Siege machen einfach glücklich

Da lagen die restlichen Zuschauerzahlen bei den Spielen unserer heimischen Amateur-Teams doch deutlich darunter. Aber es gab einige Ereignisse, die Aufsehen erregten. Ganz unten angefangen: Die arg gebeutelte FSG Niederlauken/Laubach kann es doch noch, denn sie hat in der Kreisliga B mit dem 4:0-Sieg beim FC Mammolshain II im elften Spiel den ersten Sieg dieser Saison gefeiert und damit die FCM-Reserve auf den letzten Rang verwiesen. Und das anfangs ohne Torwart Jan Wolter, dessen aus Großbritannien kommendes Flugzeug Verspätung hatte. Per „Taxi“ von Stefan Matthe wurde Wolter eiligst zum Spiel gebracht und ersetzte dann Feldspieler Eric Stoltz zwischen den Pfosten. Stoltz traf in der 90. Minute noch zum 4:0. „Wir wollten so gegen 12.45 Uhr in Mammolshain aufschlagen, aber durch die Verspätung des Fliegers sind wir erst kurz vor der Pause angekommen und haben dann gewechselt“, sagte Stefan Matthe. „Der Sieg hat einfach schöne Gefühle entfacht und der Montagmorgen war endlich auch einmal angenehm.“

Am anderen Ende der Kreisliga B ist die SG Hundstadt zu finden, die als Tabellenführer nach der Niederlage der SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach II im Verfolgerduell beim TuS Merzhausen nun acht Punkte Vorsprung auf die SGWP-Reserve hat. Mit einem Dreierpack beteiligte sich übrigens Pascal Humml am Hundstädter 4:2-Erfolg über den FC YB Oberursel.

Eine Stufe höher, in der Kreisliga A, machte es ein Akteur beim 10:2-Sieg seines FSV Friedrichsdorf II über den EFC Kronberg II noch besser. Stefan Preda donnerte den Ball in diesem Spiel gleich sieben Mal in die EFC-Maschen. Späte Tore kann übrigens Spitzenreiter SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach inzwischen auch. Denn beim 4:0 bei Teutonia Köppern II gelangen Benjamin Ballstädt und Johannes Kütt in der 88. und 90. Minute die Tore zum 4:0. Anscheinend ist die SG inzwischen auf dem Weg zur von Spielertrainer Gregory Strohmann eindringlich geforderten Konstanz, mit der man sich an der Tabellenspitze behaupten kann. Zurückgefallen auf Platz fünf ist unterdessen die SGE Feldberg. Sie unterlag daheim der SG Blau-Weiß Schneidhain mit 2:3. Dabei hatten sich die SGE-Akteure offensichtlich nicht vom Gastspiel der Frankfurter All-Stars am Freitag inspirieren lassen, denn deren Quote im Abschlussverhalten erreichten die Feldberger nicht. In der Endphase trafen sie zwei Mal die Latte und ließen noch eine Großchance aus.

Mit Last-Minute-Treffern sorgten indes in der Kreisoberliga Murat Kaya (das 1:1 mit Ay-Yildizspor Usingen gegen Königstein stürzte den FC-TSG von der Tabellenspitze) und Björn Pauly (2:2 mit der Usinger TSG bei der SG Ober-Erlenbach) für ganz wichtige Punkte ihrer Teams. Die blieben der FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach beim Heim-1:5 gegen den EFC Kronberg versagt. Die FSGler hatten einfach kein Abschluss-Glück und dann kam auch noch Schiedsrichter-Pech dazu, um die Aussagen von FSG-Sprecher Armin Klimmek zusammenzufassen. Auf diese Weise kommt die FSG nicht vom letzten Platz weg.

In der Spitzengruppe der Gruppenliga West mischen unterdessen die beiden heimischen Vertreter mit. Der FC Neu-Anspach schwimmt auf einer Erfolgswelle und kletterte mit dem fünften Sieg in Folge auf den dritten Tabellenplatz, vier Zähler hinter den beiden Führenden aus Kalbach und Oberrad. Das 6:0 im Hochtaunus-Derby gegen Aufsteiger FV Stierstadt zeigte einen Klassenunterschied auf. Ein effizienter TuS Merzhausen holte sich drei Punkte gegen den SV der Bosnier Frankfurt und ist nun Fünfter, drei Zähler hinter Neu-Anspach. Da ist doch was drin für das heimische Duo.

In der Verbandsliga Süd führt kein Weg am FV Bad Vilbel vorbei (31 Punkte). Einzig der FC Hanau 93 (26) und Türk Gücü Friedberg (25) scheinen dagegenhalten zu können. Der Rangvierte Vatanspor Bad Homburg (22) und die fünftplatzierte Usinger TSG können offensichtlich aktuell nicht mithalten, auch wenn die UTSG beim 0:3 in Hanau eine Hälfte gut dabei war. Doch als nach dem 0:1 Verunsicherung um sich Griff, war es vorbei mit der Chance auf Zählbares.

Nun kommt ein weiteres Marathon-Wochenende auf die heimischen Fußball-Teams zu. Von Freitag bis Dienstag (diesmal ist der Reformationstag ein Feiertag) rollt der Ball. Und danach ist fast die Saisonhälfte erreicht.