2024-05-14T11:23:26.213Z

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Abbruch oder Fortführung - das Warten hält an.
Abbruch oder Fortführung - das Warten hält an. – Foto: FuPa

Drei Kreise, ein Ergebnis: Klare Mehrheiten für Abbruch

Vereine in Wiesbaden sowie in den Kreisen Rheingau-Taunus und Main-Taunus plädieren dafür, die im März unterbrochene Runde nicht mehr fortzuführen +++ Quotientenregelung wird favorisiert +++ Außerordentlicher Verbandstag erst im Juni?

Wiesbaden/Rheingau-Taunus/Main-Taunus. In den Fußballkreisen Wiesbaden, Rheingau-Taunus und Main-Taunus hat sich jeweils der überwiegende Teil der Vereine dafür ausgesprochen, die Fußball-Saison 2019/20 nicht mehr zu Ende zu bringen. Das ist das Ergebnis von Video- und Telefonkonferenzen sowie der in Wiesbaden per Mail erfolgten Umfrage.

Eindeutiges Ergebnis in Wiesbaden – 36 von 43 Vereinen für vorzeitiges Saisonende

Im Kreis Wiesbaden hat Fußballwart Dieter Elsenbast die Ergebnisse der per Mail erfolgten Umfrage vorliegen. 43 von 48 Klubs hätten teilgenommen, 36 hätten sich für einen Abbruch ausgesprochen, sieben für eine Fortführung. Bei den Varianten, wie die Spielzeit 2019/20 gewertet werden soll, hätte sich eine Mehrheit für eine Abrechnung nach aktuellem Tabellenstand mit Aufsteigern, aber ohne Absteiger ausgesprochen. Oder für die Option einer Endtabelle nach der Quotientenregelung, wiederum aber ohne Absteiger. „Ein eindeutiges Ergebnis, es muss auf einen Abbruch hinauslaufen“, sagt Elsenbast. Er hält im Übrigen die Vorgaben für einen kontaktlosen Trainingsbetrieb für nur schwer umsetzbar: „In diesem Zusammenhang geht es ja auch für die Vereine um Haftungsfragen. Die Stadt Wiesbaden hat gut daran getan, erst einmal alles zu prüfen, bevor die Anlagen geöffnet werden.“

Klare Tendenz im Rheingau-Taunus – Mehrheit für Abbruch
Im Rheingau-Taunus haben sich um die 60 Vereinsvertreter in die Konferenz mit Fußballwart Erich Herbst eingewählt. Klarer Tenor: Die überwiegende Mehrheit plädiert dafür, die Saison nicht mehr fortzuführen und auf Absteiger zu verzichten. Um ein exaktes Meinungsbild zu bekommen, hat Herbst den Klubs eine Frist bis Dienstagmittag gewährt, um sich in allen Punkten schriftlich zu äußern. Er geht davon aus, dass sich zwischen 80 und 90 Prozent für einen Abbruch der Runde entscheiden werden. Auch Herbst sieht die Umsetzung der Vorgaben bei der nunmehr erlaubten Öffnung der Sportanlagen für einen Übungsbetrieb auf Abstand kritisch: „Das sollte man behutsam angehen. Es kann nur dazu dienen, ein bisschen was zu machen und dazu, sich mal wieder zu sehen.“

Im Main-Taunus von 42 Klubs nur zwei für Saisonfortführung
Im Main-Taunus sind 40 Vereine dafür, die Runde nicht mehr fortzuführen, das bestätigt Fußballwart Karl-Heinz Reichert. 20 plädieren für eine Quotientenregelung ohne Absteiger, 20 für eine Quotientenregelung mit Absteigern. Zwei Vereine würden die Saison gerne zu Ende spielen. In der B-Liga würde der SC Eschborn als Zweiter mit 52 Punkten und 21 Spielen profitieren, an Tabellenführer SV 09 Flörsheim (52 Punkte/22 Spiele) vorbeiziehen, falls nach dieser Methode abgerechnet würde.


Außerordentlicher Verbandstag wohl frühestens im Juni
Über 250 Teilnehmer beteiligten sich an der virtuellen Sprechstunde des HFV-Präsidiums. „Von der Interaktion mit den Vereinen haben beide Seiten profitiert und gehen zukünftige Aufgaben mit der nötigen Motivation und Optimismus an“, erklärte HFV-Präsident Stefan Reuß anschließend. Der Verband wartet nun auf die Ergebnisse aus den Kreisen, um diese bei seiner Entscheidungsfindung einfließen zu lassen. Ziel des HFV ist es, zum Donnerstag (16. Mai) eine Entscheidung vorzubereiten. Bleibt aber die Frage, ob der für den 30. Mai ins Auge gefasste außerordentliche Verbandstag durchgeführt wird – und der finalen Entscheidung dient. Mögliches Problem: Aufgrund der notwendigen Zustimmung des Vereinsregisters können womöglich Ladungsfristen nicht gewahrt werden. Der 30. Mai dürfte mit einiger Sicherheit nicht zu halten sein. Ein virtueller Verbandstag – so er denn tatsächlich stattfinden wird – könnte eher frühestens für Juni anberaumt werden, müsste aber vor Ablauf des Spieljahres am 30. Juni und damit vor dem Stichtag der Sommerwechselperiode stattfinden.

Es läuft auf die Quotientenregelung hinaus
Sollte es auf einen Saisonabbruch hinauslaufen, würde mit einiger Sicherheit die sogenannte Quotientenregelung zur Anwendung kommen. Errungene Punkte durch Anzahl der Spiele mal 100 lautet die Formel, die offenkundig von den HFV-Oberen favorisiert wird. Doch zunächst geht das Warten noch weiter.

Aufrufe: 010.5.2020, 16:16 Uhr
Stephan NeumannAutor