2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Mainz 05 II verlor klar mit 0:3 gegen Saarbrücken. Archivbild: Dinger
Mainz 05 II verlor klar mit 0:3 gegen Saarbrücken. Archivbild: Dinger
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Am Ende noch gut bedient

MAINZ 05: Regionalliga-Team geht gegen den neuen Spitzenreiter aus Saarbrücken 0:3 unter

Mainz. Schon nach zehn Sekunden schien klar, wohin die Reise geht. Anstoß FSV Mainz 05 II, Ballverlust Kerem Bülbül, Konter 1. FC Saarbrücken, Parade Finn Dahmen gegen Kevin Behrens. „Mit Ausnahme der 15. bis 30. Minute waren wir überhaupt nicht im Spiel“, erklärt der Mainzer U23-Koordinator Manfred Lorenz, der ebenso wie Trainer Dirk Kunert eine klar verdiente 0:3 (0:1)-Niederlage gegen den neuen Regionalliga-Spitzenreiter sah.

Verdient, weil die Mainzer die zielstrebigen Gäste immer wieder mit leichtfertigen Ballverlusten zu Gegenangriffen einluden. Und, weil sie spätestes nach dem 0:2 – Behrens kam nach einer Ecke frei zum Kopfball (47.) – jeglichen Zugriff auf die Partie verloren haben. Sinnbildlich die Entstehung des 0:3: Die Platzherren stehen hoch, versuchen sich durch die engen Saarbrücker Defensivreihen zu kombinieren, Sebastian Tyrala verliert die Kugel, ein langer Ball und Behrens ist alleine durch, umkurvt Dahmen und schiebt ein (58.). Dass es danach nicht richtig bitter wird, liegt einzig am schludrigen Umgang der Gäste mit ihren Chancen. Behrens verpasst seinen Hattrick mit einem Lattenkopfball (90.).

„Nach dem 0:2 hatten wir keine Ordnung mehr“, moniert Kunert, „in der ersten Hälfte waren es eigentlich unsere Fehler, die den Gegner zu Chancen kommen ließen.“ Ein halbes Dutzend klare gab es schon vor dem Pausentee für die Gäste. Patrick Schmidt vollendete einen Konter, den 05-Verteidiger Malte Moos eingeleitet hatte, zum überfälligen 0:1 (37.). Justin Petermann (18.) und Karl-Heinz Lappe (24.) in einer Phase, in der das Spiel offener war, sowie Bülbül (45.) ließen gute Schusschancen aus, doch das souveränere und gefährlichere Team bleiben durchweg die Gäste. „Saarbrücken hat uns gleich gezeigt, wo der Hammer hängt“, muss Kunert anerkennen, „die waren abgezockt, eklig, griffig – und fußballerisch gut. Wir pfeifen auf dem letzten Loch.“ Immerhin marschierten die 05er, wenn auch ohne erkennbaren Plan, so doch zumindest couragiert weiter nach vorne und warfen sich hinten in die Torschüsse. Aufgegeben hat das Team sich nicht, es stieß schlichtweg an seine Grenzen. Nachdem auch noch Benjamin Trümner (muskuläre Probleme) passen musste, war nicht einmal der Kader voll. Ridle Baku konnte angeschlagen nicht zur Nationalmannschaft – und musste 90 Minuten gehen. Bülbül fehlte nach nur einer Woche im Mannschaftstraining jegliche Bindung zum Spiel. Da kam das wohl aktuell stärkste Team der Regionalliga aus Sicht der 05er zur Unzeit. „Uns fehlt der Konkurrenzkampf“, sagt Kunert, dem kaum personelle Alternativen bleiben. Die momentan vier Verletzten sind keine außergewöhnlich hohe Anzahl, der Kader war jedoch bewusst eng gestrickt – in der Erwartung von Verstärkungen aus dem Erstmannschaftskader, die bislang aber ausgeblieben sind. „Ich denke, nächste Woche kommt was runter“, blickt Kunert voraus. Ein Hoffnungsschimmer nach nur einem Sieg aus den jüngsten fünf Spielen.

FSV Mainz 05 II: Dahmen – Moos (66. Breitenbach), Korczowski, Ihrig, Neubauer – K. Bülbül (63. Loechelt), Tyrala – Costly, Petermann (72. P. Huth), Baku – Lappe.



Aufrufe: 03.9.2017, 20:29 Uhr
Torben SchröderAutor