2024-05-02T16:12:49.858Z

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Seit Jahren meist im Jubelmodus: Bei Hellas zeigt der Daumen nach oben. 	Archivfoto: rscp / Sven Severing
Seit Jahren meist im Jubelmodus: Bei Hellas zeigt der Daumen nach oben. Archivfoto: rscp / Sven Severing

»Sehen uns nicht als Favorit«

Hellas-Chef Anagnostakis in Sachen Aufstiegschancen mit moderaten Tönen

Wiesbaden. Es gibt unter den Fußballvereinen die Kometen, die leuchtend am Himmel erscheinen, um nach relativ kurzer Zeit zu verglühen. Beim FSV Hellas Schierstein funkelt die Entwicklung dagegen bislang mit konstanter Strahlkraft. Nach der Spielzeit 2009/10 hatten die Griechen in der C-Liga als Neunter abgeschlossen, um eine Saison später als Meister mit 27 Siegen aus 30 Spielen den Weg nach oben anzutreten. Der gipfelte 2016 im Aufstieg in die Gruppenliga, in der im ersten Jahr Platz neun heraussprang. In der aktuellen Rangliste grüßen die Hellenen, die im Sommer zuerst zehn und später mit Mike De Sousa und Saki Nakos noch zwei weitere Neue an Land gezogen haben, nun als stolzer Zweiter.

Keine vollmundigen Prognosen: Vor dem Knüller beim Vierten SG Hoechst (So., 15 Uhr) und dem folgenden Heimspielhit gegen den derzeitigen Tabellenführer SV Niedernhausen drängt sich da förmlich die Frage auf: Ist Hellas ein Kandidat für die Verbandsliga? Vassily Anagnostakis (45), als Vorsitzender, Mäzen und dank guter Kontaktfelder auch als Vermittler weiterer Sponsoren der Motor des Aufschwungs, mag zum jetzigen Zeitpunkt keine vollmundigen Prognosen abgeben „Wir lehnen uns nicht aus dem Fenster und sagen, dass wir zu den Favoriten gehören. Klar sieht es im Augenblick top aus. Doch die Saison ist lang, da kann viel passieren. Wir haben die Verbandsliga noch nicht als Ziel, wären schon glücklich, wenn wir am Ende Siebter wären“, hält der 45-jährige Steuermann den Ball flach.

„Könnten Verbandsliga finanziell stemmen“: Er macht aber keinen Hehl daraus, dass der Verein, der übergangsweise auf dem Kunstrasen von Schierstein 08 spielt, für den Fall eines erneuten Aufstiegs gewappnet wäre. „Vom Budget her wären wir definitiv in der Lage, die Verbandsliga zu stemmen. Das hängt damit zusammen, dass wir querbeet Sponsoren in verschiedenen Größenordnungen haben. Und bei uns gilt: Auch jeder kleine Sponsor ist wichtig“, sieht Anagnostakis den Club breit aufgestellt. Ein möglicher Ausstieg einzelner Förderer könne daher stets kompensiert werden, glaubt der Vorsitzende.

Drei Tsakas-Brüder vereint: Als freier Versicherungsmakler bringt sich Anagnostakis mit seinem Unternehmen bei Hellas finanziell ein. Ebenso Club-Vize Dimos Tsakas, der in Mannheim einen Großhandel für griechische Gastronomie betreibt. Beide führen quasi den Sponsorenpool des FSV an, der momentan je zwei E-, F- und G-Juniorenteams, zudem eine D-Jugend in seinen Reihen weiß. Mit Dimos Tsakas, Chefcoach Dimi Tsakas und Organisator Kyriakos Tsakas ist bei Hellas im Übrigen ein Brüder-Trio vereint.

Kunstrasen kommt: Im Sog der positiven Entwicklung hofft Steuermann Anagnostakis, dass der auf der eigentlichen Heimstätte am Saareck avisierte Kunstrasen-Bau womöglich bereits 2018 umgesetzt wird. Spätestens 2019 geht der Umbau auf jeden Fall über die Bühne. „Sicher braucht man Geld. Doch wir überlegen sehr genau, wie und in wen wir es investieren. In erster Linie bauen wir aber von den Bambini bis zur ersten Mannschaft auf Strukturen und Organisation, bemühen uns in diesem Zusammenhang, Fehler abzustellen,“ erläutert der Hellas-Boss.

Personell prima ausgestattet: Fakt ist: Personell ist der Verein, der mit seiner Reserve den Aufstieg aus der B-Liga 2 in die A-Liga anstrebt, bestens ausgestattet. Zwar fehlen mit Mike De Sousa (Muskerfaserriss im Oberschenkel), Mo Adou (Operation im Leistenbereich), Philipp Chatzitzortzis (Kreuzbandriss) und Iordanis Pechlivandis (Knieblessur) derzeit vier Mann, doch durch die vielen Zugänge werden die Ausfälle abgefedert. „Wir betrachten erste und zweite Mannschaft als ein Team. Wer nicht in der Ersten spielt, kommt entsprechend in der Zweiten zum Einsatz“, betont Anagnostakis. Derweil trifft der SV Wiesbaden auf Schlusslicht TuS Hahn, das nach dem ersten Dreier (3:1 in Nordenstadt) Hoffnung schöpft (So., 15 Uhr).



Aufrufe: 012.10.2017, 09:00 Uhr
Stephan NeumannAutor