2024-04-25T14:35:39.956Z

Star des Spieltages

"Ich hätte es auch ohne ausgehalten"

Große Ehre: Bezirksspielleiter und Bezirkspokalleiter Helmut Vogel erhält DFB-Verdienstnadel.

Ehrung? Muss das sein? Helmut Vogel packt lieber tüchtig mit an. Dennoch gab's die DFB-Verdienstnadel für den Spielleiter des Fußballbezirks.

Der Mann ist eine der Schlüsselfiguren im Fußballbezirk Kocher/Rems (knapp 150 Vereine). Helmut Vogel hält als Bezirksspielleiter und Bezirkspokalleiter die Fäden des aktiven Fußballs in der Region in der Hand. Und weil er stets tüchtig mit anpackt, sind zuletzt Ehrungen nicht ausgeblieben.

Anfang Januar gab's für den 76-Jährigen die Ehrennadel des Württembergischen Fußballverbands (WFV) in Gold. Im April wurde Vogel zum Ehrenmitglied seines Heimatvereins TSV Essingen ernannt. Und jüngst kam die Verdienstnadel des Deutschen Fußballbundes (DFB) dazu. Immerhin die höchste Auszeichnung, die auf Landesebene verliehen wird.

„Jetzt reicht's aber“, lässt Vogel wissen. Der Mann, der im Fußballbezirk einen ausgezeichneten Ruf genießt, steht eben nicht gerne im Rampenlicht. „Ich hätt's auch ohne ausgehalten“, lässt Vogel wissen. Ja, er nehme die Auszeichnungen mit. Auf sie gewartet habe er aber nicht.

Mit zehn Jahren begann Vogels Fußballlaufbahn beim TSV Essingen. Als 17-Jähriger rutschte er als Ersatzmann ins Herrenteam, das damals in der zweiten Amateurliga (vergleichbar mit der heutigen Landesliga) spielte. Mit 21 wechselte Vogel zum SSV Aalen in die erste Amateurliga (Verbandsliga), bei dem er mit 34 Jahren die Kickschuhe an den Nagel hängte.

Zunächst war Vogel im linken offensiven Mittelfeld zu Hause, später wurde er zum Verteidiger umfunktioniert. Doch Tore erzielen blieb durchaus „sein Ding“. Und dies am liebsten per Kopf. Schließlich habe er viele Stunden am Kopfballpendel geübt.

Kicken allein reichte aber nicht. Bereits als 29-Jähriger übernahm Vogel beim SSV zusätzlich das Amt des geschäftsführenden Vorsitzenden. Kein Wunder also, dass er später – wiederum in Essingen – von 1984 bis 2006 Fußball-Abteilungsleiter war. 2000 übernahm Vogel das Amt als Staffelleiter der Kreisligen B 3 und B 4, das er zwölf Jahre innehatte.

Seit 2012 ist Vogel Bezirksspielleiter und Bezirkspokalspielleiter. 2018 soll aber Schluss sein. Auf dem dann stattfindenden Bezirkstag (in Iggingen) muss ein neuer Bezirksspielleiter gewählt werden. Dieser sollte wissen, „wie der Hase läuft“, erklärt Vogel im Hinblick auf die Vereine und die Struktur des Fußballbezirks.

Vogel selbst hat natürlich einige Veränderungen mitbekommen. Der Fußball selbst, ja klar, sei schneller und dynamischer geworden. Doch zugleich seien es immer weniger Vereine geworden, auch im Heidenheimer Raum. Der Weg sei deswegen vorgezeichnet: Vogel rechnet mit immer mehr Spielgemeinschaften. Auch strukturelle Veränderungen werde der WFV angehen müssen.

Doch dies ist alles Zukunftsmusik. Zunächst steht für Vogel die restliche Amtszeit bis 2018 auf dem Programm. Und danach? Dann werde er sicherlich nicht von heute auf morgen loslassen können, lässt er durchblicken. Und dies ist sicherlich gut so. Schließlich muss der Wegfall einer Schlüsselperson erst einmal verdaut werden.

Aufrufe: 02.8.2016, 20:00 Uhr
EDGAR DEIBERT / HZAutor