2024-04-25T14:35:39.956Z

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Nazi-Vorfälle machen der Hammer SpVg zu schaffen

Zum zweiten Mal in diesem Jahr sorgen Mitglieder der rechten Szene in Lippstadt für Unruhen

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Einmal mehr nutzten Mitglieder der rechten Szene die Plattform eines Oberliga-Spiels, um ihre Parolen zu skandieren. Beim Auswärtsspiel der Hammer SpVg in Lippstadt reisten sie im Fanbus mit. Die Verantwortlichen beziehen nun Stellung.

Bereits im Februar diesen Jahres kam es in Lippstadt zu ähnlichen Vorfällen. Maßnahmen, die der Verein gemeinsam mit der Polizei getroffen hatte, um eine Wiederholung zu verhindern, haben offenkundig nicht gegriffen.

Rund 20 Mitglieder der rechten Szene sind bei der Fahrt nach Lippstadt in Dolberg zugestiegen. Im Bus saßen auch Vereinsoffizielle. Wer den Zwischenstopp in Dolberg plante, sei unklar, teilte der Verein dem Westfälischen Anzeiger mit. Weiter heißt es dort: "Da die zugestiegenen Fahrgäste nichts mit der Hammer Spielvereinigung zu tun haben, hatten wir als offizielle Vereinsvertreter auf diese keinen Zugriff."

Im Stadion "Am Bruchbaum" positionierten sich die Fans der Hammer SpVg und die Rechten in getrennten Blöcken. Dennoch muss sich der HSV den Vorwurf gefallen lassen, ein Problem mit rechten Fans zu haben.

In der Stellungnahme heißt es weiter: "Selbstverständlich wird die Fußballabteilung den Verlauf ausführlich reflektieren und daraus gegebenenfalls die notwendigen Schlüsse ziehen. Aber das ganze geschieht bundesweit an fast jedem Wochenende, unabhängig von der Liga und dem Verein und ist daher ein gesellschaftliches Problem, mit dem man umzugehen lernen muss."

Recherchen des WA ergaben nun, dass der Verein selbst in Person von Pressesprecher Ulli Gruszka auf seiner Homepage Werbung für die Mitreise im Fanbus machte. Die Mitfahrt sei nur nach Anmeldung unter der angebenen Handynummer möglich. "Weiß Pressesprecher Gruszka nicht, von wem er oder die Fußball-Abteilung diese Nummer bekommen hat? Hätten Gruszka & Co. anhand der Telefonnummer nicht alle Möglichkeiten gehabt, um nachzufragen, wer für die Organisation der Fahrt verantwortlich war?", wirft der WA an diesem Mittwoch Fragen auf.

Dazu bezog Gruszka bereits im Anschluss an das Spiel Stellung. So habe man nicht versucht herauszufinden, wer die Organisatoren waren. "Sonst hätten sie uns wohl auch abgelehnt. Wir haben nur versucht, nah dran zu sein“, teilte der Pressesprecher dem WA mit: "Im Vorfeld haben wir von dem geplanten Halt nichts mitbekommen. Das wäre aber auch dumm gewesen, uns das auf das Serviertablett zu legen.“

Aufrufe: 018.10.2017, 13:30 Uhr
Niklas HeibAutor