2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Reserve von 04/19 verliert ihren Vollblutstürmer Kuypers

Bezirksliga, Gruppe 1: Der 19-Jährige, der in 15 Spielen 17-mal traf, geht zum Landesligisten Schwarz-Weiß 06 +++ Dass die Saison weitergeht, glauben die Ratinger nicht

Das schmerzt! Bezirksligist Ratingen 04/19 II verliert zum Saisonende seinen mit Abstand gefährlichsten Angreifer, Niclas Kuypers. Den 19-Jährigen, der in Dormagen wohnt, Spediteur-Azubi, zieht es eine Klasse höher, in die Landesliga, zum großen Vorjahres-Rivalen Schwarz-Weiß 06. In der vergangenen Spielzeit führten die Oberbilker mit der RSV-Reserve einen knallharten Aufstiegskampf, der „Heino-Klub“ aus dem Oberbilker Volksgarten hatte die Nase vorne und wurde Meister.
Die Ratinger, derzeit in der Bezirksliga auf Platz zwölf stehend, so wird die Saison wohl auch abgeschlossen, schmerzt der Abgang. Niemand rechnet mehr damit, dass die letzten neun Spiele noch bestritten werden. Aber man hat am Götschenbeck volles Verständnis für den Wechsel. Dazu Co-Trainer Franco Martino: „Klar, wir verlieren unseren mit Abstand gefährlichsten Stürmer. Aber wenn ein Angebot aus einer höheren Liga kommt und die Anfahrt nahezu halbiert ist, dann muss man für diesen Wechsel vollstes Verständnis aufbringen. Allein die Art, wie Niclas getroffen hat, also immer völlig uneigennützig, das können nur wenige Fußballer. Niclas hat sich bei uns prächtig weiterentwickelt, sich immer wohlgefühlt, und künftig in der Landesliga zu spielen, wer will das einem so ehrgeizigem Fußballer verdenken.“

Ratingens ebenfalls zum Saisonende scheidender Trainer Christian Höfer hatte im vorigen Sommer die Kontakte hergestellt. Kuypers spielte da noch in der A-Jugend des VfR Fischeln, er und der auch neu verpflichtete Coach aus Lierenfeld, sie kannten sich. Kuypers brachte dann immer die gesamte Familie mit, wenn er der Kunststoffkugel nachjagte. Und Vater Willi war ein stets kritischer Beobachter. Sensationelle 17 Tore sind dem 19-Jährigen in den 15 Einsätzen gelungen. Im Herbst des Vorjahres streckte ihn eine Grippe nieder, er musste wochenlang pausieren, deshalb kam er nur auf diese 15 Einsätze, 23 Spiele wurden insgesamt bestritten. Als Kuypers wieder fit war, da war er auf Anhieb wieder der unumstrittene Angriffsführer.

Hinzu kam sein stets sympathisches Auftreten. Und nun haben alle im Sportpark am Götschenbeck Verständnis für diesen Wechsel. Die Strecke von seinem Wohnort Dormagen, er lebt noch bei seinen Eltern, ist künftig halbiert. Schwarz-Weiß-Trainer David Breitmar brachte so gute Argumente, den Vollblut-Stürmer in den Oberbilker Volksgarten zu locken.

„Trotzdem ist es mir schwergefallen, Ratingen am Saisonende zu verlassen“, sagt der 19-Jährige. 2022 ist seine Ausbildung zum Spediteur beendet, dann steigt er ins elterliche Speditions-Unternehmen ein. Und Ratingens Manager Andre Schulz muss sich einiges einfallen lassen, wie er diesen Vollblut-Sütrmer auch nur halbwegs ersetzen kann. Aber jeder Fußballer in Ratingen kennt Schulz. Bei ihm ist nichts unmöglich. Und Kuypers versprach allen, sich auf künftig öfter am Götschenbeck sehen zu lassen: „Ich habe mich hier immer wohlgefühlt.“

Aufrufe: 026.4.2020, 08:00 Uhr
RP / Werner MöllerAutor