2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Kein Fußball-Vergnügen: Der Dauerregen setzte den Spielern in der ersten Halbzeit gehörig zu – hier Hagenows Enrico Grewe (l., in Schwarz) im Zweikampf mit Fabian Weidmann.thomas willmann
Kein Fußball-Vergnügen: Der Dauerregen setzte den Spielern in der ersten Halbzeit gehörig zu – hier Hagenows Enrico Grewe (l., in Schwarz) im Zweikampf mit Fabian Weidmann.thomas willmann

HSV fehlte letzte Entschlossenheit

SV Blau-Weiß Polz setzt sich in Hagenow mit 2:0 durch / Trainer drückten einst gemeinsam die Schulbank

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Die Serie von Fußball-Landesligist Hagenower SV ist gerissen. Nach zuletzt vier Heimsiegen in Folge musste man sich im Kreisderby gegen den SV Blau-Weiß Polz mit 0:2 geschlagen geben. Die Hagenower versuchten zwar alles, waren vor dem gegnerischen Tor aber nicht entschlossen genug und blieben so gegen ein konzentriert auftretendes Polzer Team ohne Torerfolg.

Mit dem Prädikat „ungemütlich“ umschreibt man noch recht freundlich, womit sich Aktive und Zuschauer in der ersten Halbzeit wettertechnisch herumplagen mussten: Temperaturen um die fünf Grad, starker Wind und Dauerregen. Der rutschige, ohnehin schwer bespielbare Platz ließ auch nicht gerade einen fußballerischen Leckerbissen erwarten. Ohne die günstige Witterung vom Vortag – Sonnenschein und trocken – wäre es mit der Bespielbarkeit wohl eng geworden. In der Anfangsphase waren beide Mannschaften bemüht, sich auf den Untergrund einzustellen und vor allem keine Fehler zu machen. Die Gäste erarbeiteten sich leichte Vorteile. John Mäder versprang der Ball in aussichtsreicher Position, so dass Marvin Brall ihn problemlos aufnehmen konnte (10.). Bei einem Freistoß tat sich der HSV-Keeper schon schwerer, das nasse Spielgerät unter Kontrolle zu bringen (23.). Ein weiterer Freistoß leitete nur eine Minute später das 0:1 ein. Der von Julian Jesse in den Strafraum gezogene Ball wurde verlängert und landete bei Clemilton Gomes Martins, der mit platziertem Schuss ins lange Eck erfolgreich war. Die Heimelf setzte nach einem gegnerischen Fehler in der Vorwärtsbewegung einen ersten Akzent. Mehr als eine Ecke sprang nicht heraus (28.). Die besseren Chancen hatte Blau-Weiß. John Mäder musste eigentlich das 2:0 markieren, hatte aber zu viel Zeit zum Überlegen und scheiterte an Brall (37.). Ohnehin wäre ein Querpass auf Goncalves de Oliveira wohl die bessere Entscheidung gewesen. Die letzte Szene vor der Pause gehörte dem HSV. Eine Volley-Abnahme von Max Wolschke verfehlte ihr Ziel recht deutlich (44.).

Für den zweiten Spielabschnitt hatte Petrus ein Einsehen. Es blieb trocken, und auch der Wind hatte sich weitgehend gelegt. Die Hagenower kamen mit ordentlich Dampf aus der Kabine. Enrico Grewe prüfte Steffen Gebert im Polzer Tor (47.). Felix Greitens verzog aus der Drehung (48.) und vergab wenig später nach sehenswert vorgetragenen Angriff die bis dahin beste HSV-Möglichkeit. Der ein oder andere Zuschauer hatte schon den Torschrei auf den Lippen, doch der Schuss strich am langen Pfosten vorbei (54.). Auch in der 58. Minute wurde es noch einmal brenzlig vor dem Polzer Tor. Danach war der ganz große Druck raus. Die Gäste konnten sich zunehmend befreien, ohne allerdings die sich bietenden Konterräume zu nutzen. Und so war die Partie erst entschieden, als der zunächst noch geblockte Gomes Martins im zweiten Anlauf seinen zweiten Treffer erzielte (87.). Für den Hagenower Trainer Dirk Kaatz ist diese Niederlage kein Grund, die Köpfe hängen zu lassen: „Natürlich war das ärgerlich. Du kommst nach der Pause aus der Kabine und hast mehrere Hundertprozentige. Die musst du einfach machen. Dass wir mehr vom Spiel hatten, ist am Ende nebensächlich.“ Sein Gegenüber Steffen Willuweit umarmte nach dem Schlusspfiff jeden seiner Spieler: „Ein Riesenlob an die wieder einmal neu zusammengestellte Truppe. Ich denke, unter dem Strich war es ein verdienter Sieg, auch wenn wir zu Beginn der zweiten Halbzeit sicher etwas Glück hatten.“ Die beiden Trainer standen sich erstmals in dieser Funktion gegenüber. Kennen tut man sich allerdings schon sehr lange. „Wir haben vor 30 Jahren zusammen an der Bama (Baustoffmaschinen, d.R.) Ludwigslust gelernt und da auch ein bisschen gekickt.“

Hagenower SV: Brall – Carmon, Cordt, Kaatz, Vulic (59. Klimaschka), Pippirs, Wojatzky (5. Greitens), E. Grewe, D. Grewe (69. Lissovskij), Seemann, Wolschke

SV Blau-Weiß Polz: Gebert – Jesse, Schult, Schikowski, Freitag, Ranft, Weidmann, Radke, Mäder, de Oliveira (67. Albs), Gomes Martins

Aufrufe: 019.11.2017, 21:00 Uhr
Thomas WillmannAutor