2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
Schinkels Trainer Mario Schülke (Mitte)  beschwerte sich nach dem Schlusspfiff direkt bei den Unparteiischen. Pil
Schinkels Trainer Mario Schülke (Mitte) beschwerte sich nach dem Schlusspfiff direkt bei den Unparteiischen. Pil

Gettorfer SC - Schülke: "Fühlen uns benachteiligt"

Kreispokal: Gettorfer SC zieht nach Treffer von Sebastian Möhl in der 7. Minute der Nachspielzeit beim 1. FC Schinkel ins Halbfinale ein

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Das war ein echter Pokal-Krimi den die knapp 300 Zuschauer miterlebten. Verbandsligist 1. FC Schinkel hatte im Viertelfinale des Kreispokals den Nachbarn und Landesligisten Gettorfer SC zu Gast. Nach der Schinkeler Führung drehten die Gäste im Anschluss an eine Rote Karte gegen Schinkels Michel Witt die Partie durch einen Freistoß von Sebastian Möhl in der 7. Minute der Nachspielzeit noch in einen 2:1-Sieg und ziehen damit ins Halbfinale ein.

Schinkels Trainer Mario Schülke sprach nach Spielende von Betrug, da der unglücklich agierende Unparteiische Paul Sommer (Jevenstedt) statt der angezeigten vier am Ende sieben Minuten nachspielen ließ.

Es war alles angerichtet für ein packendes Derby, zu dem mehrere Gettorfer Zuschauer mit dem Rad fuhren. Sie sahen bis zur Pause eine ausgeglichene Partie, in der die eine Klasse tiefer spielenden Gastgeber zunächst sogar mehr vom Spiel hatten und keinesfalls unverdient durch einen von Erik Empen verursachten und von Metin Bozan verwandelten Handelfmeter in Führung gingen.

Auch in der Folge gelang es den Gettorfern nicht, den Ball gefährlich vor das Tor der Gastgeber zu bekommen. Ausnahme: Ein Kopfball von Finn Lühr, der knapp über die Latte zischte. Die Schinkeler hatten dagegen mehrfach das 2:0 auf dem Fuß, so als Michel Witt allein auf GSC-Torhüter Robin Biss zustürmte, dieser aber Sieger blieb. Auch Schinkels Premton Jashari vergab zwei gute Chancen zum 2:0.

Kurios: In der 30. Minute lief Schiedsrichter-Assistent Vincent Mantey plötzlich in die Kabine. Beim Anzeigen eines Fouls hatte er so heftig mit seiner Fahne gewunken, dass diese brach. Nach einer kurzen Unterbrechung ging es weiter.

Die Wende: Schinkels Michel Witt (rechts) sieht Rot. Pil
Die Wende: Schinkels Michel Witt (rechts) sieht Rot. Pil
Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel des GSC zielstrebiger und druckvoller, wobei die Schinkeler mit ihren Kontern gefährlich blieben und mit einem 2:0 die Vorentscheidung auf dem Fuß hatten. Es sollte aber anders kommen. Nach einem groben Foul im Mittelfeldkreis an Sebastian Möhl musste Schinkels Michel Witt mit Rot vorzeitig vom Platz (72.). Kurz darauf markierte der kurz vorher eingewechselte Klaas Weber mit einem Distanzschuss in den Winkel den für die Gettorfer erlösenden Ausgleich. Die Gäste schöpften neuen Mut und drängten in der Schlussphase auf den Siegtreffer, wobei Dennis Akkus in der 90. Minute das 2:1 für Schinkel vergab. Als alles auf die Verlängerung hindeutete, da der Unparteiische vier Minuten Nachspielzeit angezeigt hatte, kam es in Anschluss an einen unberechtigten Eckball zu einem Freistoß für den GSC, den Sebastian Möhl in der 7. Minute der Verlängerung an der Schinkeler Mauer vorbei zum 2:1 verwandelte.„Da wurden wir klar benachteiligt“, ärgert sich Schinkels Trainer Mario Schülke, nachdem er seinen Ärger auch den Unparteiischen auf dem Platz mitgeteilt hatte. „Vor dem Gettorfer 1:1 gab es zwei Fouls gegen uns. Witt hatte fünf Minuten vor dem Platzverweis eine ähnliche Aktion. Wäre er da verwarnt worden, hätte er nie Rot gesehen, und die lange Nachspielzeit war ein schlechter Witz. Sportlich geht der Gettorfer Sieg in Ordnung, auch wenn ich mit unserer Leistung zufrieden war.“

Gettorfs Trainer Christian Schössler: „Die Schinkeler dürfen sich nicht beschweren, wenn sie in der Nachspielzeit die Bälle wegschießen und auf Zeit spielen, dass noch etwas Zeit draufgepackt wird. Die erste Hälfte war ausgeglichen, da fehlte uns die Frische. Das frühe Gegentor hat uns natürlich gar nicht gepasst. Nach der Pause waren wir präsenter und haben unser Ziel erreicht, in diesem Wettbewerb zu überwintern.“

Das Pokal-Halbfinale wird erst 2018 ausgespielt. Der GSC-Gegner steht noch nicht fest. Am Freitag bestreitet der GSC ein Vorbereitungsspiel um 19 Uhr beim PSV Neumünster.

Tore: 1:0 Bozan (7.; HE), 1:1 Weber (77.), 1:2 Möhl (90.+7)
Rote Karte: Witt (72.; grobes Foul; Schinkel)
Aufrufe: 020.7.2017, 20:30 Uhr
SHZ / tpAutor