Der 1. FC Schweinfurt 05 hat die Öffnung der B-Probe beantragt. "Im Falle eines Dopingnachweises liegt das Strafmaß gemäß der Rechts- und Verfahrensordnung des BFV bei einer Sperre zwischen acht Wochen und zwei Jahren. Der TSV Buchbach hat Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt, dieser wird nun vom Sportgericht geprüft", informiert die Pressestelle des BFV. Alle Vereine der Regionalliga Bayern erhalten vom BFV vor jeder Saison die aktuellen Anti-Doping-Richtlinien des DFB und sind verpflichtet, diese an ihre Spieler weiterzugeben. Die Bestätigung über den Erhalt, die Kenntnisnahme und die Anerkennung der geltenden Anti-Doping-Richtlinien durch jeden einzelnen Spieler ist Teil der Zulassungsvoraussetzungen für die Regionalliga Bayern. Unterschreibt ein Spieler diese Bestätigung nicht, erhält er kein Spielrecht für die höchste bayerische Amateurliga. Der Bayerische Fußball-Verband hat den Deutschen Fußball-Bund mit der Durchführung von Dopingkontrollen in der Regionalliga Bayern beauftragt. Die genommenen Proben werden im von der WADA (Welt-Anti-Doping-Agentur) akkreditierten Kontrolllabor in Kreischa untersucht und ausgewertet.
Völlig konsterniert von den gegen ihn erhobenen Vorwürfen zeigte sich Joseph Mensah auf FuPa-Nachfrage: "Ich habe keine verbotenen Substanzen eingenommen und kann mir die positive A-Probe nicht erklären." Auch Schweinfurts Trainer Gerd Klaus kann sich keinen Reim auf den positiven Dopingbefund machen: "Wie diese Probe zustandegekommen ist, kann ich auch nicht sagen. Joe hat mir gegenüber bestätigt, dass er nichts Verbotenes eingenommen hat. Er war vorher allerdings mal krank, vielleicht hatte das Auswirkungen. Aber das ist nur eine Vermutung." FC 05-Mannschaftsarzt Dr. Reiner Wirsching beschäftigte sich bereits eingehend mit dem Fall. "Der Nachweis von Amphetaminen lässt sich durch eine versehentliche Medikamenteneinnahme nicht erklären, da es in Deutschland nur ein einziges zugelassenes Medikament gibt, das sie enthält, aber nur bei Indikationen verwendet wird, die bei Joseph Mensah nicht zutreffen", erklärte Wirsching. "Die wahrscheinlichste Quelle für Amphetamine sind Partydrogen, etwa Speed. Der Spieler versicherte mir, diese niemals genommen zu haben." Als mögliche Ursache habe Mensah das Kauen von Colanüssen genannt, deren anregende Wirkung dem hohen Koffeingehalt zugeschrieben wird. "Sofern man annimmt, dass dies die Quelle wäre, müsste man von einer Verunreinigung ausgehen", erklärte Wirsching.
Offenbar unabhängig davon ist der Sportliche Leiter Rüdiger Mauder bereits am vergangenen Sonntag von seinem Amt zurückgetreten. "Ich bin beruflich stark eingespannt und musste alle Aufgaben für den 1. FC Schweinfurt 05 nach Feierabend wahrnehmen. Ich bin gesundheitlich angeschlagen und habe daher meinen Job in Schweinfurt aufgegeben", begründet Mauder seinen Schritt. Der Ex-Sportchef ergänzt aber im Zusammenhang mit dem Dopingfall Joseph Mensah: "Das hat damit überhaupt nichts zu tun, denn ich bin schon vorher zurückgetreten, bevor der Fall überhaupt an die Öffentlichkeit gekommen ist." Mauder teilte der FC-Vorstandschaft mit, dass er aus beruflichen und zeitlichen Gründen die zahlreichen Aufgaben, die er im Verein innehatte, künftig nicht mehr ausüben kann. "Wir bedanken uns ganz herzlich bei Mambo für seine erfolgreiche Arbeit, die er beim FC 05 in den vergangenen Jahren geleistet hat", sagte FC-05-Vorsitzender Markus Wolf. "Wir wünschen Mambo für die Zukunft alles Gute und hoffen, ihn als FC-ler auch zukünftig im Stadion zu sehen."