Halle – Wenn gleich der Plan vor einer guten Woche ein anderer gewesen war: Den Start ins Jahr 2021 hätten die kleinen Bayern zu Jahresbeginn so gewiss genommen. Sechs Punkte wurden nun in den ersten drei Partien des Jahres verbucht, der 0:2-Derbyniederlage am vergangenen Samstag gegen den TSV 1860 ließ der FCB-Nachwuchs zwei Siege ohne Gegentreffer folgen. Nach dem 2:0 am Dienstag im Nachholspiel gegen Meppen feierte der Talentschuppen des Rekordmeisters am Samstag mit dem 4:0-Erfolg in Halle sogar den höchsten Drittliga-Auswärtssieg seit fast zehn Jahren, einem 4:0 in Unterhaching am 14. Mai 2011. Eigentlich hatten die „Bayern-Amateure“ vorgehabt, sich mit einem Derbysieg den nötigen Schwung für die geplante Aufholjagd zu holen. Doch nun wurde eben auf anderem Wege das Polster zur Abstiegszone auf fünf Punkte ausgebaut.
Nachdem Lenn Jastremski zunächst einen feinen Assist Angelo Stillers zur schnellen Führung verwandelt hatte (9.), drückte Maximilian Zaiser kurz vor dem Halbzeitpfiff einen Abschluss von Geburtstagskind Timo Kern, der am Samstag 31 wurde. über die Linie (41.). Anschließend tat es ihm deshalb sogar „ein bisschen leid“ tat, dass „ich ihm das Tor geklaut habe“, wie Zaiser einräumte. Auch nach dem Seitenwechsel waren es Zaiser (51., Vorlage Scott) und Jastremski (72., Assist Zaiser), die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten.
Abzusehen waren diese beiden Hauptdarsteller keineswegs. Stürmer Jastremski war im Sommer aus der U19 des VfL Wolfsburg gekommen, erst im Dezember war ihm sein erstes Tor geglückt, nun ließ er die Treffer Nummer zwei und drei folgen.
Eine noch längere Anlaufzeit hatte Zaiser benötigt. Schon seit 2012 ist das Eigengewächs im Verein, seine dritte Saison bei den „Bayern-Amateuren“ absolviert er bereits, in 28 Spielen (Regional- und 3. Liga) war ihm dabei kein Tor gelungen. Am Samstag jedoch war es der große Tag des bald 22-Jährigen, der neben seinen „ersten Toren im Profifußball“, wie er selbst freudig anmerkte, einen Assist verbuchte und damit an drei von vier Treffern direkt beteiligt war.
(MATTHIAS HORNER)