2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
F: Kase
F: Kase

Nur 1:1: FSV Gütersloh verschenkt zwei Zähler!

2. Bundesliga, Frauen: Das Unentschieden gegen BV Cloppenburg fühlt sich wie eine Niederlage an. Pauline Berning scheidet mit Verdacht auf Mittelfußbruch aus.

Sollte sich der FSV Gütersloh am Saisonende auf die bittere Suche nach den verlorenen Punkten im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Frauenfußball-Bundesliga begeben müssen, wird er am 14. Spieltag fündig werden. Das 1:1 gegen den BV Cloppenburg fühlte sich wie eine Niederlage an, und entsprechend geknickt hockten die Spielerinnen nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen. „Hier muss man einfach als Sieger vom Platz gehen“, ärgerte sich Steffen Enge.

FSV Gütersloh 2009 - BV Cloppenburg 1:1

Der Trainer des auf dem vorletzten Tabellenplatz hängengebliebenen FSV blies aber nicht Trübsal, sondern stieß vor den nächsten beiden Spielen gegen direkte Abstiegskonkurrenten optimistisch ins Horn: „Dann hauen wir jetzt eben Wetzlar weg und gewinnen in Essen.“ Enge hatte reichlich Grund dazu. Obwohl sein Team schon vor dem Anpfiff mehrere personelle Rückschläge hinnehmen musste, dominierte es den Tabellensiebten aus Niedersachsen klar.

Zunächst hatte ein grippaler Infekt die Rückkehr der beim 1:3 in Jena rotgesperrten Kapitänin Lena Lückel in die Innenverteidigung verhindert. Dann fiel Außenstürmerin Shpresa Aradini mit einem geschwollenen Knie aus, nachdem ihr beim Training die Kniescheibe herausgesprungen war. Und schließlich traf die für die Anfangself nominierte Celina Baum wegen eines Staus verspätet in der Tönnies-Arena ein, weswegen Pauline Berning nach wochenlanger Verletzungspause gleich von Anfang an ran musste.

Zu allem Überfluss zog sich die schon mehrfach am rechten Fuß vorgeschädigte 18-Jährige in der 63. Minute bei einem nicht geahndeten Foul eine erneute Verletzung zu und musste mit Verdacht auf Mittelfußbruch ins Krankenhaus. Ganz schlimm hatte es in der 34. Minute schon Cloppenburgs Stürmerin Silvana Chojnowski (24) erwischt. Die polnische Nationalspielerin, in ihrer Karriere schon dreimal durch schwere Verletzungen zurückgeworfen, zog sich ohne Schuld einer Gegenspielerin wahrscheinlich erneut einen Kreuzbandriss im Knie zu.

„Das überschattet für uns alles. Ich hätte heute lieber hier verloren und nicht diese persönliche Tragödie erlebt“, sagte Tanja Schulte. Die BVC-Trainerin erlebte in der 1. Halbzeit aber auch, wie ihr Team von dem im 4-3-3-System agierenden FSV mit einer in (fast) jeglicher Hinsicht perfekten Leistung an die Wand gespielt wurde.

Einziges Manko war das Auslassen der Torchancen. Isabelle Wolf ließ in der 19. und 23. Minute die beiden größten Möglichkeiten aus. Immerhin nutzte Melanie Ott in der 32. Minute einen groben Schnitzer der Cloppenburger Verteidigerin Verteidigerin Lena Hasenkamp zum 1:0. „Wir hätten zur Pause mit 2:0 führen müssen“, untertrieb Steffen Enge später.

Zu Beginn der 2. Halbzeit hielten die Gäste energischer dagegen. Was dann passierte, beschrieb der Coach des Abstiegskandidaten später so: „Du stehst unten, und dann kriegst du so eine Kirsche.“ Nach einem Eckball drückte Natsuki Kishikawa den Ball aus einem Gewusel heraus zum 1:1 über die Linie, und die wenig überzeugende Schiedsrichterin Wiebke Schneider (Frankfurt) erkannte den Treffer trotz des Protestes von FSV-Keeperin Manon Klett an. „Die stehen Manon zu zweit auf den Füßen und schubsen sie geradezu ins Tor“, beschrieb Kapitänin Birgitta Schmücker die Szene.


Schiedsrichter: Wiebke Schneider (Brachttal) - Zuschauer: 217
Tore: 1:0 Melanie Ott (32.), 1:1 Natsuki Kishikawa (77.)
Aufrufe: 017.2.2019, 17:30 Uhr
FuPa / Wolfgang TemmeAutor