2024-05-08T14:46:11.570Z

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Erlebte an der Linie ungeahnte Wechselbäder: 02-Coach Nazir Saridogan. Foto: Rene Vigneron
Erlebte an der Linie ungeahnte Wechselbäder: 02-Coach Nazir Saridogan. Foto: Rene Vigneron

Zwischen Genie und Wahnsinn

Biebrich 02 spannt Fans auf die Folter: Über 4:0 und 4:3 zum wichtigen 6:3-Erfolg

Biebrich. Eine Mannschaft zwischen Genie und Wahnsinn. Was die Verbandsliga-Fußballer des FVBiebrich 02 beim 6:3 im Schlüsselspiel über den VfB Unterliederbach boten, versetzte alle Beteiligten in höchste Wallungen. 4:0 führte das Team nach nahezu perfekter erster Hälfte, um danach mit ungeahntem Leichtsinn den Erfolg aufs Spiel zu setzen.

Pietrzyk und Herler die idealen Joker

Als wollte die Mannschaft bei den diesmal immerhin 160 Zuschauern erst gar keine Langeweile aufkommen lassen, gestattete sie den Liederbachern eine nicht mehr erwartete Aufholjagd. Nach 70 Minuten hieß es urplötzlich 4:3 und die 02er wankten wie ein angeschlagener Boxer kurz vor dem entscheidenden Niederschlag. In dieser brenzligen Lage war einzig auf Torhüter Denis Ademovic Verlass, der beim Stand von 4:2 per Großtat klärte.
Wenig später (79.) bewies der eingewechselte David Pietrzyk auf Vorlage des gleichfalls neu ins Spiel gekommenen Julian Herler mit seinem ersten Verbandsliga-Treffer Jokerqualitäten und sorgte mit dem 5:3 dafür, dass der Widerstand der Gäste endgültig erlahmte. Volkan Zers 6:3 geriet zum Sahnhäubchen einer denkwürdigen Partie, für die die 02er getrost hätten Topzuschlag verlangen können. Wobei diese Dramaturgie nicht vorhersehbar war.
„Auf die zweite Hälfte hätte ich verzichten können. Wenn das so weitergeht, werde ich mich nach der Saison wie ein 50-Jähriger fühlen“, empfand Trainer Saridogan (36) die zweiten 45 Minuten als Beschleuniger beim Älterwerden. Durch zwei individuelle Schnitzer habe seine Elf die Aufholjagd der nach dem Wechsel extrem offensiven Liederbacher begünstigt, fügte der Coach an. Doch insgesamt überwogen vor dem Auftritt bei Spitzenreiter Steinbach am Ostersamstag ganz klar die positiven Aspekte.

Zer-Brüder erzielen allein fünf Tore

Angefangen bei Orkun Zers 30-Meter-Strahl, der nach vier Minuten im Giebel des VfB-Gehäuses einschlug. Orkun erzielte noch einen zweiten Treffer, bereitete zudem das 4:0 durch seinen vor der Pause ebenfalls zwei Mal erfolgreichen Bruder Volkan vor. Im Rundenfinish ist auf die Torjäger einmal mehr Verlass. Orkun (18 Buden) führt die interne Liste vor Volkan (17) an. Daneben tat sich im Mittelfeld A-Jugend-Talent Ilias Amallah hervor.

Biebrich 02: Ademovic – Pilger, Meurer, Elsner, Asil – Rivera (60. Pietrzyk), Amallah, Maus, Oriana – V. Zer (85. Schwalbach) – O. Zer (79. Herler).

Tore: 1:0 O. Zer (4.), 2:0 V. Zer (14), 3:0 O. Zer (26.), 4:0 V. Zer (27.), 4:1 Pätzold (47./Foulelfmeter), 4:2 Iyasere (66.), 4:3 Salmanel (70.), 5:3 Pietrzyk (79.), 6:3 V. Zer (81.). – SR: Trumpfheller (Erbach/Odenw.). – Zuschauer: 160.

Aufrufe: 013.4.2014, 14:30 Uhr
Stephan NeumannAutor