Wer erwartet hatte, die Mitglieder würden den Vorsitzenden in die Mangel nehmen oder hätten gar etwas zu entscheiden, der war völlig auf dem falschen Dampfer. Warum also diese virtuelle Informationsveranstaltung, warum der Aufwand, wenn doch nichts dabei herum kommt?
Es war weniger eine Informations- als vielmehr eine Werbe- und Verkaufsveranstaltung. Allzu viel Neues gab es nämlich nicht. Es ging vielmehr darum, die Mitglieder positiv zu stimmen, sie auf dem Weg mitzunehmen, sie zu gewinnen. Mikhail Ponomarev benötigt zwar nicht ihre Zustimmung für seinen Rücktritt als Präsident des Vereins, wohl aber für die Übertragung beziehungsweise den Verkauf der Anteile an der GmbH.
Und was geschieht, wenn sie die Zustimmung verweigern? Dann spielt der KFC in der nächsten Saison in der Oberliga. Das werden die Mitglieder natürlich nicht wollen und daher zustimmen. Von daher hätte Ponomarev diese Veranstaltung gar nicht benötigt. Doch er ist eben nicht nur Geschäftsmann, sondern eben auch Patriarch. Er möchte, dass die Mitglieder seinen Plänen zustimmen, sie absegnen. Er möchte beim Rückblick gemeinsam mit den Mitgliedern sagen können: Es war eine gute Zeit.