2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Ausgecoacht: Marcel Wollenberg will nicht länger Trainer der FC-Reserve sein. foto: or
Ausgecoacht: Marcel Wollenberg will nicht länger Trainer der FC-Reserve sein. foto: or

„Mannschaft gibt nichts zurück“ - Garmisch-Trainer Wollenberg wirft hin

Nach Niederlage gegen den FSV Höhenrain

Marcel Wollenberg will nicht mehr. Zu weit liegt sein persönliches Verständnis davon, wie man Sport auch auf Amateurniveau ausübt, von dem seiner Schützlinge auseinander.

VON SIMON NUTZINGER

Höhenrain „Ich stelle nicht alles und jeden in meinem Privatleben hinten an, wenn ein Großteil der Mannschaft dafür nichts zurückgibt“, stellt der 35-Jährige klar – und zieht Konsequenzen. Wollenberg beendet seine Tätigkeit als Trainer des 1. FC Garmisch-Partenkirchen II.

Doch schmeißt der Farchanter nicht sofort hin. In den kommenden drei bis vier Wochen möchte er das Team an seinen bisherigen Assistenten Martin Barwinski übergeben. „Alles soll sauber ablaufen,“ sagt Wollenberg. Er hegt keinen Groll gegen den Verein oder seine Mannschaft. „Mir hat’s in Garmisch immer Spaß gemacht.“ Bis auf die vergangenen Wochen. Da sank Wollenbergs Lust auf seinen Job als Reserve-Coach merklich. Mit der Einstellung von manchem Kicker kommt er schlichtweg nicht klar. „Immer nur Dinge fordern, aber gleichzeitig nicht ins Training kommen – damit kann ich nichts anfangen.“ Hinzu kommt, dass Wollenbergs Freundin momentan im Krankenhaus liegt und sein Kind die Fürsorge des Papas benötigt. „Das geht jetzt einfach für mich vor.“

Seinem Team hatte er die Entscheidung, sein Amt niederzulegen, bereits am Donnerstag mitgeteilt. Die Hoffnung, damit für die Begegnung gestern Nachmittag noch einmal Kräfte und Motivation in der Mannschaft freizusetzen – sie war vergebens. Mit 0:5 kam der 1. FC II beim FSV Höhenrain unter die Räder. Und das, räumt Wollenberg ein, „letztlich auch in der Höhe verdient“.

Wer einen Blick auf die Aufstellung der Werdenfelser wirft, dürfte sich jedoch nicht all zu sehr über das deutliche Ergebnis wundern. Mit Torwart Sebastian Bartsack, Christian Jäger und Julian Ritter halfen drei Spieler aus, die normalerweise für den 1. FC III in der B-Klasse auflaufen. Zudem schnürte sogar Wollenberg selbst noch einmal die Fußballschuhe. „Das sagt eigentlich schon alles.“ Übersicht und Spielverständnis gehen zwar auch bei geringer Spielpraxis nicht verloren. Doch hatte der 35-Jährige konditionell reichlich zu kämpfen. „Irgendwann war der Ofen einfach aus.“

Eine Halbzeit lang schaffte es die Rumpftruppe des 1. FC II einigermaßen mit den Gastgebern aus Höhenrain mitzuhalten. Christoph Lössl hatte sogar die Chance aufs 1:0 – doch knallte er den Ball freistehend über die Latte. Deutlich besser stellte sich der FSV bei seinen Möglichkeiten an. Spätestens als Benedikt Huber den Aufsteiger nach etwas mehr als einer Stunde mit 2:0 in Führung schoss, war klar, wer als Sieger vom Platz gehen würde. „Unser Widerstand war gebrochen“, sagt Wollenberg. Seine Elf lief nur noch hinterher, kam kaum nach vorne. Das harte Fazit des schon bald scheidenden Trainers: „Die Qualität reicht bei uns gerade nicht für mehr.“

FSV Höhenrain – 1. FC GAP II 5:0 (1:0)

1. FC II: Bartsack – Jäger, Iben Said, Lössl, Ritter, Bittner, Kournaz, Sümeralp, Etekli, Rotaru, Wollenberg. – Eingewechselt: Schönach, P. Lorenz. – Schiedsrichter: Ronald Thiess (TuS Geretsried). – Zuschauer: 70. – Tore: 1:0 (43.) Lutz, 2:0 (66.) Huber, 3:0 (70.) Ohlhof, 4:0 (82.) Ohlhof, 5:0 (84.) Closs.

Aufrufe: 02.9.2019, 11:06 Uhr
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt / Simon NutzingerAutor