2024-04-30T13:48:59.170Z

Mannschaft der Woche

FuPa-Mannschaft der Woche

+++ Aufsteiger mit Überraschungscoup gegen Langenaubach +++ Trainer René Dietz: "Müssen diese Leistung Woche für Woche abrufen" +++ Bis zum Winter soll der Anschluss ans Mittelfeld hergestellt werden +++

Ein Lebenszeichen senden, den Bock umstoßen, die Kehrtwende einleiten – es gibt viele Möglichkeiten, den Coup unserer dritten FuPa-Mannschaften der Woche im Monat Oktober zu beschreiben. Nach langen acht Partien ohne Sieg und dem Abrutschen auf den vorletzten Tabellenplatz meldete sich der Aufsteiger am Sonntag mit einem 3:1-Sieg gegen den Favoriten SSV Langenaubach eindrucksvoll im Abstiegskampf zurück: Wir beglückwünschen in dieser Woche die SG Treis/Allendorf zum Titelgewinn!

„Irgendwann musste der Knoten ja mal platzen“, beschreibt SG-Trainer René Dietz den Erfolg seines Team gegen Langenaubach, der für Dietz weniger überraschend kam, als für manchen außen stehenden Beobachter. „Ich war nicht überrascht. Wir haben endlich einmal unser Können voll abgerufen, das Tempo des Gegner und die Zweikämpfe angenommen, das Feld eng gemacht und schnell nach vorne gespielt“, sah der Trainer am Sonntag einen verdienten Sieg des Aufsteigers. Gleichzeitig sieht der A-Lizenz-Inhaber keinen Grund, allzu lange über die drei Punkte zu jubeln. „Es gibt nichts zu feiern. Wir müssen so eine Leistung in dieser Saison von Woche zu Woche abrufen.“

Daran scheiterte Treis bislang. Zwar folgte auf die klare 2:6-Auftaktpleite gegen Bauerbach mit dem 3:2-Triumph über Homberg/Ober-Ofleiden eine Woche später noch die passende Antwort, danach aber gab es eine acht Spiele andauernde Durstrecke, mit teils derben Niederlagen gegen Bicken (0:4), Kirchhain (0:4) und Waldgirmes II (0:5). „Meine Spieler müssen über 90 Minuten topfit sein. Denn wir betreiben immer einen sehr hohen Aufwand, haben uns aber bisher viel zu selten dafür belohnt“, benennt der Übungsleiter die größte Schwäche seine Teams. Verein und Umfeld bewahrten jedoch auch in der schweren Zeit Ruhe. „Einige Spieler müssen sich an das Tempo in der Gruppenliga noch gewöhnen und vorne wie hinten intensiver arbeiten“, fordert der Coach, für den die Abwehrarbeit bereits in der Offensive beginnt.



SG-Trainer René Dietz will mit seinem Team konstant an die Leistung gegen Langenaubach anknüpfen (Foto: Bär).


Dietz führt den schwachen Saisonstart auf die holprige Vorbereitung, und die eigene Vereinsphilosophie, zurück. „Allen im Verein war klar, dass wir es in der Gruppenliga schwer haben werden und es von Beginn an nur um den Klassenerhalt gehen wird. Wir wollten von unserer Idee, den Kader überwiegend mit Eigengewächsen und Akteuren aus der näheren Umgebung zu verstärken, nicht abweichen. Deshalb sind wir mit einem dünnen Kader in die Runde gestartet und haben viel Lehrgeld gezahlt“, so Dietz, der selbst sieben Jahre in der Verbands- und drei Jahre Gruppenliga kickte, und somit weiß, „was in der Klasse Sache ist.“ Alleine diese Philosophie hätte aber nicht zu einer solchen Talfahrt geführt. Doch mit Dennis Fey (Meniskusverletzung) und Jan Nachtigall (Wadenbeinbruch) verletzten sich zwei absolute Leistungsträger kurz vor Saisonstart. Urlaube und kleinere Blessuren belasteten den kleinen Kader zusätzlich. Aber Dietz sieht Licht am Ende des Tunnels. „Das Lazarett lichtet sich langsam. Einige Spieler haben aber noch Trainingsrückstand. Ich hoffe, dass wir bis zur Winterpause einigermaßen durchkommen und in der Vorbereitung auf die Rückrunde von Verletzungen verschont bleiben, um dann anzugreifen.“

Bis dahin liegen allerdings noch sieben Partien vor den Allendorfern, in denen der Anschluss ans Tabellenmittelfeld, welches nach dem Sieg am Sonntag noch drei Punkte entfernt ist, hergestellt werden soll. „Mannschaften wie Bicken oder Waldgirmes II sind von der Antrittsgeschwindigkeit so gut, dass ich selbst bei kompletter Fitness meiner Spieler wenig Chancen sehe“, weiß Dietz um den Leistungsunterschied zu den Topteams der Liga. Beide Mannschaften liegen aber schon hinter der SG. Dafür warten in den kommenden Spielen neben dem VfB Marburg noch Mitaufsteiger VfL Biedenkopf und Kellerkind FC Cleeberg. Zwei Mannschaften, die es zu schlagen gilt. Das der VfL zu besiegen ist, bewies Dietz’ Team bereits in der Aufstiegsrelegation, als der Marburger Vertreter mit 3:2 geschlagen werden konnte. „Wenn wir immer so spielen, wie am Sonntag gegen Langenaubach, holen wir auch in den nächsten Spielen genügend Punkte“, glaubt Dietz an mehr, als nur ein kleines Lebenszeichen gegen Langenaubach.

Aufrufe: 016.10.2015, 15:00 Uhr
Tim GeorgAutor