Der Platzverweis war der Tiefpunkt bei der 1:2 (0:2)-Heimniederlage gegen den Tabellenvorletzten Cronenberger SC. Die Ratinger versuchten zwar von Beginn an, Treffer zu erzielen, doch damit tun sie sich in dieser Saison mehr als schwer. Das sorgt für Ungeduld und Unruhe, was wiederum zu Fehlern führt. So trieb Spillmann in der 22. Minute den Ball nach vorne und gab ihn an Erkan Ari, dessen Pass war dann aber zu ungenau, beim Cronenberger Konter fehlte Spillmann hinten. Felix Clever, der für Gianluca Silberbach in die Innenverteidigung gekommen war, grätschte Tuncay Altuntas um, den fälligen Freistoß aus 22 Metern klärte Torwart Dennis Raschka über die Latte. Beim anschließenden Eckball waren die Ratinger Innenverteidiger nicht recht im Bilde, gleich zwei Cronenberger gingen unbedrängt zum Kopfball, Juil Kim war einer davon und nickte den Ball aus vier Metern ein. Auch beim 0:2 (36.) klärten die langen Abwehrspieler einen hohen Ball – diesmal einen Freistoß nach Foul von Fynn Leon Ekchardt – nicht, die Kugel kam durch, und Kabiru Hashim Mohammed erhöhte für den Außenseiter.
Nach der Pause machten die Ratinger zwar mehr Druck, aber vieles blieb nach wie vor Stückwerk, so auch sämtliche Standards, die gar keine Gefahr brachten. Einer starken Einzelleistung von Moses Lamidi, der sich gegen zwei Gegner durchsetzte, noch den dritten aussteigen ließ und dann die Übersicht behielt, war es zu verdanken, dass Tim Potzler, der ohnehin der stärkste Ratinger gewesen war, noch verkürzte. Mehr war aber nicht drin, weil beide Ratinger noch beste Chancen aus kurzer Distanz ausließen.
Cronenbergs Trainer Peter Radojewski sagte an alter Wirkungsstätte: „Ich freue mich, dass ich wieder hier bin, ich hätte mich vielleicht noch mehr gefreut, wenn wir nicht so erfolgreich gewesen wären. Ich hatte eine wunderbare Zeit hier, die ich nicht missen möchte.“ Dennoch stürzte er seinen Ex-Klub nun auf Rang zehn der Tabelle. „Cronenberg hat mehr investiert, und wir haben wieder zu wenig aus unseren Torchancen gemacht. Uns fehlen Tore“, monierte 04/19-Coach Alfonso del Cueto und ergänzte: „Wie wir die Standards verteidigt haben, macht mich ein bisschen sauer. Das war insgesamt schon schwach heute. Ich bin enttäuscht, weil ich mir mehr vorgestellt hatte. Wir müssen gucken, dass wir wieder in die Spur kommen.“ Bei dem Unterfangen wird aber der Kapitän erstmal fehlen.