2024-05-02T16:12:49.858Z

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Vergangenes Jahr spielte der FV Illertissen noch gegen den TSV 1860 München II, wie unser Bild zeigt. In dieser Saison trifft der FVI auf die erste Mannschaft des Kultvereins.	F.: Alexander Kaya
Vergangenes Jahr spielte der FV Illertissen noch gegen den TSV 1860 München II, wie unser Bild zeigt. In dieser Saison trifft der FVI auf die erste Mannschaft des Kultvereins. F.: Alexander Kaya

Auf Augenhöhe mit den Löwen

Die Vorbereitungen für ein besonderes Spiel in Illertissen laufen bereits an +++ Denn in wenigen Monaten ist der TSV 1860 München zu Gast im Vöhlinstadion

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Für die Illertisser Fußballfans wird es wohl das Spiel der Saison: Am 3. März kommt der Kultverein TSV 1860 München in das Vöhlinstadion. Schon jetzt beschäftigt das Großereignis die Verantwortlichen.

Kürzlich trafen sich Vertreter des FV Illertissen, der Stadt und der Polizei zu einer ersten Vorbesprechung. Für den Fußballverein war unter anderen der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Schiller dabei. Dem Verein ging es bei dem Gespräch vor allem darum, dass möglichst viele Zuschauer zu dem Spiel kommen können. Denn das Vöhlinstadion ist aus Sicherheitsgründen nur für 3000 Zuschauer zugelassen.

Zu den Spielen des FV Illertissen kommen laut Schiller im Durchschnitt 500 Fußballfans. Er wünscht sich, dass bei der Partie gegen die Löwen zehnmal so viele Fans, also 5000, in das Stadion dürfen. Der Vorstandsvorsitzende ist überzeugt davon, so viele Eintrittskarten verkaufen zu können: „Wenn wir ein Stadion hätten, in dem 15 000 Leute Platz hätten, würden 15 000 kommen.“ Bisher seien alle Auswärtsspiele des TSV 1860 München in der Regionalliga ausverkauft gewesen.

Vor fünf Jahren hatte der FV Illertissen für ein Spiel gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern eine Sondergenehmigung erhalten, mit der 5000 Fans ins Stadion durften. Genug Platz für so viele Menschen sei also grundsätzlich kein Problem, sagte Schiller. Ob es für den kommenden März wieder eine Genehmigung geben wird, werde noch geprüft.

Zur Zuschauerkapazität des Stadions gibt es laut Schiller bereits ein Gutachten, das von einer unabhängigen Firma nach den derzeit gültigen Sicherheitsvorschriften untersucht wird. Von diesem Prüfungsergebnis, das im Laufe des Monats feststehen soll, hängt laut Schiller dann das weitere Vorgehen ab. Der Beginn des Kartenvorverkaufs ist für November geplant.

Weil so viele Fans erwartet werden, sei der organisatorische Aufwand rund um das Spiel um ein Vielfaches höher, als an anderen Spieltagen, sagte Schiller. „Für die Gäste müssen auch ausreichend Parkplätze bereit gestellt werden.“ Ein Option dafür sei der Festplatz in Illertissen, von wo ein Pendelbus zum Stadion fahren könnte. Auch beim Getränke- und Essensverkauf muss sich der Stadionwirt auf viele Fans einstellen und sein Angebot deutlich erhöhen. Der Verein muss außerdem ausreichend Toiletten zur Verfügung stellen. Ganz anders müssen auch die Eintrittskarten sein, diesmal nämlich besonders bunt. Zur besseren Orientierung müssen die Blöcke in den Zuschauerrängen laut den Sicherheitsvorschriften farbig gekennzeichnet sein, was sich auch auf den jeweiligen Tickets widerspiegeln muss. Es gebe auch Überlegungen für das Spiel gegen die Löwen eine VIP-Bereich einzurichten. Die Idee kam von verschiedenen Sponsoren des FVI, sagte Schiller.

Sicherheitsbedenken wegen des Spiels gibt es bisher weder vonseiten des Vereins noch von der Polizei. Schiller sagte, er habe Auswärtsspiele der Löwen in dieser Saison verfolgt und bisher hätten sich deren Fans komplett friedlich verhalten. Es hätten auch schon Gespräche zwischen den Sicherheitsbeauftragen des FVI und des TSV 1860 München stattgefunden.

Der Pressesprecher der Illertisser Polizei, Jürgen Salzmann, erwartet, dass alles geordnet ablaufen wird. Er sagte auf Nachfrage unserer Zeitung: „Bisher gibt es keine Anzeichen, dass gewaltbereite Fans anreisen könnten.“ Die Polizei bereite sich auf dieses Spiel aber intensiver vor, als auf andere. Das genaue Vorgehen steht jetzt, knapp fünf Monate vor dem betreffenden Spieltag, noch nicht fest. Es werde noch eine genaue Bewertung geben, wie viele der erwarteten Fans als problematisch einzustufen seien, sagte Salzmann.

Der Einsatz wird laut dem Pressesprecher sicherlich nicht nur mit den eigenen Kräften bewerkstelligt werden können. Verstärkung könnte von der Bereitschaftspolizei kommen. Die Polizei kümmert sich während und vor einem solchen Spiel unter anderem darum, dass es im Straßenverkehr keine Probleme gibt und unterstützt gegebenenfalls das Sicherheitspersonal im Stadion. Trotz des organisatorischen Aufwands freuen sich die Verantwortlichen des Illertisser Fußballvereins auf das Spiel. Die Arbeit für dieses Großereignis mache richtig Freude, sagte Schiller. Und weiter: „Ich wünsche mir, dass die Sechziger möglichst lange in der Regionalliga bleiben.“

Aufrufe: 018.10.2017, 14:29 Uhr
Illertisser Zeitung / Franziska WolfingerAutor