2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
Simon Kraft (rechts, hier im Duell mit Dettingens Bastian Fischer) trägt künftig nicht mehr das Trikot des FV Bad Schussenried, sondern das des SV Seibranz.
Simon Kraft (rechts, hier im Duell mit Dettingens Bastian Fischer) trägt künftig nicht mehr das Trikot des FV Bad Schussenried, sondern das des SV Seibranz. – Foto: Archivfoto: Volker Strohmaier
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Schussenried muss große Lücke schließen

Mittelfeldspieler Simon Kraft ist vom Fußball-Landesligisten FV Bad Schussenried zum SV Seibranz gewechselt.

Bad Schussenried / feg - Fußball-Landesligist FV Bad Schussenried kann künftig nicht mehr auf die Dienste von Simon Kraft bauen. Der 24-jährige defensive Mittelfeldspieler hat den FVS in der Winter-Wechselperiode in Richtung Bodensee-Bezirksligist SV Seibranz verlassen.

"Der Abgang wiegt sehr schwer, menschlich wie sportlich", sagt Sportvorstand Stefan Buck, der bei den Schussenriedern für den Aktivenbereich zuständig ist. "Simon hinterlässt eine riesen Lücke. Er war einer der Leistungsträger im Team. Diese Lücke müssen wir jetzt versuchen, intern zu schließen." Simon Kraft war zur Saison 2018/19 zusammen mit Torwart Florian Harsch und Stürmer Felix Bonelli vom Landesligisten FV Ravensburg II nach Schussenried gewechselt und hatte ebenso maßgeblichen Anteil am Aufstieg des FVS in die Landesliga. "Es war klar, dass Simon irgendwann nach Seibranz gehen wird. Dort hat er seinen Lebensmittelpunkt. Er wohnt dort gemeinsam mit seiner Freundin", so Stefan Buck. "Er wäre schon letztes Jahr gegangen, aber weil die Saison so abrupt endete, hat er noch mal ein halbes Jahr bei uns drangehängt. Das passt alles so, auch wenn es sehr schade ist."

"Es laufen noch Gespräche mit einem Spieler"

Weitere Abgänge gebe es Stand jetzt keine. "Es wird auch keine geben", so der FVS-Sportvorstand. Zugänge haben die Schussenrieder bislang ebenso keine zu verzeichnen. "Es laufen noch Gespräche mit einem Spieler, noch ist aber nichts spruchreif." Positiv ist laut dem 51-Jährigen, dass Jonas Gölz nach seiner langen Verletzungspause wegen eines Kreuzbandrisses zurück ist. "Er wird wieder ins Training einsteigen, wann auch immer es losgeht", sagt Stefan Buck.

Offen ist noch, ob Markus Stocker über die Saison hinaus Schussenrieds Cheftrainer bleibt. "Wir stehen ständig im Austausch. Über seine Zukunft haben wir aber noch nicht geredet, wegen der fehlenden Planungssicherheit aufgrund der aktuellen Lage", so der FVS-Sportvorstand. "Grundsätzlich kann ich mir absolut vorstellen, dass wir weiter zusammenarbeiten. Mit der Arbeit von Markus sind wir bisher mehr als zufrieden. Er hängt sich auch abseits des Platzes voll rein, identifiziert sich voll mit seiner Aufgabe." Den Posten als Chefcoach hatte der damalige Co-Trainer Ende Februar vergangenen Jahres nach der Trennung von Trainer Daniel Amann zunächst kommissarisch übernommen und genau ein Spiel in neuer Funktion absolviert. Dann kam Corona und der vorzeitige Abbruch der Saison 19/20 Ende Juni. Zwischenzeitlich war Markus Stocker im Mai fest zum FVS-Chefcoach aufgestiegen. In der aktuell coronabedingt unterbrochenen Saison 20/21 belegt er mit den Schussenriedern Tabellenplatz neun.

Auch finanziell eine Belastung

Derzeit trainieren die FVS-Spieler nach Angaben von Stefan Buck alle individuell nach vorgegebenen Plänen. Zudem gebe es zwei Online-Trainingseinheiten pro Woche. "Die sind auch wichtig, damit man sich einfach mal sieht und austauscht", so der FVS-Sportvorstand. Die Stimmung sei soweit gut. "Was uns am meisten bedrückt sind die fehlenden sozialen Kontakte. Das frustet die Jungs, das frustet alle. Aber das geht momentan wohl sicher jedem so", sagt der 51-Jährige. Auch finanziell sei die Situation eine Belastung für den Verein. "Die Einnahmen fehlen natürlich. In Schieflage ist der Club aber keinesfalls, dafür haben wir in der Vergangenheit gut genug gewirtschaftet."

Wann der Ball wieder rollen wird? "Keine Ahnung, das ist momentan überhaupt nicht abzusehen. Da kann man nur spekulieren und das bringt nichts", so Stefan Buck. "Wichtig ist gerade nur, dass alle möglichst gut durch die aktuelle Corona-Phase kommen. Damit dann alle mit dabei sein können, wenn es wieder gilt. Wir hoffen natürlich, dass die Saison noch fortgesetzt wird, in welcher Form auch immer."

Aufrufe: 026.1.2021, 21:01 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor