2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Gökhan Negüzel

Viel Aufwand, aber keine Tore in Ratingen

Oberliga: Gutes 0:0 zwischen 04/19 und der SpVg Schonnebeck

Das Oberliga-Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Schonnebeck ist ein 0:0 der besseren Sorte. 04/19 versäumt es, aus seiner Überlegenheit Tore zu machen. „Die Entwicklung geht aber nach oben“, findet Angreifer Moses Lamidi.
Nach fast exakt 80 Minuten ist Schluss für Moses Lamidi, Trainer Alfonso del Cueto holt den Angreifer von Ratingen 04/19 vom Feld. Der 31-Jährige ist damit nicht wirklich einverstanden, er hadert, für ihn geht Yassin Merzagua, der in der Vorwoche beim 5:1-Sieg der Ratinger bei den Sportfreunden Niederwenigern zweimal getroffen hat, ins Spiel gegen den Oberliga-Tabellenzweiten SpVg. Schonnebeck. Ein Treffer ist ihm diesmal aber nicht vergönnt, zwei gute Chancen lässt er noch aus. Damit geht es ihm wie seinen Mitspielern, auch der finale Kopfball von Fynn Leon Eckhardt nach einem Freistoß in der Nachspielzeit segelt vorbei. So endet das Spiel 0:0, es ist das zweite Ratinger Heimspiel mit einem torlosen Remis in Folge.

Anders als vor zwei Wochen gegen die SSVg. Velbert ist es aber ein 0:0 der besseren Sorte. Von Beginn an machen die Hausherren vor allem über die Außen viel Druck, Tim Potzler fängt gleich den Anstoß der Gäste ab und läuft auf rechts bis zur Grundlinie durch, die Chance verpufft aber. Nach 14 Minuten ist Lamidi nach einem Eckball zu überrascht, um den Ball aus drei Metern noch an Schonnebecks Torwart Philipp Sprenger vorbeizubringen. Dessen Trainer Dirk Tönnies wird nachher sagen: „Ein großes Dankeschön an unsere Nummer eins. Philipp hat uns im Spiel gehalten.“

Denn der Keeper entschärft im Laufe der Partie noch einen Schuss aus 18 Metern nach tollem Solo von Lamidi (28. Minute), der kurz vor der Pause im Strafraum noch bei einem Drehschuss abgeblockt wird, zudem pariert er den Versuch von Ali Can Ilbay (55.), nachdem Potzler nur den Pfosten getroffen hat, und kurz vor Schluss auch den zu zentralen Abschluss von Merzagua.

So haben beide Trainer eine überlegene Heimmannschaft gesehen und müssen mit einem Punkt leben. „Wir haben unterm Strich viel zu wenig getan, um hier drei Punkte mitzunehmen“, sagt Tönnies. Und del Cueto sagt: „Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft. Ich ärgere mich, dass wir uns mit viel Aufwand so viele Torchancen erarbeiten und dann keine nutzen. Aber das sind viele junge Leute, die sich noch entwickeln müssen, und sie entwickeln sich gut. Wir müssen jetzt mit diesem Unentschieden leben.“

Defensiv waren Gianluca Silberbach in der Innenverteidigung und Tobias Peitz die herausragenden Ratinger, die kaum etwas zuließen gegen die weiter ungeschlagenen Essener, die nun auf Rang vier abgerutscht sind und weiter mit zwei Zählern vor 04/19 stehen. Das hatte offensiv neben Potzler in Lamidi den auffälligsten Akteur, der sich viele Bälle im Mittelfeld holte, kluge Pässe spielte und nur – wie seine Mitspieler – mit dem Torabschluss haderte. „Wir sind offensiv sehr stark besetzt, aber heute war irgendwie der Wurm drin“, sagte Lamidi. „Wir können trotzdem zufrieden sein, wir haben gegen den ungeschlagenen Tabellenzweiten eine gute Leistung gezeigt. Wir waren über 80, 85 Minuten die dominante Mannschaft, uns hat nur das Glück im Abschluss gefehlt.“ Dass er mit seiner Auswechselung nicht zufrieden gewesen war, verhehlte er nicht: „Klar wollte ich drauf bleiben. Ich war gut im Spielfluss und wollte noch ein Tor für die Mannschaft schießen. Aber am Ende entscheidet der Trainer, und danach muss sich auch ein Moses Lamidi richten“, sagte der Ex-Profi, der unter anderem für Borussia Mönchengladbach gespielt hat. Und er ergänzte: „Wir können jeden Spieler eins zu eins ersetzen. Egal, wer reinkommt, er ist immer mit Feuer dabei. Wir haben jetzt aus den ersten acht Spielen 14 Punkte geholt – wann hat es das zuletzt hier gegeben? Die Entwicklung in Ratingen geht nach oben.“

Aufrufe: 022.9.2019, 21:32 Uhr
RP / Georg AmendAutor