2024-05-02T16:12:49.858Z

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Dienstag kann wieder beim FSV Saulheim trainiert werden. Dank des negativen Corona-Befunds gab der Verein erleichtert grünes Licht.
Dienstag kann wieder beim FSV Saulheim trainiert werden. Dank des negativen Corona-Befunds gab der Verein erleichtert grünes Licht. – Foto: Adobestock

Kein Corona beim FSV Saulheim

Negativ ausgefallener Test sorgt bei den Fußballern für Erleichterung +++ Hinter dem Klub liegen turbulente Stunden

Saulheim. Entwarnung bei den Fußballern vom FSV Saulheim: Der Corona-Verdachtsfall in der Mannschaft hat sich nicht bestätigt. Der betroffene Spieler war noch am Sonntag, nachdem er von seiner potenziellen Infektion gehört hatte, zum Frankfurter Flughafen gefahren, um sich testen zu lassen. Das Ergebnis kam am Montagmorgen und war negativ. „Wir sind nun alle erleichtert“, kommentierte FSV-Präsident Mirko Pleic.

Der FSV Saulheim hatte am Sonntag vorsichtshalber ein Testspiel in Steinbach am Donnersberg ausfallen lassen, da eine Corona-Infektion eines oder mehrerer Spieler nicht auszuschließen war. Es war im Südwestdeutschen Fußball-Verband die erste Begegnung nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs vor knapp zwei Wochen, die wegen Corona-Verdachts abgesagt wurde.

Die Saulheimer Spieler, insgesamt betrifft es mehr als 40, werden am Dienstag, wie ursprünglich geplant, wieder trainieren. Es gibt keinen Anlass, es nicht zu tun.

Sonntagvormittag verlief turbulent, wie sich Mirko Pleic nunmehr schmunzelnd erinnert. Kaum hatte er die Nachricht erhalten, dass es einen Corona-Fall im unmittelbaren Umfeld der aktiven Sportler geben könnte, stand er zunächst vor einem großen Rätsel: „Wir wussten doch überhaupt nicht, wie mit einem solchen Fall umzugehen ist“, skizziert der Saulheimer. Also suchte er händeringend telefonisch Rat. Mehrere Versuche, darunter beim Gesundheitsamt, schlugen fehl - Sonntag.

Hilfe fand er schließlich dort, wo es wohl am unwahrscheinlichsten zu erwarten war: Bei der Kassenärztlichen Vereinigung. „Da war eine sehr nette Frau am Apparat“, schildert Pleic lächelnd. Sie riet ihm zwar nicht direkt, die nachmittäglichen Vereinsaktivität abzusagen. „Aber sie fragte, ob wir uns ein Fußballspiel ohne Körperkontakt vorstellen könnten“, erzählt er. Damit lag die Antwort auf der Hand, das Testspiel in Steinbach abzusagen.

Im Anschluss sei der Gegner informiert worden. „Wir waren dem TuS Steinbach wirklich dankbar, dass er nicht auf die Austragung der Spiele pochte. Es war ja nicht nur das der ersten, sondern auch der zweiten Mannschaft“.

Kaum war das erledigt, konsultierten Trainer Sascha Winsi und er die Spieler. Deren Reaktionen auf die Hiobsbotschaft seien alle verständnisvoll gewesen. „Viele fragten zuerst, wie es ihrem Gefährten geht, der die Nachricht von der Corona-Infektion in seinem Bekanntenkreis bekommen hatte, ob er wohlauf sei“, berichtet Pleic weiter. Schuldzuweisungen habe es überhaupt keine gegeben. Obwohl sich praktisch für alle die Lebenssituation von jetzt auf sofort verändert hatte.

Pleic legte den Spielern nahe, sich vorläufig nicht mehr mitten unters Volk zu mischen. Bis der Befund ihres Mitspielers vorliegt, sollten sie die allgemeinen Hygieneregeln noch bewusster leben als sonst. Im Hinterkopf entwickelte Pleic indes schon den Plan für den schlimmsten Fall: „Wenn sich herausgestellt, dass unser Spieler corona-positiv ist, hätten wir als Verein alles drangesetzt, dass unsere Spieler schnellstens Testmöglichkeiten bekommen hätten“. Wenn nicht das Gesundheitsamt von sich aus schon aktiv geworden wäre. Dank der Anwesenheitsliste im Training hätte sich zumindest die Infektionskette beim FSV Saulheim leicht nachvollziehen lassen.

Wäre die Sache während des Meisterschaftsbetriebs passiert, das Saulheimer Spiel wäre wahrscheinlich nicht abgesagt worden. Lothar Renz, der Kreisvorsitzende Alzey-Worms, sagte auf Anfrage, für eine Spielabsage müsse nach gegenwärtigem Stand der Dinge der Nachweis erbracht werden, dass direkt Spielbeteiligte positiv getestet wurde. Ein Verdacht, wie nun in Saulheim, reiche nicht.

Aufrufe: 03.8.2020, 19:30 Uhr
Claus RosenbergAutor