2024-05-08T14:46:11.570Z

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Zwei Fußballer-Generationen in Stade

HSV-Torwart und HSV-Legende bei Intersport Rolff in Stade zu Gast

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100 Menschen haben bei Intersport Rolff Schlange gestanden, um vom HSV-Torwart Christian Mathenia und von Ex-Nationalspieler Wolfgang Rolff Autogramme zu ergattern. Vorher erfuhren sie viel Interessantes. Mathenia wird dem HSV sogar manchmal untreu.
Die ersten Autogrammjäger sind bereits Stunden vor dem Star des Abends da. Sie warten geduldig und applaudieren, als Christian Mathenia in seiner schwarz/weißen Jacke, der schwarzen Jeans und den silber schimmernden Schuhen durch den Hintereingang kommt. Wolfgang Rolff hat sich zu der Zeit schon längst unters Volk gemischt und begrüßt seine Verwandtschaft. Wolfgang Rolff ist der Onkel vom Inhaber des gastgebenden Sportgeschäftes, Thomas Rolff.

Bevor die Zuschauer zu ihren Souvenirs kommen, erfahren sie, dass Mathenia beim FIFA spielen lieber Real Madrid nimmt als den HSV, und dass Rolff als Kind sonntags auf dem Hof in Lamstedt immer die Samstagsspiele der Fußball-Bundesliga nachgespielt hat.

Fußballtrainer Lutz Bendler moderiert die kleine Fragerunde vor der Autogrammstunde und stellt die Frage, die die meisten Mathenia-Fans brennend interessiert? Wenn der HSV Geld sparen muss und der Vertrag von einem gut bezahlten Torwart wie René Adler im Sommer ausläuft, liegt es da nicht nahe, dass Mathenia die Nummer eins zwischen den Pfosten wird? "Mein Ziel ist es, langfristig die Nummer eins zu sein", sagt Mathenia. Was Adler im Sommer mache, wisse er nicht. Er gebe einfach nur Gas.

In den acht Spielen, die Mathenia für den HSV bestritt, zeigte er in Sachen Spieleröffnung und Strafraumbeherrschung angeblich sogar bessere Werte als Adler. "Das Tempo bei der Spieleröffnung haben sie mir bei Mainz 05 eingetrichtert", sagt Mathenia, der seinen HSV auf einem guten Weg sieht und vor allem aus einem Grund in Sachen Klassenerhalt positiv gestimmt ist. "Wir sind ein eingeschworener Haufen geworden", sagt Mathenia. "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir die Liga halten." Solche Sätze lieben die Zuschauer. Sie klatschen und jubeln.

Als Jugendlicher klebte sich Mathenia Poster von Manuel Neuer und Oliver Kahn an die Wände. Als seine Freunde mit 16, 17, 18 feiern gingen, ging er zum Training. Jeder große Star habe diesen Weg beschritten. Heute heißen seine Kumpels beim HSV Luca Waldschmidt und Lewis Holtby. "Wir unternehmen auch neben dem Fußball viel", sagt Mathenia.

Wolfgang Rolff erlebte seine erfolgreichste Zeit beim HSV, wurde Meister und gewann den Pokal der Landesmeister. "Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen", sagt Moderator Lutz Bendler mit einem Augenzwinkern. Der damalige HSV-Trainer Ernst Happel sei für den Erfolg entscheidend gewesen, meint Wolfgang Rolff. Der HSV spielte schon vor mehr als 30 Jahren auf Abseits, mit Viererkette und mit Pressing. "Was heute aktuell ist, haben wir vor 30 Jahren schon gemacht", sagt Rolff. Der 58-Jährige arbeitete nach seiner aktiven Karriere fast ausschließlich als Co-Trainer. Bei Werder Bremen entwickelte er unter Thomas Schaf Spieler wie Mesut Özil. "Das war eine tolle Zeit", sagt Rolff.
Aufrufe: 024.3.2017, 11:30 Uhr
Tageblatt / Daniel BerlinAutor