2024-05-02T16:12:49.858Z

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Für trockenen Fußballgenuss: Ronald Purps streicht die neuen Stahlplatten der Tribünen-Dach-Stützen. Die sechs Meter langen Kolosse liegen in einer Halle der Reuther STC GmbH. Das Unternehmen arbeitet sie kostenlos für den FSV Union auf. © Foto: Manja Wilde
Für trockenen Fußballgenuss: Ronald Purps streicht die neuen Stahlplatten der Tribünen-Dach-Stützen. Die sechs Meter langen Kolosse liegen in einer Halle der Reuther STC GmbH. Das Unternehmen arbeitet sie kostenlos für den FSV Union auf. © Foto: Manja Wilde

Fürstenwalde braucht 300 000 Euro

Der Stadion-Umbau kostet Union eine enorme Summe - eine Kreditvergabe ist aber gar nicht so einfach.

Die abgeknabberten Füße sind verschwunden, Stahlplatten sitzen an den Enden der Träger, die bald das Tribünen-Dach des FSV Union Fürstenwalde tragen sollen. Noch liegen die Stützen in einer Halle der Reuther STC GmbH. Das Unternehmen sponsert die Arbeiten.
Das Dach und eine Flutlichtanlage muss der Verein an seiner Spielstätte errichten. Das fordert der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV). Es sind Auflagen der Regionalliga. In die stiegen die Unioner bereits 2016 auf. „Nach der zweimaligen Erteilung einer Ausnahmegenehmigung muss der Baubeginn nun spätestens im Sommer erfolgen“, verdeutlicht FSV-Geschäftsführer Sven Baethge.

Auf rund 400 000 Euro beziffert er die Gesamtinvestition. Davon bewilligte die Stadt im vergangenen Jahr 50 000 Euro für das Flutlicht, weitere 50 000 Euro will der Verein als Eigenleistung aufbringen. Bleiben 300 000 Euro übrig. „Die hätten wir gerne als Kredit von der Stadt“, sagt Baethge. Über zehn Jahre wolle der Verein sie zurückzahlen. Dazu solle die Stadt den Zuschuss kürzen, den der FSV für die Bewirtschaftung des Stadions erhält.

Mittwochabend beschäftigte sich der Hauptausschuss mit dem Antrag. „Wir können keinen Kredit vergeben, weil es sich um eine Immobilie der Stadt handelt und die Investition in städtisches Eigentum erfolgt“, erklärte Kämmerer Eckhard Fehse. Eigentlich sei es Aufgabe des Eigentümers, zu investieren, aber wenn sich der Verein beteiligen wolle, lehne man das nicht ab. „Der Zuschuss ist doch berechnet. Wieso kommt der Verein plötzlich mit 30 000 Euro weniger aus?“, fragte Sebastian Rausch (SPD). Vielleicht könne er dank des Daches höhere Eintrittspreise nehmen, mutmaßte Fehse.

Karin Lehmann (CDU) sprach sich dafür aus, dem Verein das Geld zur Verfügung zu stellen: „Er will es ja nicht geschenkt.“ Matthias Rudolph (BFZ) überraschte mit einem anderen Vorschlag: „Warum übergeben wir die Sportstätte nicht dem Verein? Dann kann der einen Kredit aufnehmen.“ Das stieß auf wenig Gegenliebe. Karin Lehmann schlug vor, den Zuschuss und die Rückzahlung zu entkoppeln. Letztere soll als Pacht für die Tribüne gezahlt werden. Der Hauptausschuss stimmte dafür.

Aufrufe: 013.4.2018, 22:15 Uhr
MOZ.de / Manja WildeAutor