2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der FuPa-Medizincheck mit Dr. Simeon Geronikolakis.
Der FuPa-Medizincheck mit Dr. Simeon Geronikolakis. – Foto: Marco Nägele
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FuPa-Medizincheck: Heimtraining

FuPa-Serie / Regelmäßige Tipps und Infos rund um Verletzungen im Sport

Im FuPa-Medizincheck erklärt Dr. Simeon Geronikolakis dieses Mal wie gefährlich ein Heimtraining ist und was dabei zu beachten ist. Übrigens: Wer eine Frage an ihn hat, kann jene ganz einfach via E-Mail stellen.

Wie gefährlich kann es sein, zu Hause zu trainieren? Es ist schließlich kein Trainer da, der die Übungen korrigiert. Was kann dabei Schaden nehmen?
Selbstverständlich kann ein falsch ausgeführtes oder inadäquat dosiertes Heimtraining nicht nur nicht zum angestrebten Trainingserfolg führen, sondern auch Schäden hervorrufen. Hierbei sind die Überlastungsschäden (beispielsweise an den Kniegelenken oder an der Wirbelsäule) häufiger als die akuten Verletzungen. Aufgrund dessen ist es wichtig die Übungen zunächst unter Anleitung zu erlernen.


Ist die Gefahr im Fitness-Studio, also wenn man nicht nur mit dem Eigengewicht trainiert, höher?
Durch das zusätzliche Gewicht, das bei einer falsch ausgeführten Übung ungünstig auf den Körper einwirkt, ist die Gefahr einer daraus resultierenden Schädigung als höher einzuschätzen. Hingegen kann aber durch ein richtig ausgeführtes Training der Trainingserfolg im Fitness-Studio im Vergleich zum Heimtraining größer sein.


Kommen oft Menschen in die Praxis, die falsch trainiert haben und welche Schäden sind häufig?

Vor allem in der Behandlung von Sportlern im Spitzensport aber auch bei Hobbysportlern finden sich oft Schäden, die auf ein falsches Training zurückzuführen sind. Am häufigsten sind Beschwerden an der Wirbelsäule, den Knie- und Schultergelenken sowie den Achillessehnen.


Gibt es Grundregeln, auf die jeder achten kann, um seinen Körper beim Training allein zu Hause nicht zu schädigen?

Wie erwähnt sollten die Übungen initial unter Anleitung eines Sportmediziners, eines Physiotherapeuten oder eines Fitness-Trainers erlernt werden. So können gleich zu Beginn Trainingsfehler korrigiert werden und Empfehlungen zur Dosierung der Trainingsintensität und der Trainingsumfänge ausgesprochen werden.

Geht es um ein „therapeutisches“ Training, so kann der Sportmediziner für den Patienten abhängig seiner Erkrankung oder Verletzung sowie seiner Verletzungshistorie einen individuellen und in Phasen gegliederten Trainingsplan erstellen mit entsprechenden Hinweisen und Empfehlungen.

Ansonsten sollten insgesamt neben der bereits angesprochenen korrekten Ausführung der Übungen die üblichen Trainingsprinzipien beachtet werden, beispielsweise ein adäquates Aufwärmprogramm, die richtige Dosierung und angemessene Steigerung der Trainingsintensität und der Trainingsumfänge sowie die genügenden Regenerationszeiten.

Zudem kann durch verschiedene Hilfsmittel wie zum Beispiel einem Thera-Band oder auch sonstigen Gegenständen zu Hause, die geschickt zu „Trainingsgeräten“ umfunktioniert werden können, das Training interessant und variabel gestaltet werden.

Insbesondere wenn gewisse Übungen Schmerzen hervorrufen, sollten diese nochmals überprüft und bei anhaltenden Schmerzen trotz korrekter Ausführung und Dosierung ein Sportarzt konsultiert werden.


Ist generell Training zu Hause zu empfehlen, oder eher nicht?

Wenn es korrekt ausgeführt wird und die oben aufgeführten Aspekte berücksichtigt werden, ist ein Training zu Hause zweifellos zu empfehlen und kann zu bemerkenswerten Trainingserfolgen führen.



Informationen zu Dr. Simeon Geronikolakis

Der in Ludwigsburg praktizierende Sportmediziner und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie ist insbesondere in Fußballerkreisen sehr bekannt. Als Sportarzt kümmert er sich schon seit vielen Jahren um die Betreuung von Spitzensportlern und Vereinen aus unterschiedlichen Sportarten, vor allem von mehreren Fußballmannschaften sowie einzelnen Amateur- und Profifußballern. Im Rahmen seiner Tätigkeit als DFB-Arzt betreut er seit Anfang 2013 zusätzlich die Junioren-Fußball-Nationalmannschaften und ist Teamarzt der deutschen U20-Nationalmannschaft.

In den letzten Jahren wirkte Dr. Geronikolakis unter anderem auch als Mannschaftsarzt beim VfB Stuttgart, betreuender Arzt der Kaderathleten des Olympiastützpunktes Stuttgart, Verbandsarzt des württembergischen Fußballverbandes (WFV), Referent in der Fußball-Lizenztrainerausbildung, Team-Arzt der deutschen Fußball-Amateur-Nationalmannschaft (mit dreimaliger EM-Quali- und zweimaliger EM-Endrunden-Teilnahme), Nationalmannschaftsarzt der deutschen Mannschaft der rhythmischen Sportgymnastik und leitender Arzt des entsprechenden Nationalmannschaftszentrums.

Ferner übernahm er auch schon die medizinische Betreuung von mehreren nationalen und internationalen Sportereignissen (u.a. Handball-WM 2007, Turn-WM 2007, Turn-Weltcups jährlich 2007-2014, Turn-Bundesliga 2008, Turn-Deutschland-Cup 2008, 6-Tage-Rennen 2008, Judo-WM 2009, Wasserball-Junioren-EM 2010, Bahnrad-WM 2011, U19-Damen-Fußball-EM-Eliterunde 2013, Weltcup der rhythmischen Sportgymnastik 2014, Weltmeisterschaft der rhythmischen Sportgymnastik 2015, UEFA Regions' Cups 2010-2015).

Nähere Infos über Dr. Geronikolakis unter www.dr-geronikolakis.de oder www.fussballarzt.de Eine Terminvereinbarung ist für unsere FuPa-Leser unter mail@dr-geronikolakis.de möglich. Leser können ihre Fragen via medizincheck-stuttgart@fupa.net an ihn richten.



Aufrufe: 028.11.2019, 09:45 Uhr
Dr. Simeon GeronikolakisAutor