2024-05-02T16:12:49.858Z

Testspiel
Gelungene Reise in die Türkei: Die U19 des FV Biebrich 02 testete gegen Fenerbahce Istanbul. F: H. Tutkun
Gelungene Reise in die Türkei: Die U19 des FV Biebrich 02 testete gegen Fenerbahce Istanbul. F: H. Tutkun

Biebrich ringt Fenerbahce nieder

U19 HESSENLIGA +++ 02er bestehen Test in Istanbul +++ "Wir haben einem Top-Gegner die Stirn geboten"

WIESBADEN. Die A-Junioren des FV Biebrich 02 haben eine erfolgreiche Reise in die Türkei hinter sich. Neben wertvollen Erfahrungen, konnte die Mannschaft von Trainer Hakan Tutkun vor allem Selbstvertrauen für den Schlussspurt in der Hessenliga sammeln. Also ein rundum gelungener Trip, "den die Jungs niemals vergessen werden."

Der Tag, an dem das Testspiel stieg, verlief äußerst positiv für Mannschaft und Trainerteam des FV Biebrich 02. "Vor dem Spiel wurden wir herzlichst von den Vereinsverantwortlichen und dem Trainerteam begrüßt. Wir unterhielten uns angeregt über den türkischen und deutschen Fußball. Unser Verein blieb aber vorerst uninteressant", berichtet Hakan Tutkun, Trainer der Biebricher U19. Das Interesse am FV sollte aber während des Testspiels noch steigen.

Fenerbahce, das einen Tag zuvor ein Unentschieden im Ligabetrieb gegen Alanyaspor geholt hatte, startete erwartungsgemäß sehr dominant in die Testpartie gegen die 02er. Mit sehenswertem One-Touch-Fußball drückten die Türken die Gäste aus Wiesbaden in die eigene Hälfte. Der FV musste in dieser Phase aggressiv und diszipliniert verteidigen, um den frühen Rückstand zu verhindern.

Nach Ballgewinnen ging es jedoch blitzschnell für die Blauen nach vorne - über den Flügel konnte die Mannschaft von Trainer Tutkun stets für Gefahr im Sechzehner von Fenerbahce sorgen. So auch in der 12. Minute als Ersen Albayrak eine punktgenaue Flanke von Ayaz Tutkun wuchtig in die Maschen der Istanbuler schoss.

Im Spiel ging es heiß her zwischen dem FV Biebrich 02 und Fenerbahce Istanbul. F: H. Tutkun

Die Heimelf war geschockt, was sich auf die Spielweise der Istanbuler auswirkte - die Türken wurden hektisch und deutlich aggressiver. Biebrich hielt dagegen und gewann wichtige Zweikämpfe im Mittelfeld. Nach einem Solo von Spielmacher Emirkan Dorul, der Mika Hönig glänzend in Szene setzte, stand es 2:0 für den Underdog - aus spitzem Winkel traf Hönig mit voller Wucht in den Winkel.

Die Gastgeber waren in der Folge nicht mehr 100% im Spiel, sodass die Wiesbadener den Ball durch die eigenen Reihen laufen ließ und somit mehr Ballbesitz generierte. Eine Unachtsamkeit in der Biebricher Hintermannschaft bescherte Fenerbahce dann wie aus dem Nichts den Anschlusstreffer. Doch auch das sollte das Momentum nicht kippen, denn "die Jungs waren bis in die Haarspitzen motiviert" wie Tutkun meint.

Durch zahlreiche Spielerwechsel zu Beginn der zweiten Hälfte, testete Tutkun auch seine Spieler, die momentan nicht immer zum Zug kommen - und konnte mit ihnen zufrieden sein: "Auch die Ersatzspieler sind permanent an ihre Grenzen gegangen und haben so mächtig dabei geholfen, Fenerbahce zu schlagen". Und das war vor allem in der Schlussphase der Partie eine Herkulesaufgabe, da es die Wiesbadener einerseits verpassten, den Sack zuzumachen, indem sie mehrere hundertprozentige Torchancen liegen ließen, und andererseits Fenerbahce unbedingt noch den Ausgleich erzielen wollte und mächtig Dampf machte. "Der Wille von meinen Jungs war so stark, dass dem Gegner auch weitere 90 Minuten nichts gebracht hätten. Wir waren einfach an diesem Tag zu stark auf dem Platz", freute sich Tutkun über die Leistung seiner Schützlinge. "Wir sind sehr stolz auf die Jungs, dass sie gegen einen so namhaften Gegner gewinnen konnten und dabei so eine starke Leistung abgerufen haben", so der FV-Coach weiter.

Nach dem Spiel tauschte man sich weiter aus. F: H. Tutkun

Nach dem Spiel wollten die Vereinsangehörigen und Trainer von Fenerbahce mehr über den Verein ihrer Gegner wissen. Vor allem interessierten sich die Türken dafür wie sich der FV strukturiert und wie die Spielphilosophie der Wiesbadener aussieht, Am erstaunlichsten aus Sicht des Istanbuler Trainerteams war die konditionelle Überlegenheit der deutschen Mannschaft - und das obwohl die A-Junioren des türkischen Traditionsvereins sechsmal - und damit doppelt so oft wie die Spieler des FV - trainieren. "Wir haben unseren Schlosspark", lautete die mit einem Augenzwinkern gemeinte Antwort vom Biebricher Trainer Tutkun.

"Der ganze Trip war ein Highlight für die Jungs. Sie werden das sicherlich nie vergessen. Es war zudem eine gute Erfahrung, die uns sicherlich für den Rest der Saison weiterhelfen wird. Ich danke auch unserem Sponsor Dr. Gebro Doganay, der uns nicht nur bei solchen Reisen finanziell unterstützt, sondern auch mit seiner Erfahrung den Spielern und Trainern mit Rat und Tat zur Verfügung steht", resümierte Tutkun abschließend.

Für das nächste Highlight ist auch schon gesorgt. "Wir haben bereits ein Testspiel mit einem europäischen Top 10-Verein vereinbart", so Tutkun. Um welchen Gegner es sich handelt, wollte er allerdings noch nicht verraten. Man darf also gespannt sein.

Aufrufe: 025.4.2019, 10:00 Uhr
Patrick SchaffnerAutor