2024-04-30T13:48:59.170Z

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– Foto: Günter von Ameln

Funkels Weg ist der Falsche

Kommentar von Thomas Schulze zur aktuellen Lage beim KFC Uerdingen.

Friedhelm Funkel ist in Krefeld eine Ikone. Er steht für die erfolgreichste Zeit der Uerdinger Fußballer und hat als Trainer Bundesligageschichte geschrieben. Dass er eine Mannschaft führen kann, hat er hinreichend bewiesen. Doch jetzt hat er sich zur Vereinsführung des KFC Uerdingen geäußert. Dem Express sagte Funkel, die Entwicklung in Uerdingen sei absehbar gewesen. Für ihn ist es ganz einfach: Mikhail Ponomarev zahlt nicht, er ist schuld. Das ist gleichermaßen ziemlich oberflächlich wie populistisch. Verwundern kann das wiederum nicht, weil die beiden nicht allzuviel voneinander halten. Funkel, ein Kind der Bundesliga und Fan von Traditionavereinen, und Ponomarev, Investor im Fußballgeschäft, trennen Welten. Das ist nicht schlimm, sondern spiegelt das heutige Spektrum wider.
Bedenklich stimmt jedoch Funkels daraus resultierende Erkenntnis. Er sieht nur die Chance zum Neuaufbau in der Oberliga mit Krefelder Geschäftsleuten – freilich ohne Investor. Das jedoch wäre im heutigen Profifußball einzigartig. Und: Diese Leute gibt es nicht, ebenso wenig wie eine Mannschaft mit gebürtigen Krefeldern, die höherklassig spielt.

Ein Neuaufbau in der Oberliga bedeutet nicht nur aktuell das Aus für Profifußball in Krefeld. Eine Rückkehr auf die nationale Ebene würde – wenn überhaupt – im kommenden Jahrzehnt kaum gelingen. Vielmehr stünde zudem zu befürchten, dass in der Stadt jegliche Aktivitäten in Sachen Grotenburg und Trainingsgelände restlos erlahmten und eingestellt würden.

Wollen der KFC Uerdingen und Krefeld eine Zukunft im Profifußball haben, so muss die Dritte Liga unter allen Umständen gehalten werden. Wohin der Weg sonst führt zeigen Wuppertal, Wattenscheid und Borussia Neunkirchen.

Aufrufe: 02.2.2021, 17:00 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor