2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten

Abstiegskampf: Im Blau-Weißen Anhang kippt die Stimmung

Einige, bzw. immer mehr, Anhänger von Bundesligist Hertha BSC verlieren so langsam die Geduld mit ihrer Alten Dame. Es geht um die Ergebnisse, die Spielweise und die Einkaufspolitik - im Fokus steht vor allem Michael Preetz.

Mit einer Online-Petition und einer Versammlung vor der Geschäftsstelle in der Habs-Braun-Straße wollen einige Anhänger sich Aufmerksamkeit verschaffen.

Was wurde in den vergangenen Tagen, Wochen und Monaten über die Blau-Weiße Hertha aus Berlin gesprochen und geschrieben. Von Covic über Klinsmann hin zum Big-City Club mit Investor-Millionen über Kalou’s Kabinen-Botschaft bis zu Bruno Labbadia und der derzeit sportlichen Talfahrt mit lediglich 16 Punkten aus 15 Spielen. Lediglich eine Niederlage gegen das zwischenzeitlich 30 Spiele sieglose Schalke 04 hätte dem Theater der vergangenen Monaten die Krone noch aufgesetzt. Doch wer mit einer Motovationsspritze und einem Aufwärtstrend gerecht hatte, musste sich in Bielefeld schon wieder der Realität stellen.

Dabei hatte man sich spätestens mit dem Einstieg von Investor Lars Windhorst deutlich mehr versprochen. Endlich sollten die hohen Erwartungen in der Hauptstadt erfüllt werden. Europa war schon erobert, die erste Meisterschaft, der Pokalgewinn und die Champions League Qualifikation gebucht. Und welche Spiele dabei mithelfen sollten: Granit Xhaka, Julian Draxler und Mario Götze. Jeff Reine-Adélaïde, Lukas Jovic oder Tiemoue Bakayoko. Im Trikot des Bundesligisten läuft bekanntermaßen keiner der genannten Spieler auf.

Doch eben auch deswegen schwindet die Rückendeckung der hartgesottenen Fans immer mehr. Zu viel musste auch sie in den vergangenen Monaten mitmachen - ohne wirklich dabei gewesen zu sein. Die zu Beginn vom Amtsantritt von Ante Covic und dem Investordeal vorhandene Euphorie ist bereits aufgebraucht. Die großspurigen Aussagen von Jürgen Klinsmann haben dem Image der Herthaner auch nicht gerade mehr Sympathien in der Republik eingebracht. Und die verbrannten Millionen, ungefähr 100 Millionen in den letzten beiden Transferphasen, lassen die Anhänger mit vielen Fragezeichen zurück. Wenn man dann Auftritte wie gegen den FSV Mainz oder Arminia Bielefeld geboten bekommt - welche in dieser bis dato nahezu durchweg schwachen Saison die Höhepunkte der ideen- und antriebslosen Auftritte waren - dann kippt die Stimmung.

Unter den Postings, in Foren oder auf verschiedene Fanseiten mehrere sich die Kommentare unzufriedener Fans. Sie fordern Verstärkung für die Mannschaft, wünschen sich zu teilen einen neuen Trainer an der Seitenlinie, oder fordern, wie schon häufiger in den vergangenen Jahren, den Rausschmiss von Geschäftsführer Sport Michael Preetz. Mit einer Onlinepetition, die bereits über 2000 Fans signiert haben, wollen Sie ihrem Wunsch Ausdruck verleihen. Auch eine Versammlung am kommenden Samstag, den 23.01., ist geplant.

Und wie reagieren die Verantwortlichen auf die Kritik? Sachlich. Sie sprechen weiterhin von einem langen Weg. Bis zur Kontinuität, bis nach Europa. Ein Umbruch braucht eben Zeit - eine Floskel, die viele Fans aber nicht mehr hören können. Sollte auch gegen den 1.FC Köln am Wochenende im direkten Duell um den Klassenerhalt nicht gepunktet werden, dürfte der Baum brennen.

Aufrufe: 013.1.2021, 07:44 Uhr
FuPa BerlinAutor