50 Punkte und ein Sieg gegen Tettnang

Da Wölfles Nachfolger Emil Petca gerade mit der Familie im Urlaub an der Nordsee weilt und Ex-Spieler und Neu-Co-Trainer Andreas Lanz Anfang August Vater wurde, steht der 46-Jährige jetzt schon wieder auf dem Sportplatz und bereitet den FV Langenargen auf die kommende Kreisliga-A-Saison vor. Ganz nebenbei hat er die Mannschaft durch einen 2:1-Sieg über den VfL Brochenzell III in die zweite Runde des Bezirkspokals gecoacht. Es wird jedoch eine Rückkehr auf Zeit sein. Ende der Woche reist Emil Petca zurück an den Bodensee und übernimmt dann wieder die Mannschaft. Für ihn beginnt dann eine ganz besondere Saison: Nach vielen Jahren als Trainer im Jugendbereich – Petca war knapp zehn Jahre beim FV Ravensburg und SV Weingarten für Nachwuchsmannschaften verantwortlich – wird es seine erste Spielzeit an der Seitenlinie einer Männermannschaft.

Als Co-Trainer an den See gelockt

Allzu aufgeregt ist er trotz dieser Aufgabe aber nicht. "Ich kenne die Truppe schon sehr gut", sagt Petca. Schließlich war er bereits in der vergangenen Rückrunde als Co-Trainer von Michael Wölfle tätig. Dass er nun selbst das Kommando übernimmt war so eigentlich nicht geplant. Wie sein Vorgänger wollte eigentlich auch Petca kürzertreten. "Ich habe drei kleine Kinder. Da wollte ich nicht mehr vier bis fünf Mal in der Woche auf dem Sportplatz stehen", sagt er. Doch dann kam die Anfrage von Wöfle – zunächst nur für die Stelle des Co-Trainers. "Was Michael da schon im Hintergrund vorbereitet hat, weiß ich nicht", sagt Petca mit einem Schmunzeln. Als dann das Angebot kam, die erste Mannschaft zu übernehmen, konnte er das Angebot nicht ausschlagen – auch weil ihm der Verein zusagte, dass er sich seine Auszeiten nehmen darf, so wie jetzt im Urlaub.

Für seine erste Saison und die zweite von Langenargen in der Kreisliga A hat sich Petca viel vorgenommen: "50 Punkte sind mein persönliches Ziel." Zum Vergleich: Mit 35 Zählern landete der FVL in der vergangenen Saison auf Platz zehn, 50 Punkte hätten zu Rang vier gereicht. Für dieses Vorhaben, hat sich der FV Langenargen nochmals verstärkt. Zwar ist mit Markus Büchelmaier ein wichtiger Mann zum TSV Tettnang gegangen, der FVL verzeichnet aber auch mehrere vielversprechende Zugänge. Der wichtigste ist sicherlich Abdulsamet Yazici, der über mehrere Jahre Landesliga-Erfahrung verfügt und bereits in der vergangenen Hinrunde beim FV Langenargen spielte. Nach nur einem halben Jahr beim Landesligisten SC Markdorf ist er nun zum FVL zurückkehrt und sollt dort eine tragende Rolle spielen. "Da ist uns ein Glücksgriff gelungen", sagt sein Trainer. Gemeinsam mit Fabian Elshani soll Yazici im Angriff für Wirbel sorgen. Generell setzt Petca verstärkt aufs Offensivspiel, stellt aber klar: "Mir gefällt es, wenn wir 4:3 gewinnen. Aber wenn wir ein 0:0 gegen Mannschaften wie Lindau holen, ist mir das auch recht."

Lindau und VfB sind Favoriten

Die SpVgg zählt er gemeinsam mit dem VfB Friedrichshafen II zu den großen Favoriten auf die Meisterschaft. Doch auch dem Langenargener Auftaktgegner TSV Tettnang traut Petca zu, um den Aufstieg mitzuspielen – auch wenn das wirkliche Potenzial des Konkurrenten schwer einzuschätzen sei. Dass der FV Langenargen im Gegenzug von TSV-Trainer Mico Susak zum Geheimfavoriten erklärt worden war, bringt Petca zum Lachen – und zu einer nicht ganz ernst gemeinten Kampfansage vor dem ersten Saisonspiel: "Wenn uns diese Rolle schon zugesprochen wird, dann wollen wir den Worten auch Taten folgen lassen. Tettnang liegt uns."