2024-05-17T14:19:24.476Z

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Kreischef Florian Warmuth brachte drei schriftliche Anfragen ein.
Kreischef Florian Warmuth brachte drei schriftliche Anfragen ein. – Foto: privat

Keine Zuschüsse: Corona-Hilfspaket für Breitensport unwahrscheinlich

Virtuelle BLSV-Herbsttagung

Die Folgen der Pandemie, das Ehrenamt und der neu gegründete Interessenverbund „Team Sport-Bayern“ waren Thema bei der Herbsttagung des BLSV.

Landkreis – Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf den Sport: Das war das alles beherrschende Thema bei der virtuellen Herbsttagung der Spitzengremien des Bayerischen Landes-Sportverbands (BLSV). Des Weiteren standen der neu gegründete Interessenverbund „Team Sport-Bayern“ (TSB), die positive Entwicklung im Sportstättenbau und die Stärkung des Ehrenamts auf der Agenda. Freisings BLSV-Kreisvorsitzender Florian Warmuth nahm an der Online-Sitzung des Verbandsausschusses teil – und platzierte einige schriftliche Anfragen.

Anfragen zu Förderungen

Zwei davon betreffen die finanzielle Ausstattung der Vereine im kommenden Jahr – nämlich, ob es einen eigenen Corona-Fördertopf für den Amateursport geben und ob es zu einer erneuten Erhöhung der Vereinspauschale kommen wird. Beim Extra-Hilfspaket für den Breitensport ließen die Verbandsgremien bereits durchblicken, dass das wegen des erheblichen Verwaltungsaufwands schwierig sein könnte. Trotzdem stehe der BLSV, was zusätzliche Förderungen anbelangt, in intensivem Austausch mit der Politik. Zum Beispiel werde es zum Thema Vereinspauschale im Januar Gespräche mit der Staatsregierung geben.

Warmuths dritte schriftliche Anfrage zielte auf die Problematik ab, dass die Übungsleiter in einigen Fachverbänden 2020 ohne Übungsstunden und Fortbildung bleiben werden. Nicht alle Fachverbände haben dazu bereits eine verbindliche Regelung getroffen. Die Übungsleiter sind bei der Berechnung der Vereinspauschale ein wichtiger Faktor. Stichtag für die Abgabe der Anträge ist wieder der 1. März.

Noch weit vor März sollen die Sportler nach dem Willen des BLSV wieder ihrem Hobby nachgehen können, war in der Medien-Info zur Herbsttagung zu lesen. Der Verband unterstrich am Samstag nochmals die Forderung, dass die Schließung der Indoor-Sportanlagen im Freizeit- und Amateursportbereich aufgehoben werden müsse. Untermauert wurde dies mit einem Corona-Stufenplan in Anlehnung an den Sieben-Tage-Inzidenzwert, den der Verband der Politik vorgeschlagen hatte. Der Sport müsse schnellstmöglich wieder die Chance erhalten, seinen Beitrag zur Gesunderhaltung der Menschen zu leisten. Auch dem prognostizierten Mitgliederschwund zum Jahresende soll damit entgegengewirkt werden.

Ehrenamt der soziale Kitt der Gesellschaft

Erfreulich fand Warmuth die geplante Anhebung der Steuerfreibeträge im Ehrenamt. So werden die Übungsleiterpauschale auf 3000 und die Ehrenamtspauschale auf 840 Euro angehoben. BLSV-Präsidiumsmitglied Udo Egleder bezeichnete diese steuerlichen Erleichterungen als „überlebenswichtig“ und einen „echten Schub für unser Ehrenamt“. Denn: „Ohne unsere rund 300 000 ehrenamtlich Engagierten im bayerischen Sport wären die anstehenden Herausforderungen nicht zu meistern. Das Ehrenamt ist der soziale Kitt unserer Gesellschaft.“

Positiv für den BLSV war die Entwicklung der Förderung im Sportstättenbau. Das Antragsvolumen habe sich seit 2016 vervierfacht und werde in diesem Jahr die Grenze von 1000 Bauanträgen im Kalenderjahr überschreiten. Warmuth konnte in seinem Wirkungskreis allerdings keine sprunghafte Zunahme in diesem Sektor beobachten.

Ein weiteres Thema war die in der vergangenen Woche erfolgte Gründung des „Team Sport-Bayern“ (TSB). Dabei hatten sich 24 Sportfachverbände, die auch im BLSV dabei sind, zu einem Interessenverbund zusammengeschlossen. Ziel sei, den Nachwuchsleistungssport und den Breitensport in Bayern nachhaltig und erfolgreich zu fördern.

TSB als Gegenpol zum BLSV?

An der Basis in den Kreisverbänden sei dies laut Florian Warmuth natürlich ein schwieriges Thema gewesen. „Da ist sehr viel hineininterpretiert worden.“ Und daher sei es nicht schlecht gewesen, dass TSB-Vorsitzender Alfons Hölzl und Rainer Koch, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbands, in der Sitzung für Aufklärung sorgten. Die beiden hätten klargestellt, dass der TSB kein Gegenpol zum BLSV sei. Der Freisinger Kreisvorsitzende selbst sah darin kein großes Streitthema. Denn nach einer Verlagerung von Förderungs- und Aufgabenstrukturen vom Bund auf die Länder seien auf die einzelnen Sportfachverbände insbesondere im Nachwuchs-Leistungssport neue Herausforderungen zugekommen.

Deren Bewältigung schien für die im TSB organisierten Fachverbände unter dem Dach des BLSV und seiner derzeitigen Strukturen nicht machbar. „Daher wollen sie unter der Fahne des TSB nun mehr Mitspracherecht und strukturelle Verbesserungen erreichen“, so Warmuth. Ein erster Schritt dahin solle ein neuer direkter Ansprechpartner für die Sportfachverbände in der BLSV-Geschäftsleitung sein, der ab Januar seine Arbeit aufnehmen wird.

Josef Fuchs

Aufrufe: 02.12.2020, 13:08 Uhr
Freisinger Tagblatt / Josef FuchsAutor