2024-05-29T12:18:09.228Z

Ligavorschau
– Foto: Frank Schmidt

Eine Reise in eine ungewisse Zukunft

VL MITTE: +++ Verbandsligist FV Breidenbach steht nach großem Umbruch vor neuen Herausforderungen / Trainer Björn Breuer optimistisch +++

BREIDENBACH Die große Unbekannte der neuen Verbandsligasaison ist der FV Breidenbach. Die „09er“ könnten zur echten Überraschung werden, aber auch die schwerste Runde seit langem erleben.

Zwei Plätze über dem Strich und fünf Punkte Vorsprung zum ersten Abstiegsplatz: In der abgelaufenen Runde hinkten die Fußballer des FV Breidenbach dem selbst gesteckten Ziel etwas hinterher. Vor der laufenden Spielzeit würde wohl jeder im Perftal ein Erreichen der Vorjahreszahlen unterschreiben. Mancher glaubt gar, dass der Traditionsverein gegen den Abstieg kämpfen muss. Die Gründe dafür liegen (scheinbar) auf der Hand. Gleich fünf erfahrene Kräfte kehrten dem Gunterstalstadion den Rücken, während die Zugänge ausnahmslos dem Jugendbereich oder unteren Klassen entspringen. Und die Stammspieler Dominik Pfeifer (Fußbruch) sowie Leon Sonnenberg (fortschreitende Arthrose) werden längere Zeit ausfallen. Ein sportlicher Substanzverlust ist somit kaum zu leugnen. Unter den Verantwortlichen der „Blauen“ macht sich allerdings weder Pessimismus noch Panik breit. Im Gegenteil: „Es ist unsere Pflicht, alle positiv zu überraschen. Und das können wir schaffen“, sagt FV-Trainer Björn Breuer selbstbewusst.

Diese Überzeugung ruht längst nicht nur darauf, dass ihm mit Torjäger Felix Baum der wohl kompletteste Fußballer der Liga zur Verfügung steht. „Diejenigen unserer Jungs, die bereits 23 Lenze oder mehr zählen, sind jetzt gefordert, den nächsten Schritt zu machen. Sie sollen Verantwortung übernehmen statt zu hadern, wenn es mal nicht läuft. Sie sollen positiv kommunizieren statt zu reklamieren und letztlich mit gutem Beispiel vorangehen. Die Tür dazu steht ihnen offen. Sie müssen aber selbst durch die Tür gehen, und diesbezüglich bin ich sehr optimistisch“, betont Breuer. Das Engagement im Training ist hoch. Die ganz jungen Leute sind wissbegierig und extrem fleißig. Es weht nach dem personellen Umbruch ein frischer Wind. Viele haben Fortschritte gemacht und sind auf dem Weg, sich mittelfristig an ein höheres Tempo, an eine andere Zweikampfintensität und einfach an die geforderte Handlungsschnelligkeit zu gewöhnen. „Das alles reicht aber noch nicht. Wir wollen die gewohnten Breidenbacher Tugenden, wie etwa großen Teamgeist und mentale Stärke, einbringen. Wenn wir ans Maximum gehen, dann sind wir für viele Gegner unangenehm zu spielen, und genau das will ich sehen“, fordert Breuer. Taktisch ist angedacht, bei Bedarf auf eine Dreier-Abwehrformation oder auf zwei Stürmer umzustellen. Wann und wie dies funktioniert, hängt davon ab, wie schnell sich die Neuen an die Verbandsliga gewöhnen. Budgettechnisch war es nicht möglich, gestandene Fußballer nach Breidenbach zu holen. Der Etat ist einmal mehr solide gegenfinanziert, aber eben auch mit heißer Nadel gestrickt. „Wir haben viele Gespräche mit erfahrenen Leuten geführt, mussten aber feststellen, dass sich deren Vorstellungen nicht mit unseren Möglichkeiten deckten“, plaudert Breuer aus dem Nähkästchen. Klein beigeben mag er genau deshalb nicht. „Die Jungs, die wir haben, sollen es zur Gewohnheit machen, alles zu geben. Das wird klappen. Und außerdem geht es sieben, acht anderen Vereinen der Liga ähnlich wie uns. Das alles in einer Klasse, in der es keinen Überflieger geben wird und die sehr ausgeglichen ist“, erwartet Breuer. Im Prinzip genau der richtige Nährboden, um die Pessimisten wie geplant positiv zu überraschen. Allerdings zweifellos auch eine Saat, die nicht zwangsläufig aufgehen muss. Genau diese Konstellation macht es so schwierig, die Möglichkeiten gegenwärtig einzuschätzen.



Zu- und Abgänge

Zugänge: Len Wöhr (VfB Wetter), Marius Kamm (FC Ederbergland), Nino Crispino (SG Silberg/Eisenhausen), Tim Strack (Sportfreunde Birkelbach), Lucas Ortmüller (SC Gladenbach) und Lukas Grebe (eigene Jugend)-

Abgänge: Yanik Berberich, Benjamin Bender (beide SG Dernbach/Wommelshausen), Jan Reiprich, Simon Reiprich (beide SG Eschenburg), Johannes Damm (SG Laasphe/Niederlaasphe) und Walter Osvath (Ziel unbekannt).

Aufrufe: 011.7.2019, 08:00 Uhr
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