ge­wöhn­lich. Ei­ne Mach­bar­keits­stu­die, wie sie sein Bü­ro 1918 er­stellt ha­be, kön­ne nicht in der nö­ti­gen Tie­fe Kos­ten er­mit­teln. Die der­zei­ti­gen Zah­len stün­den fer­ner un­ter dem Vor­be­halt, dass die Aus­schrei­bungs­er­geb­nis­se zu den Ge­wer­ken sich tat­säch­lich im Be­reich der er­mit­tel­ten Prei­se be­weg­ten, sa­ge Mey­er. Im Klar­text: Es könn­te noch teu­rer wer­den. „Wir be­fin­den uns in ei­nem An­nä­he­rungs­pro­zess. Wir keh­ren nichts un­ter den Tep­pich“, sag­te Mey­er. Die Ar­bei­ten und vor al­lem der Zeit­plan hin­gen auch von der Hand­wer­ker­ver­füg­bar­keit ab.

Stich­wort Zeit­plan: Dem KFC Uer­din­gen ist ver­spro­chen wor­den, dass er zur nächs­ten Sai­son sei­ne Heim­spiel wie­der in Kre­feld in der Gro­ten­burg aus­tra­gen kann. Al­ler­dings sieht es im Mo­ment eher da­nach aus, dass die Sa­nie­rung bis Ju­li nicht ab­ge­schlos­sen sein wird. Der ak­tu­el­le Bau­zei­ten­plan sieht ei­ne In­be­trieb­nah­me im De­zem­ber 2021 vor. Al­ler­dings ha­be die Stadt ncoh Plan B und Plan C in der Schub­la­de, sag­te Mey­er,

Stadt­di­rek­tor und Sport­de­zer­nent Mar­kus Schön ver­an­schau­lich­te, was da­mit ge­meint ist: Es könn­ten Ge­sprä­che mit dem Deut­schen Fuß­ball-Bund (DFB) mit dem Ziel statt­fin­den, ei­ne Er­laub­nis da­für zu be­kom­men, dass der KFC gleich­sam in der Bau­stel­le spie­len darf. Un­ter den der­zei­ti­gen Co­ro­na-Be­din­gun­gen ist zu er­war­ten, das die Zahl der Zu­schau­er mög­li­cher­wei­se wie­der auf zehn Pro­zent der Ka­pa­zi­tät be­schränkt wird. Plan C sieht vor, dass der KFC wie schon in der Ver­gan­gen­heit in Duis­burg oder Düs­sel­dorf er­neut in ei­nem Sta­di­on in ei­ner Nach­bar­stadt spielt.

Der KFC Uer­din­gen sei über die neu­en Ent­wick­lun­gen im De­tail noch nicht in­for­miert, ge­stand Mey­er ges­tern. Das wer­de aber um­ge­hend ge­sche­hen. Zu ver­han­deln sei zum Bei­spiel die Hö­he der Mie­te zur Re­fi­nan­zie­rung der Aus­ga­ben, sag­te Mey­er. Dass die Mehr­kos­ten fast zwangs­läu­fig zu ei­ner Er­hö­hung der zu ver­lan­gen­den Mie­te füh­ren müss­te, woll­te der Ober­bür­ger­meis­ter am Mon­tag nicht be­stä­ti­gen. „Wir hat­ten noch kei­ne Mie­te fest­ge­legt, al­so kann es auch kei­ne Er­hö­hung ge­ben“, sag­te er.

Aufrufe: 02.12.2020, 12:00 Uhr
RP / Norbert StirkenAutor